Harpare

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Harpare in Hieroglyphen
Neues Reich
G5N5

21. bis 24. Dynastie
G6N5
Z1

Gr.-röm. Zeit
G5N6
Z1

Har(pa)re
Ḥr-Rʿ
Horus-Re / Re-Horus

Harpare (eigentlich Re-Hor, Hor-Re) ist der griechische Name einer Gottheit in der ägyptischen Mythologie, die seit dem Neuen Reich belegt ist und eine Variante des Horus darstellt.

Mythologische Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Neuen Reich und der Spätzeit ist die Benennung als „Hor-pa-Re“, griechisch „Harpare“, unbekannt. In jenem Zeitraum tritt Harpare jeweils als „Hor-Re“ auf, weshalb die korrekte Übersetzung für diese Epoche als Horus-Re wiederzugeben ist.

Im Neuen Reich ist der Name des Harpare auf einer Statue in Medamud möglicherweise auch als Re-Horus zu lesen.[1] Erst in der griechisch-römischen Zeit kommt teilweise die Schreibung als Harpare hinzu. In einer Ritualszene aus der griechisch-römischen Zeit heißt es: Der König macht den Himmel fern für Harpare. Wesentlich umfangreicher ist jedoch der Kult des Hor-pa-Re-pa-chered, die Erscheinungsform des Harpare als Kindgott, die jedoch erst seit der Spätzeit belegt ist.

Darstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ikonografische Darstellungen des Harpare sind erstmals in der Spätzeit bezeugt, beispielsweise im Hibis-Tempel als stehender falkenköpfiger Gott, wahlweise auch mit Sonnenscheibe auf dem Kopf.[2]

In der griechisch-römischen Zeit veränderte sich seine Darstellungsform in einen auf einem Podest liegenden falkenköpfigen Löwen mit Rindergehörn, auf dessen Kopf eine aufgerichtete Kobra zu sehen ist.

Kultorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kultort ist Sachebu im westlichen Nildelta bekannt. In Armant und Medamud bildete die Gottheit als Hor-pa-Re-pa-chered („Harpare, das Kind“) eine Triade mit Month und Rat-taui.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urkunden des aegyptischen Altertums. (Urk) IV, 1443, 10.
  2. Heilstatue in Turin Suppl. 9 und Florenz 8708.
  3. Wolfgang Helck: Harpare. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band II, Harrassowitz, Wiesbaden 1977, ISBN 3-447-01876-3, Sp. 1003.