Harald Büttner

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Harald Büttner
Medaillenspiegel

Ringer

DDR
Weltmeisterschaft
Bronze 1974 Istanbul Schwer
Silber 1975 Minsk Schwer
Silber 1977 Lausanne Schwer
Gold 1978 Mexiko-Stadt Schwer
Europameisterschaft
Bronze 1973 Lausanne Schwer
Gold 1974 Madrid Schwer
Silber 1975 Ludwigshafen am Rhein Schwer
Bronze 1977 Bursa Schwer
Bronze 1980 Prievidza Schwer
Junioren-Europameisterschaft
Silber 1972 Hvar/Jugoslawien Schwer

Harald Büttner (* 13. April 1953 in Meißen) ist ein ehemaliger deutscher Ringer aus der DDR. Er wurde Welt- und Europameister.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harald Büttner wuchs in Meißen (Sachsen) auf. Er war sportlich sehr gut veranlagt und beschäftigte sich als Jugendlicher zunächst mit dem Gewichtheben – Meißen war zu DDR-Zeiten eine Gewichtheberhochburg – und dem Rudern. Schließlich landete er aber doch beim Ringen und wurde 1970 bei der Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 2. Sieger in seiner Gewichtsklasse. Er fiel dabei einem in dem Ringerzentrum Luckenwalde tätigen Trainer, Wolfgang Brösicke, auf, der Harald Büttner veranlasste, zur SG Dynamo Luckenwalde zu gehen. Dort machte er bei dem gezielten Training rasche Fortschritte und startete 1973 erstmals bei den Welt- und Europameisterschaften. Er überraschte dabei bei den Europameisterschaften gleich mit einem dritten Platz in der Schwergewichtsklasse. Bis 1980 trat er dann regelmäßig bei den Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften an. Seine größten Erfolge waren der Weltmeistertitel 1978 und der Europameistertitel 1974. Ein Medaillengewinn bei den Olympischen Spielen 1976 bzw. 1980 blieb ihm aber versagt. Wobei besonders der 4. Platz in Moskau weh tat, als er nach vier Siegen in Folge gegen den Außenseiter Strnisko aus der CSSR unterlag und ausscheiden musste. Bemerkenswert waren seine Siege über die als unschlagbar geltenden sowjetischen Sportler Iwan Jarygin, Lewan Tediaschwili und Wladimir Gulutkin und über Olympiasieger Benjamin Peterson, USA. An Aslanbek Bisultanow und Ilja Fjodorowitsch Mate, ebenfalls Ringer aus der Sowjetunion, kam er jedoch nicht vorbei.

