Hans Burla

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Hans Burla (* 8. April 1920 in Zürich; † 24. Februar 2010 ebenda) war ein Schweizer Zoologe. Seine Forschungsschwerpunkte waren die spezielle und systematische Zoologie, insbesondere die Systematik der Taufliegen (Drosophilidae).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1943 begann Burla ein Zoologiestudium an der Universität Zürich, wo er 1951 mit einer Dissertation über die Systematik, Verbreitung und Ökologie der Drosophila-Arten der Schweiz zum Doktor promoviert wurde. Während seiner Studienzeit reiste er mit einem Stipendium nach São Paulo, wo er für ein Jahr in der Gruppe des Populationsgenetikers Theodosius Dobzhansky forschte. Nach dem Studium folgten Forschungsaufenthalte in der Elfenbeinküste und erneut bei Dobzhansky in Brasilien. Ein Professurangebot aus Manaus schlug Burla aus, stattdessen konzentrierte er sich auf eine Karriere in Zürich. 1956 wurde er mit der Schrift Die Drosophilidengattung Zygothrica und ihre Beziehung zur Drosophilauntergattung Hirtodrosophila, mit Beschreibung von 45 neuen Arten habilitiert und Oberassistent an der Universität Zürich. 1959 wurde er als Nachfolger des emeritierten Professors Hans Steiner außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Systematische Zoologie. Gleichzeitig wurde das Zoologische Museum zum neuen Fakultätsinstitut für Systematische Zoologie und Ökologie ausgebaut, wo Burla die Direktion übernahm. 1967 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. In der Folgezeit erweiterte Burla seine Forschungsinteressen. Er engagierte sich mit einer Forschungsgruppe in der Zürichsee-Forschung und richtete eine limnologische Station in Kilchberg sowie eine Meeresstation in Sardinien ein. 1985 zog sich Burla wegen einer Krebserkrankung ins Privatleben zurück.

Burla verfasste über 100 Publikationen, darunter 60 über die Evolution, Systematik und Populationsgenetik der Familie Drosophilidae. Mehrere Taufliegen-Arten wurden von ihm erstmals wissenschaftlich beschrieben, darunter Drosophila alpina und Drosophila helvetica im Jahr 1948.[1]

Dedikationsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1974 wurde die Taufliegen-Art Drosophila burlai von der Elfenbeinküste zu Ehren von Hans Burla benannt.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Burla: Die Gattung Drosophila in der Schweiz In: Revue suisse de zoologie, Tome 55, Nos 5 à 24, Juin 1948, S. 272–279
  2. Daniel Lachaise, Leonidas Tcacas: Quatre nouvelles especes de la Cote-d’Ivoire du genre Drosophila, groupe melanogaster, et discussion de l’origine du sous-groupe melanogaster (Diptera: Drosophilidae). Annls Univ. Abidjan E. Ecol. 7, 1974: 193–211.