Heinrich Schlieper

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Heinrich Schlieper

Heinrich Schlieper (* 18. Dezember 1826 in Iserlohn; † 8. April 1905 ebenda) war ein deutscher Industrieller und Politiker.

Schlieper besuchte die höheren Schulen in Iserlohn. Wegen revolutionärer Aktivitäten im Jahr 1848 war er 1849/1850 ein Jahr inhaftiert, wurde jedoch 1850 freigesprochen. Er wurde Besitzer der Kettenfabrik Heinrich Schlieper in der Grüne bei Iserlohn. Außerdem war er viele Jahre Mitglied der Handelskammer des Kreises Iserlohn. Kommunalpolitisch war er aktiv u. a. in Kirchen- und Gemeindevertretungen.

Er war von 1873 bis 1882 Abgeordneter des Preußischen Abgeordnetenhauses, wo er den Wahlkreis Regierungsbezirk Arnsberg 3 (Landkreis AltenaLandkreis Iserlohn) vertrat.[1] In der vierten Wahlperiode 1878 bis 1881 Mitglied des Reichstages. Er vertrat als Mitglied der Nationalliberalen Partei ebenfalls den Wahlkreis Arnsberg 3 (Altena und Iserlohn).[2] Im Reichstag beschäftigte ihn der Schutz der mittelständischen Metallindustrie in der Provinz Westfalen, welcher er als Fabrikbesitzer selbst angehörte. Diese verteidigte er auch gegen Forderungen der aufkeimenden Arbeiterbewegung.[3] Dabei vertrat Schlieper eine paternalistische Argumentation.

Nach Schliepers zweitjüngsten Sohn Walter ist nach dessen Tod im Alter von 19 Jahren der Kalkfelsen Waltersruh im Iserlohner Stadtteil Roden benannt worden. Eine dort angrenzende Straße trägt denselben Namen.[4]

Ein weiterer Sohn war der Offizier in der Reichsmarine Paul Schlieper.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 342; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 617–620.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 141; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 90.
  3. Reichstagsprotokolle 1881,2. 1111.1547 (43. Sitzung). In: Verhandlungen des Deutschen Reichstags. 18. Mai 1881, abgerufen am 1. Februar 2022.
  4. Stephan Faber: Eine fast vergessene Gedenkstätte. Wie kommt die Straße „Waltersruh“ am Roden zu ihrem Namen? Und woran soll die geheimnisvolle Inschrift in einem Kalkfelsen im Grüner Tal erinnern? In: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung. 28. Januar 2022, S. 16.