Hans Gissel

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Hans Gissel (* 12. Juli 1931 in Rostock[1]) ist ein deutscher Ingenieur der Elektrotechnik, ehemaliger Spitzenmanager der Elektroindustrie und ehemaliger Präsident der International Electrotechnical Commission (IEC).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Gissel studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik. 1952 wurde er Mitglied des Corps Marko-Guestphalia Aachen.[2] 1960 wurde er an der RWTH Aachen bei Heinz Beneking zum Dr.-Ing. promoviert. Nach Abschluss des Studiums trat er in den AEG-Konzern ein, dem er nahezu vier Jahrzehnte in führenden Positionen bis 1993 angehörte. Zuletzt gehörte er dem Vorstand an und verantwortete die Nachrichtentechnik, Verteidigungstechnik und Forschung.[3] 1985 war er konstituierendes Mitglied des Beraterkreises Informationstechnik des Bundesforschungsministeriums.[4] Er gehörte zu den fünfzig Personen, die in den Roten Blättern des Marxistischen Studentenbundes Spartakus im November 1985 als SDI-Mafia dargestellt wurden, und zu dem Kreis der Persönlichkeiten, die Gegenstand der internen politischen Diskussion der Rote Armee Fraktion waren.[5][6]

Von 1993 bis 1996 war Gissel Präsident der International Electrotechnical Commission (IEC).[7][8] Weiterhin war er Vizepräsident des Deutschen Komitees der IEC und Berater des Lenkungsausschusses der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik.[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Negativwiderstände und ihre Anwendung zur Leitungsentdämpfung, 1960
  • Der Ausbau der Fernmeldenetze aus der Sicht der Industrie, 1986 (Mitverfasser)
  • The importance of IEC work in international trade (Vortrag anlässlich des Congreso IRAM in Buenos Aires, Argentinien, 3.–5. Mai 1995)
  • Das weltweite Spielregelsystem technischer Normen, seine Probleme und Schwierigkeiten (Vortrag, gehalten am 11. September 2006 auf der Vortragsveranstaltung des Club of Vienna Globale Spielregelsysteme in Politik, Wirtschaft und im Sport – Fussball als Vorbild?)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verzeichnis Weinheimer Corpsstudenten 1990, S. 139
  2. K. Rosenbach, H. Ortwig, C. Vogel: Geschichte des Corps Marko-Guestphalia an der RWTH Aachen 1871 bis 2001, Aachen 2003, ISBN 3-00-011065-8, S. 277
  3. Kurz-CV (PDF) erstellt anlässlich einer Vortragsveranstaltung des Club of Vienna am 11. September 2006
  4. BMFT umgibt sich mit neuer IT-Beraterrunde. In: Computerwoche, 14. Juni 1985
  5. Die Zielpersonen der RAF. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1986, S. 17 ff. (online – Titelgeschichte).
  6. „Manager, General, Minister“ – Die „Rote-Blätter“–Liste der westdeutschen „SDI–Mafia“. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1986, S. 20 (online).
  7. Liste der IEC-Präsidenten auf iec.ch
  8. Foto-Galerie der IEC-Präsidenten auf iec.ch
  9. a b Waldemar-Hellmich-Kreis, Mitgliederverzeichnis, Stand April 2014