Hans Schindler (Maler)

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Hans Schindler (auch Hanns Schindler; * 12. August 1907 in Leobschütz, Provinz Schlesien; † 15. August 1986 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schindler absolvierte eine vierjährige Malerhandwerkslehre und studierte an der Breslauer Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe, wo Kowalski und Utinger zu seinen Lehrer gehörten.[1] Er war als Künstler in Breslau tätig.

In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, und er beteiligte sich an Ausstellungen. Er nahm als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Aus der Kriegsgefangenschaft wurde er in die Sowjetische Besatzungszone entlassen. Dort lebte er u. a. in Sacrow und dann in Berlin-Karlshorst als freischaffender Maler, Zeichner und Gebrauchsgrafiker. Ab 1952 lehrte er an der Fachschule für angewandte Kunst in Potsdam und erhielt zwei Jahre darauf eine Medaille für seine pädagogischen Leistungen. 1956 übernahm er die Leitung der Abteilung Dekorative Malerei an der Fachschule für angewandte Kunst[2] in Berlin. Im Folgejahr wurde er stellvertretender Direktor der Außenstelle der Fachschule Potsdam.[3]

In der DDR war Schindler Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. Neben freien Arbeiten realisierte er Auftragswerke, zum Teil als Gemeinschaftsarbeit mit anderen Künstlern. Aus Werken ist ersichtlich, dass er 1958 eine Studienreise nach Rumänien unternahm.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (Entwurf für ein Wandbild, um 1953; mit Walter Bullert und Werner Nerlich; ausgestellt auf der 3. Deutschen Kunstausstellung; Ausführung unbekannt)[4]
  • Baumwollernte in Rumänien (Mischtechnik, 1958)[5]
  • Rumänischer Bauerntanz (Mischtechnik, 1958)[6]
  • Junge Lokomotivbauer (Mischtechnik, um 1958)
  • Hans Marchwitza bei jungen Talenten (Öl, 1962; mit Werner Nerlich und Kurt Hermann Kühn)
  • Kreuzweg (1980; Schwedt, Kirche St. Mariä Himmelfahrt)[7]

Beteiligung an Ausstellungen (mutmaßlich unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1942 und 1943: Beuthen, Oberschlesisches Landesmuseum („Oberschlesische Kunstausstellung“)
  • 1943: Beuthen, Oberschlesisches Landesmuseum („Oberschlesische Künstler im Kriegseinsatz“)
  • 1949: Potsdam, Bezirkskunstausstellung
  • 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1953 und 1958/59; Dresden, Dritte und Vierte Deutsche Kunstausstellung
  • 1957: Berlin, Bezirkskunstausstellung

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schindler, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 188 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  2. die spätere Fachschule für Werbung und Gestaltung
  3. Schindler, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 399 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  4. Bullert, Walter; Schindler, Hans; Nerlich, Werner; Kollektiv Bullert-Schindler-Nerlich: Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  5. Hans Unbekannter Fotograf; Schindler: Baumwollernte in Rumänien. 1958, abgerufen am 16. Oktober 2022.
  6. Hans Unbekannter Fotograf; Schindler: Rumänischer Bauerntanz. 1958, abgerufen am 16. Oktober 2022.
  7. https://www.schwedt.eu/de/23323