Heinrich Gustav Plitt (Politiker, 1817)

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Heinrich Gustav Plitt
„Senatus populusque Lubecensis“

Heinrich Gustav Plitt (* 14. Dezember 1817 in Lübeck; † 26. Oktober 1879 ebenda) war Lübecker Senator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plitt war der Sohn des aus Mecklenburg stammenden gleichnamigen Senators Heinrich Gustav Plitt (1777–1841). Nach dem Besuch des Katharineums bis Michaelis 1837[1] studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg und in Göttingen. Er war als Jurist ab 1841 zunächst Prokurator am Niedergericht, von 1844 an dann am Oberappellationsgericht. 1849 wurde er in die Bürgerschaft gewählt, deren Vorsitzender er in den Jahren 1858 und 1859 war. Von 1856 bis 1861 bekleidete Plitt den Rang des Oberstleutnants der Lübecker Bürgergarde.

Seit 1857 gehörte Plitt dem Untergericht an und wurde 1863 dessen Direktor. 1866 wurde er in den Senat gewählt und erhielt als Senator die Leitung des Polizeiamtes übertragen.

Hier fanden die Lübecker ihn in Ludwig Ewers’ 1926 erschienenem Roman Die Großvaterstadt mit viel Lübecker Geschichte und Geschichten wieder. Als die lübeckische Bevölkerung seinerzeit unter ihrem Polizeichef litt, dichtete sie die Bedeutung der 1871 am Holstentor angebrachten auf dem S.P.Q.R. als Vorbild dienenden Inschrift S. P. Q. L. in Senator Plitt quält Lübeck um.[2]

Von 1865 bis 1868 war Plitt Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. Er war seit 1845 Mitglied der Lübecker Freimaurerloge Zum Füllhorn und 1879 kurz vor seinem Tod ihr Vorsitzender Meister.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 1002
  • Kösener Korpslisten von 1798 bis 1910, 78, 56; 110, 18

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907), Nr. 342
  2. Zeitreise: Der vergessene Lübeck-Roman "Die Großvaterstadt"
  3. Walter Hagenström: Geschichte der Johannis-Loge „Zum Füllhorn“ zu Lübeck 1772–1972. Lübeck 1972, S. 58