Heilmannshausen

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Heilmannshausen (auch: Wikramshausen[1]) ist der Name einer Dorfwüstung bei Hanau im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Die Siedlung wird an der Lamboybrücke über die Kinzig am Weg in die kleine Bulau lokalisiert.[2]

Umgebung Hanaus bei der Neustadtgründung 1597.

Als Ersterwähnung gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Urkunde aus dem Jahr 815, die den Ort Egihelmeshus prope transitum fluvii Chinzicha nennt.[3] Nicht ganz gesichert ist, ob der Ort mit einer weiteren Wüstung im Hanauer Stadtgebiet namens Helwigshausen identisch ist. Der Hanauer Historiker und Archivar Johann Adam Bernhard vermutete Helwigshausen in der Nähe der Rosenau westlich von Hanau. Ernst Julius Zimmermann hielt beide Orte für identisch.[4]

Die Bewohner lebten in mehreren Einzelhöfen. In einer Urkunde der Präsenz Hanau von 1436 ist ein Ziegelhof zu Heylmanshusen erwähnt, was einen Hinweis auf die wirtschaftliche Grundlage des Ortes gibt. 1439 ist ein eigener Hirte der Ortschaft belegt. Ein Niedergang ist aber bereits früh im 16. Jahrhundert festzustellen. Graf Balthasar von Hanau-Münzenberg kaufte 1530 die letzten verbliebenen Hofreiten auf und schlug sie dem herrschaftlichen Lehrhof zu.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Bott: Die Altstadt Hanau. Baugeschichte, Häuserverzeichnis, Bilder. Ein Gedenkbuch zur 650-Jahrfeier der Altstadt Hanau. Verlag des Hanauer Geschichtsvereins, Hanau 1953, S. 16.
  • Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue (= Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte. Supplement 7, ZDB-ID 200295-4). Fischer, Kassel 1858, S. 378, (Nachdruck. Herausgegeben von Dieter Carl. Historische Edition Carl, Vellmar 1999).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 217, (Unveränderter Neudruck. ebenda 1974, ISBN 3-7708-0509-7).
  • Ernst J. Zimmermann: Hanau, Stadt und Land. Kulturgeschichte und Chronik einer fränkisch-wetterauischen Stadt und ehemal. Grafschaft. Mit besonderer Berücksichtigung der älteren Zeit. Vermehrte Auflage. Selbstverlag, Hanau 1919 (Unveränderter Nachdruck. Peters, Hanau 1978, ISBN 3-87627-243-2).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen. 1858, S. 378.
  2. Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. 1926, S. 181.
  3. Heinrich Reimer: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau (= Hessisches Urkundenbuch. Abteilung 2 = Publikationen aus den k. preußischen Staatsarchiven. Bd. 48, ZDB-ID 503432-2). Band 1: 767–1300. Hirzel, Leipzig 1891, Nr. 22, (Neudruck. Zeller, Osnabrück 1965).
  4. Heinrich Bott: Die Altstadt Hanau. Ein Gedenkbuch zur 650-Jahrfeier der Altstadt Hanau. Hrsg.: Hanauer Geschichtsverein. Hanau 1953 S. 16.