Harry August Jansen

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Harry August Jansen als Dante

Harry August Jansen, geborener Jensen (* 3. Oktober 1883 in Kopenhagen, Dänemark; † 15. Juni 1955 in Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war ein US-amerikanischer Zauberkünstler dänischer Herkunft, der unter dem Künstlernamen Dante weltweite Bekanntheit erlangte.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von sechs Jahren kam Jensen mit seiner Familie nach Saint Paul im US-Bundesstaat Minnesota.[1] Nachdem er bereits mit 16 Jahren das erste Mal auf der Bühne gestanden hatte,[2] tourte er später als The Great Jansen (jetzt Jansen statt Jensen) durch die ganze Welt. 1922 wurde der Zauberkünstler Howard Thurston (1869–1936) auf ihn aufmerksam und erkannte sein Talent. Er ließ ihn in seiner Show auftreten und gab ihm fortan den Namen Dante[3][4] in Anlehnung an den US-amerikanischen Zauberkünstler Oscar Eliason (1869–1899), der bereits unter diesem Namen aufgetreten war und bei einem Unfall in Australien ums Leben gekommen war.[5]

Dante verpackte seine Shows in aufwändige Revuen, in denen er mit 25 bis 40 Mitarbeitern auf der Bühne stand. So bereiste er weltweit (darunter auch Deutschland) Theater und Varietés, trat in Filmen und später auch im Fernsehen auf.[6] Er schuf auch, basierend auf einem dänischen Kinderlied, den „Zauberspruch“ Sim Sala Bim, der zu seinem Markenzeichen wurde.[7] 1940 produzierte er die Broadway-Show Sim Sala Bim im New Yorker Morosco Theatre.[8]

Mit der fortschreitenden Verbreitung des Fernsehens mussten immer mehr Theater und Varietés aufgrund sinkender Zuschauerzahlen schließen, weswegen sich Dante in den späten 1940er-Jahren in Südkalifornien zur Ruhe setzte, wo er im Alter von 71 Jahren auf seiner Ranch an einem Herzinfarkt verstarb.[9][10]

Im Jahr 1991 veröffentlichte der Zauberkunst-Historiker Phil Temple basierend auf seiner Freundschaft mit Familienmitgliedern und ehemaligen Mitarbeitern Dantes sowie auf persönlichen Aufzeichnungen Dantes eine Biographie mit dem Titel Dante – The Devil Himself. 2006 veröffentlichte Marion Trikosko basierend auf persönlichen Erinnerungen einer zweijährigen Mitarbeit an Dantes Revuen ein Buch mit dem Titel Trouping with Dante.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Milbourne Christopher: Magic – A Picture History, New York: Dover Publications, 1991 (Erstauflage: 1962), S. 197, ISBN 0-486-26373-8.
  2. David Price: Magic – a pictorial history of conjurers in the theater. Cornwall Books 1985, S. 279, ISBN 978-0-8453-4738-6
  3. Adrian Room: Dictionary of Pseudonyms: 13,000 Assumed Names and Their Origins. McFarland 2010. S. 132, ISBN 978-0-7864-4373-4
  4. M. Thomas Inge: Handbook of American popular culture. Greenwood Press 1989. S. 680, ISBN 978-0-313-25406-2
  5. Oscar Eliason – After Dante. In: sydneymagic.net. Archiviert vom Original; abgerufen am 4. Januar 2024.
  6. Evelyn Mack Truitt: Who was who on screen. R. R. Bowker Co. 1974, S. 79, ISBN 978-0-8352-0719-5
  7. Craig Conley: Magic Words – A Dictionary. Weiser Books 2008, S. 304–306. ISBN 978-1-57863-434-7.
  8. Sim Sala Bim – Broadway Special in der Internet Broadway Database (englisch)
  9. Dante, 'King of Magicians', Dies at Home, Los Angeles Times, 17. Juni 1955.
  10. Harry Jansen, Protege of Thurston Dies. Veteran Entertainer Used Stage Name of Dante, The New York Times, 18. Juni 1955.