Hansjörg Swetina

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Hansjörg Swetina (* 28. November 1923 in Graz; † 1. November 2018 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Graphiker, Designer und Maler. Er wurde vor allem bekannt durch seine Aquarelle der Südsteiermark sowie durch die naive Malereien, in denen er zusammen mit seiner Frau Annelott Swetina vom Leben der Bauern in der Südsteiermark erzählt.

Hansjörg Swetina

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren wurde er am 28. November 1923 in Graz als Sohn des Bahn- und Strassenbauingenieurs Alois Swetina und dessen Frau Berta (geb. Stucki). Swetina besuchte eine Volksschule in Graz, danach ein Gymnasium in Graz und Traiskirchen. 1941 war die Matura in Traiskirchen, anschließend Kriegsdienst und 1945 die Rückkehr aus der Gefangenschaft. Nach dem Krieg in Graz leistete er Mitarbeit an der Gestaltung des ersten österreichischen Zeichentrickfilms als Zeichner. 1947–51 folgte ein Studium in Wien an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, dort lernte er auch seine spätere Frau Annelott (geb. Malcher) kennen.

1951–54 erhielt Swetina eine Anstellung bei der Wiener Verlagsanstalt. Er beteiligte sich am grafischen Aufbau der Wiener Illustrierte, Die Kinderpost sowie einer Tätigkeit im Bergland Verlag und in den drei Elbemühl-Druckereien des Fürst-Liechtenstein-Konzerns. Danach stieg er ins Werbegeschäft ein, feierte erste Erfolge im Industrial Design. 1953 heiratete er seine Studienkollegin Annelott. Es erfolgte die Geburt des ersten Sohnes Jörg, weitere Kinder Barbara und Martin folgten 1955 und 1957.

Im selben Jahr machte Swetina sich selbständig und gründet mit Annelott und Otto Stefferl das Graphische Atelier „Kleeblatt“ in Wien. Ab 1954 war er für österreichische und internationale Großunternehmen tätig (Stickstoffwerke Linz, Österreichisches Verkehrsbüro, Nestlé, Maggi (Schweiz), Verband der E-Werke). 1958 löste sich das Atelier „Kleeblatt“ auf.

Neben der graphischen Werbung (Plakate, Inserate, Messegestaltung) bildete das Industrial Design einen Schwerpunkt für Hansjörg Swetina. Er beschäftigte sich mit Formgebung der modernen Radios der Marken HEA und von Plattenspielern der Schweizer Lenco, den damit verbundenen Werbestrategien, Foto- und Filmaufnahmen, Inlands- und Auslandsmessen und der dazu gehörigen graphischen Werbung. In den 1970er Jahren zog sich Swetina jedoch mehr und mehr aus der Werbegraphik zurück. Durch das Aufkommen der Werbeagenturen wurde die Arbeit unpersönlicher und ein kultureller Anspruch oder künstlerisches Engagement wurde nicht mehr erwartet.

Das Maler-Ehepaar Annelott und Hansjörg Swetina

Das Ehepaar Swetina hatte in der Südsteiermark ein Haus gekauft und Swetina – später auch Annelott – arbeiteten als freischaffender Künstler.

Swetina hielt die Landschaft und die Menschen der Südsteiermark in Aquarellen fest und lebte vom Verkauf der Bilder. Annelott hatte Erfolg mit ihrer Naiven Malerei, die sie nach einem Besuch bei Ivan Generalic in Slowenien für sich entdeckte. Beide veranstalteten jährlich mehrere Ausstellungen ihrer Werke, außerdem wurden Kalender für den Steirischen Weinbau aufgelegt. 1975 war die Verleihung des Titels „Professor“ durch den Bundespräsidenten.

Von 1983 bis 2000 war Hansjörg Swetina Präsident des Zentralverbands der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs. 2001 wurde er von der BV mit der Ehrenpräsidentschaft auf Lebenszeit ausgezeichnet.

2000 erbte Ehefrau Annelott ein Haus in Baden bei Wien und die Swetinas übersiedelten nach Baden. In dieser Zeit entstand der großformatige Bildband Die Jahreszeiten – Das grosse Bilderbuch über die Lebensfreud im Steirischen Weinland. 2011 starb Annelott infolge eines Unfalls mit dem Rad. Nach Annelotts Tod arbeitete Hansjörg weiter an seinem letzten Buch Im Mittelpunkt aber stand der Mensch, das die Entwicklung der Gebrauchsgraphik in Österreich nach 1950 beschreibt.

2018 starb Hansjörg Swetina im Haus in Baden.

Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für die Wiener Verlagsanstalt graphischen Ausbau der Wiener Illustrierten und der Kinderpost
  • Inserate, Plakate und Messegestaltung für die Post, die Milchwerbung, Öst. Fremdenverkehrswerbung, Stickstoffwerke Linz, Nestlé, Maggi (Schweiz), Verband der E-Werke etc.
  • Industrial Design für HEA (Österreichische Radioapparate) und Lenco (Schweizer Schallplattenspieler)
  • Als freischaffender Künstler malt Hansjörg Swetina hauptsächlich Aquarelle. Diese zeigen vor allem die Landschaft und Architektur der Südsteiermark. Zusammen mit seiner Frau Annelott entstehen Gouachen, die im naiven Stil das Leben der Menschen in der Südsteiermark dokumentieren.
  • Aquarell von Hansjörg Swetina: Sonnenblumen an der Weinstraße
    Aquarell von Hansjörg Swetina: Sonnenblumen an der Weinstraße
  • Aquarell von Hansjörg Swetina: Stöckl in Untergreith
    Aquarell von Hansjörg Swetina: Stöckl in Untergreith
  • Aquarell von Hansjörg Swetina: Frauenberg – Der grosse Frauentag
    Aquarell von Hansjörg Swetina: Frauenberg – Der grosse Frauentag
  • Aquarell von Hansjörg Swetina: Kürbisblüte
    Aquarell von Hansjörg Swetina: Kürbisblüte
  • Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Osterweihe in Kitzeck
    Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Osterweihe in Kitzeck
  • Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Winterarbeiten in der Südsteiermark
    Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Winterarbeiten in der Südsteiermark
  • Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Weinlese im Sausal
    Gouache von Annelott und Hansjörg Swetina: Weinlese im Sausal

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zahlreiche Gebrauchsgraphische Arbeiten und frei geschaffene Arbeiten (Ölmalerei, Aquarelle, Graphiken …), teilweise zu finden unter: www.swetina.com
  • Bildband DIE JAHRESZEITEN – Das grosse Bilderbuch über die Lebensfreud´ im Steirischen Weinland (Autor und Illustrator Hansjörg Swetina 2000)
  • IM MITTELPUNKT ABER STAND DER MENSCH (Autor und Illustrator Hansjörg Swetina 2017)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]