Hans Schmidt (Generalleutnant)

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Hans Schmidt (* 14. März 1895 in Bayreuth; † 28. November 1971 in Weiden in der Oberpfalz) war ein deutscher Heeresoffizier, zuletzt Generalleutnant der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Graf-Münster-Gymnasium trat Schmidt im August 1914 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Sein Offizierspatent wurde auf den 15. November 1913 datiert. Im 7. Infanterie-Regiment „Prinz Leopold“ nahm er als Kompanieoffizier am Ersten Weltkrieg an der Westfront teil.[1]

Reichswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beförderungen

Als Leutnant in die Reichswehr übernommen, gehörte er im 200.000 Mann-Übergangsheer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 46. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er in das 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment, in dem er als Kompanieoffizier und Adjutant des III. Bataillons in Bayreuth diente. 1924/25 wurde er dann als Kompanieoffizier in die 12. (MG.) Kompanie ebenfalls in Bayreuth versetzt. Ab 1. Mai 1928 war er Chef der 15. Kompanie in Erlangen, ab 1931/32 Chef der 2. Kompanie in Würzburg. Er stand für die enge Verbundenheit des Offizierkorps mit dem (damals noch freien) Corps Guestphalia Erlangen. Als ständiger Gast präsidierte „Sultan“ Schmidt Kneipen.[1]

Wehrmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Enttarnung der Verbände war er von 1935 bis 1938 Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 41 (10. Infanterie-Division) in Erlangen. Anschließend war er bis 1940 Kommandeur des Infanterie-Ersatz-Regiments 46 in Bayreuth. Nach wenigen Wochen in die Führerreserve versetzt, kam er Anfang April 1940 als Kommandeur zum Infanterie-Regiment 245 in der 88. Infanterie-Division, mit dem er in den zweiten Teil des Westfeldzugs zog. Im Deutsch-Sowjetischen Krieg führte er Ende 1941 sein Regiment beim Angriff auf Südrussland. Bei der Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 245 war er noch dessen Kommandeur. Als Nachfolger von Generalleutnant Robert Meißner wurde er noch als Oberst am 27. Januar 1943 mit der Führung der 68. Infanterie-Division im Raum Woronesch beauftragt.[2] Als Divisionskommandeur befehligte er sie in den schweren Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalmajor und 6 Monate später zum Generalleutnant befördert.[2] Er wurde im Herbst 1943 abgelöst und erneut in die Führerreserve versetzt. Anfang November 1943 wurde er zum Kommandeur der neu aufgestellten 275. Infanterie-Division in Westfrankreich ernannt.[3] Mit der Auffrischung der Division im Oktober 1944 wurde er in die Führerreserve versetzt und kehrte im November 1944 als Kommandeur zur 275. Infanterie-Division zurück.[1][4] Mit ihr kämpfte er an der Ostfront, bis sie im Kessel von Halbe vernichtet wurde.[3] Er kam in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Neuanfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1947 aus der Gefangenschaft entlassen, nahm er seinen Wohnsitz im oberpfälzischen Weiden. Am Thomastag 1953 wurde er Corpsschleifenträger bei Guestphalia Erlangen.[5] Bis 1970 betätigte er sich erfolgreich als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. In seiner Heimatstadt Bayreuth war er über viele Jahre Vorsitzender im Bayerischen Soldatenbund.[1]

Er starb mit 76 Jahren im Krankenhaus Weiden. Beigesetzt wurde er auf dem Stadtfriedhof Bayreuth.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mitcham, Samuel W., Jr. (2007). Retreat to the Reich: The German Defeat in France, 1944. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 97.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Corps Guestphalia Erlangen. Gedanken und Mitteilungen 73 (1972), H. 1, S. 9–10.
  2. a b Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 117 (google.de [abgerufen am 22. April 2019]).
  3. a b Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 326 (google.de [abgerufen am 22. April 2019]).
  4. Fellgiebel 2000, S. 310.
  5. Kösener Corpslisten 1996, 49/354.