Heilig Kreuz (Dachau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Kirche Heilig Kreuz

Die Pfarrei Heilig Kreuz ist eine Pfarrei und Kirche im Erzbistum München und Freising. Sie liegt im Stadtteil Dachau-Ost und ist als (ehemalige) Vertriebenengemeinde bekannt. Gemeinsam mit St. Peter Dachau bildet sie den Pfarrverband Dachau – Hl. Kreuz und St. Peter.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1945 blieb der ehemalige KZ-Häftling Pater Leonhard Roth im einstigen Konzentrationslager, um die dort inhaftierten SS-Angehörigen seelsorgerisch zu betreuen und zu missionieren. Unter seiner Regie bauten die Insassen eine Lagerkirche neben dem „Jourhaus“ des Lagers, die 1946 eingeweiht wurde. Mit der Umnutzung des Geländes als Wohnlager für Heimatvertriebene – vorwiegend aus dem Sudetenland – begann Pater Roth, eine Kirchengemeinde aufzubauen. Da die Lagerkirche durch die US-Behörden allerdings erst ab 1956 für Deutsche freigegeben wurde, richtete er eine Barackenkirche unter dem Patrozinium Heilig Kreuz ein. Mit der schrittweisen Umsiedelung der Lagerbewohner in den neugegründeten Stadtteil Dachau-Ost zog auch die Gemeinde in einen Kinosaal an der Sudetenlandstraße um. 1964 wurde die heutige Kirche nach Plänen des Architekten Friedrich Haindl errichtet und die beiden Kirchen im Lager abgerissen.[1]

Am 12. April 1964 wurde die Kirche durch Kardinal Julius Döpfner eingeweiht.

Im Dezember 2012 wurde der Pfarrverband Dachau – Hl. Kreuz und St. Peter gegründet, in dem die beiden benachbarten Pfarreien administrativ zusammengefasst wurden.[2]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel

Die Orgel wurde 1999 von Anton Staller gebaut. Sie hat 27 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet:[3]

I Hauptwerk
Bourdon 16′
Prinzipal 8′
Rohrflöte 8′
Oktav 4′
Spitzflöte 4′
Cornet III 223
Superoktav 2′
Mixtur IV 113
Trompete 8′
II Schwellwerk
Gedeckt 8′
Salicional 8′
Vox coelestis (ab c) 8′
Koppelflöte 4′
Fugara 4′
Nasard 223
Flageolet 2′
Terz 135
Quinte 113
Cymbel III 1′
Oboe 8′
Tremulant
Pedal
Prinzipalbaß 16′
Subbaß 16′
Oktavbaß 8′
Flötbaß 8′
Choralbaß 4′+2′
Bombarde 16′
Baßtrompete 8′

Geläut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Glocken wurden von der Firma Rudolf Perner in Passau gegossen und am 15. September 1963 geweiht.[4]

Nr.
 
Name
 
Masse
(kg)
Schlagton
 
Inschrift
 
1 Kreuzglocke 2100 c1 Im Kreuze ist Heil.
2 Marienglocke 1150 e1 Maria, Erlöserin der Gefangenen, bitte für uns!
3 St. Josefsglocke 700 g1 St. Joseph, patronus ecclesiae, ora pro nobis: Ut omnes unum sint.
4 St. Hedwigsglocke 500 a1 St. Hedwig, du große Herzogin, vereine unser Volk und Land in Frieden!
5 St. Stefansglocke 350 h1 St. Stephan, du edler König, schenk uns einen guten Heimgang!

Seelsorge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pfarrei Heilig Kreuz bildet einen Pfarrverband mit der Nachbargemeinde St. Peter. Seit Dezember 2023 läuft der Prozess zur Entwicklung einer Stadtkirche mit dem Nachbarpfarrverband St. Jakob.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heilig Kreuz (Dachau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lagerkirchen auf dem Gelände der heutigen KZ-Gedenkstätte, auf kirchenundkapellen.de
  2. Eine Gemeinschaft – Hl. Kreuz und St. Peter, Dachauer Nachrichten vom 12. Dezember 2012
  3. Orgeldatenbank Bayern online
  4. Jubiläumszeitung 50 Jahre Pfarrkirche Hl. Kreuz Dachau, Pfarrei Heilig Kreuz Dachau, 2014, S. 22–23.

Koordinaten: 48° 15′ 44,6″ N, 11° 27′ 51,1″ O