Harald Büttner lebt heute in Berlin.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1972 2. Junioren-EM in Hvar/Jugoslawien Schwer hinter Stojan Radew, Bulgarien, vor Laszlo Jakob, Ungarn
1973 3. EM in Lausanne Schwer mit Siegen über Petr Drozda, Tschechoslowakei, Marin Rachew, Bulgarien, Enache Panait, Rumänien und Niederlagen gegen József Csatári, Ungarn und Wladimir Gulutkin, UdSSR
1973 8. WM in Teheran Schwer nach Niederlagen gegen Jozsef Csatari und Iwan Jarygin, UdSSR
1974 4. Dynamo-Spartakiade in Berlin-Ost Schwer hinter Liewa, UdSSR, Marton, Rumänien und Peter Drozda, CSSR
1974 1. EM in Madrid Schwer mit Siegen über Jozsef Csatari, Peter Drozda, Edward Zmudziejewski, Polen, Dimitar Nekow, Bulgarien und Iwan Jarygin
1974 2. "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Rostock Schwer hinter Ikajew, UdSSR, vor Malinowski, Polen
1974 3. WM in Istanbul Schwer mit Siegen über Dimo Kostow, Bulgarien, Giyasettin, Yilmaz, Türkei, John Bowlau, USA und Niederlagen gegen Wladimir Gulutkin und Hollogin Baianmunkh, Mongolei
1975 3. Intern. Turnier in Galati Schwer hinter Wladimir Kopuschin, UdSSR und Enache Panait, vor Max Schröger, Bundesrepublik Deutschland
1975 2. EM in Ludwigshafen am Rhein Schwer mit Siegen über Max Schröger, Dimitrios Spiridopoulos, Griechenland, Peter Drozda, Iwan Jarygin und einer Niederlage gegen Dimo Kostow
1975 2. WM in Minsk Schwer mit Siegen über Benjamin Peterson, USA, Makoto Saito, Japan, Claude Pillon, Kanada, Wladimir Gulutkin und Niederlagen gegen Dimo Kostow und Hollogin Baianmunkh
1976 12. OS in Montreal Schwer nach Niederlagen gegen Hollogin Baianmunkh und Iwan Jarygin
1977 3. EM in Bursa Schwer mit Siegen über Walentin Petrow, Bulgarien, Vasile Pușcașu, Rumänien, Mehmet Güclü, Türkei und einer Niederlage gegen Aslanbek Bisultanow, UdSSR
1977 1. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Freiburg Schwer vor Stelica Morcow, Bulgarien, Vasile Puscasu und Hans-Peter Stratz, Bundesrepublik Deutschland
1977 2. WM in Lausanne Schwer mit Siegen über Hollogin Baianmunkh, Slawko Tscherwenkow, Bulgarien, Mike McCready, USA, Vasile Pușcașu, Alireza Soleimani, Iran und einer Niederlage gegen Aslanbek Bisultanow
1978 3. Intern. Turnier in Bukarest Schwer hinter Vasila Puscasu und Golpatin, UdSSR
1978 4. EM in Sofia Schwer mit Siegen über Ari Mustafow, Bulgarien und Mehmet Güclü und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili, UdSSR
1978 1. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Freiburg Schwer vor Vasile Puscasu und Boguslaw Naumowicz, Polen
1978 1. "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Leipzig Schwer vor Fred Rosentreter und Hans-Peter Albert, beide DDR
1978 1. WM in Mexiko-Stadt Schwer mit Siegen über Hollogin Baianmunkh, Pawel Kurczewski, Polen, Vasile Pușcașu, Larry Bielenburg, USA, Mehmet Güclü, Barbaro Morgan, Kuba und Lewan Tediaschwili
1979 6. EM in Bukarest Schwer nach Niederlagen gegen Ilja Mate, UdSSR und Vasile Pușcașu
1079 1. "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Leipzig Schwer vor Fred Bohna, USA, Hans-Peter Stratz und Fred Rosentreter
1979 4. WM in San Diego Schwer mit Siegen über Istvan Robotka, Ungarn und Hans-Peter Stratz und Niederlagen gegen Russell Hellickson, USA und Ilja Mate
1980 2. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Freiburg im Breisgau Schwer hinter Ilja Mate, vor Thomasz Busse, Polen u. Antal Bodo, Ungarn
1980 3. EM in Prievidza/CSSR Schwer nach Siegen über Tomasz Busse, Julius Strnisko, CSSR, Sitki Kadiroglu, Türkei, Slawko Tschwerwenkow und einer Niederlage gegen Magomed Magomedow, UdSSR
1980 4. OS in Moskau Schwer nach Siegen gegen Elsaid Saleh, Syrien, Vasile Pușcașu, Barbaro Morgan und Tomasz Busse und einer Niederlage gegen Julius Strnisko

DDR-Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
1972 3. Schwer hinter Gerd Bachmann, SC Leipzig und Klaus Beyse, SC Chemie Leuna
1973 2. Schwer hinter Siegfried Handrock, Warnowwerft Warnemünde, vor Wolfgang Arndt, SG Dynamo Luckenwalde
1974 1. Schwer vor Siegfried Handrock und Hans-Jürgen Nagel, SC Motor Jena
1975 1. Schwer vor Michael Först, BSG Wismut Aue und Andreas Rosentreter, SC Chemie Halle
1976 1. Schwer vor Detlef Friedchan, SC Chemie Halle und Uwe Neupert, SC Motor Jena
1977 1. Schwer vor Hans-Jürgen Nagel und Fred Rosentreter, SC Chemie Halle
1978 1. Schwer vor Hans-Jürgen Ziegler, SC Dynamo Luckenwalde und Fred Rosentreter
1979 1. Schwer vor Andreas Schröder, SC Motor Jena und Dieter Baumann, SG Wismut Aue
1980 1. Schwer vor Andreas Schröder und Rolf Nehls, SG Danamo Luckenwalde
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Schwergewicht, damals bis 100 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1) Fachzeitschriften Athletik und Der Ringer aus den Jahren 1972 bis 1980
  • 2) Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 174 und 240
  • 3) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]