Hans-Otto Spithaler

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Hans-Otto Spithaler (geb. 1937[1] in Westfalen) ist ein deutscher Bankkaufmann und Jurist.

Aus dem Bankgeschäft wechselte er 1973 in die papierverarbeitende Industrie nach Berlin. Er wurde Vorstand von Kroch-Unternehmen, u. a. der „AG für Haus- und Grundbesitz“.

Zehn Jahre lang war er maßgeblich mit der Restitution von Raubkunst des von der Familie Kroch[2] in der NS-Zeit arisierten Eigentums[3] beschäftigt, womit er zu einem Kenner der Geschichte des Kroch-Konzerns wurde.[4] Bis heute ist er der Familie beratend verbunden und in diversen Kroch-Firmen als Aufsichtsratsmitglied engagiert.

Der in Berlin lebende Hans-Otto Spithaler hat zusammen mit Rolf H. Weber, der Aufsichtsratsvorsitzender der Kroch-Firma „AG für Haus- und Grundbesitz“ ist, und der Journalistin Monika Zimmermann eine Geschichte des jüdischen Familienunternehmens Kroch in Leipzig, auf die das dortige Krochhochhaus[5] zurückgeht, von ihrer Gründung bis zu ihrer Zerschlagung im Nationalsozialismus verfasst.[6] Die Zerschlagung des Kroch-Konzerns ging nach dem Nationalsozialismus im Sozialismus in der DDR weiter. Mit diesem Buch leistete Spitaler einen Beitrag zur Aufarbeitung von dem Unrecht, welches an der Familie Kroch sowohl durch den Nationalsozialismus als auch dem Sozialismus der DDR begangen wurden. Der Restitutionsfall Kroch war nicht irgendein Restitutionsfall der mit der Arisierung zusammenhängt, sondern einer der größten privaten Restitutionsfälle überhaupt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Otto Spithaler, Rolf H. Weber, Monika Zimmermann: Kroch – Der Name bleibt: Das Schicksal eines jüdischen Familienunternehmens in Leipzig, mitteldeutscher Verlag, Halle 2018, ISBN 978-3-96311-007-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angabe im Monatsblatt der katholischen Kirchengemeinde "Marta Dolorosa" in Berlin-Lankwitz von Februar 2012. Demnach war ein Hans-Otto Spithaler 75 Jahre alt geworden, womit sich dieses Geburtsjahr ergibt. Der Name selbst ist nicht häufig und da zudem der Vorname übereinstimmt, dürfte es sich um dieselbe Person handeln.
  2. Martin Samuel Kroch (* 20. November 1853, † 25. Oktober 1926) war der Begründer des Familienunternehmens.
  3. Zur Arisierung in Leipzig insgesamt: Monika Gibas (Hrsg.): „Arisierung“ in Leipzig. Annäherung an ein lange verdrängtes Kapitel der Stadtgeschichte 1933–1945. Leipziger Universitätsverlag, 2007. ISBN 978-3-86583-142-2 Das Familienunternehmen Kroch wurde hier allerdings nicht behandelt.
  4. Eine Liste wichtiger Kroch-Firmen befindet sich in: Hans-Otto Spithaler, Rolf H. Weber, Monika Zimmermann: Kroch – Der Name bleibt: Das Schicksal eines jüdischen Familienunternehmens in Leipzig, mitteldeutscher Verlag, Halle 2018, S. 159 f. ISBN 978-3-96311-007-8
  5. Die noch heute sichtbaren Spuren, die die Familie Kroch in Leipzig hinterlassen hatte, beschränken sich nicht nur auf das Krochhochhaus, welches ein Bankhaus war. Zum Beispiel gehören die Krochsiedlung und der Industriepalast dazu.
  6. Hans-Otto Spithaler et al.: Kroch – Der Name bleibt: Das Schicksal eines jüdischen Familienunternehmens in Leipzig. Die biographischen Angaben zu Spitaler auch auf den Webseiten stammen aus diesem Buch S. 4.
  7. Hans-Otto Spithaler et al.: Kroch – Der Name bleibt: Das Schicksal eines jüdischen Familienunternehmens in Leipzig, S. 158.