Harlem Playgirls

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Die Harlem Playgirls waren eine afroamerikanische Frauenband der Swing-Ära, die von 1935 bis 1940 tätig war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Band wurde 1935 von der Schlagzeugerin Sylvester Rice (1905–1984) gegründet. Dabei griff sie auf Mitglieder der Dixie Sweethearts zurück. Die Harlem Playgirls tourten vor allem im Mittleren Westen (TOBA Circle). 1937 und 1938 traten sie im Apollo Theater auf und 1938 gewannen sie eine Battle of the Bands im Savoy Ballroom in Chicago gegen die Band von Johnny Long. Frontfrauen waren anfangs Babe Briscoe (Trompete, Gesang) und Eddie Crump. Brisco kam aus New Orleans und war vorher bei Lil Hardin Armstrong und Joe Robichaux[1]. Solistinnen waren Ernestine „Tiny“ Davis war 2. Trompete (und Solo-Trompeterin) und später bei den International Sweethearts of Rhythm ebenso wie die Tenorsaxophonistin Vi Burnside. Außerdem die Posaunistin Lela Julius, die ab 1938 die Band leitete.

1938 war die Besetzung unter der Leitung von Habe Briscoe:[2]

  • Trompete: Alice Proctor, Marjorie Ross, Bessie Comeaux
  • Lelia Julius, Posaune und Gitarre
  • Reeds (Saxophon/Klarinette): Harig Thompson, Margaret Backstrom (Tenorsaxophon), Violet Burnside (Vi Burnside, Tenorsaxophon)
  • Orvella Moore, Klavier
  • Jennie Byrd, Schlagzeug
  • Gwen Trigg, Bass

Zu den Musikerinnen zählten außerdem die Posaunistin Elizabeth King, die Trompeterinnen Mary Shannin (1935) und Jean Ray Lee, die Bassistin Mary Backstrom, die Geigerin Pamela Moore, die Saxophonistin Lula Edge und die Altsaxophonistin Madge Fountain, Schlagzeugerin Henrietta Fountain.

Die Band bestand bis 1940. In diesem Jahr unternahm sie noch eine dreimonatige Tour in den Südstaaten. Viele der Mitglieder gingen danach zu anderen Bands mit farbigen Musikerinnen, den International Sweethearts of Rhythm, den Prairie View Coeds oder den Darlings of Rhythm.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Linda Dahl Stormy Weather, Limelight 1996, S. 53
  • Sherrie Tucker Swing Shift, Duke University Press 2000
  • Kristina A. McGee Some Like It Hot. Jazz Women in Film and Television 1928-1959, Wesleyan University Press 2009, S. 51–56

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anfang der 1940er leitete sie eine männliche Band Dukes of Rhythm in New Orleans. Nach Frank Driggs sang sie auch als Joan Lunceford bei den Darlings of Rhythm in den 1940ern, einer weiteren schwarzen Frauenband. Sherrie Tucker Swing Shift, S. 211. Babe Briscoe zog 1946 nach Cleveland und starb 1994.
  2. Kristina McGee Some Like It Hot, S. 54, nach der Besetzungsliste im Chicago Defender