Heinrich von Breymann

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Friedrich Heinrich Christoph von Breymann (geboren nach 1724; gestorben am 7. Oktober 1777 in Bemis Heights[1]) war ein deutscher Offizier, der im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1777) auf der Seite Großbritanniens kämpfte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Breymann entstammte einer Adelsfamilie. Er war ein Sohn von Heinrich Julius von Breymann (geboren am 11. November 1697 in Salder) und dessen Frau (⚭ 25. April 1723) Christina Marie von Hudenbergen (oder von Hodenberg, ein Geschlecht aus dem Uradel der Grafschaft Hoya[2]). Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter wohl sechs Töchter.[3]

  • Statius oder Statz Christoph von Breymann (* 3. März 1724), Kapitän des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ⚭ 25. Juni 1755 Lucia Katharina Kamlah
  • Heinrich Christoph von Breymann
  • Hartwig von Breymann, Offizier
  • Charlotte Rebecka ⚭ 2. August 1753, August Wilhelm Burchard Kamlah

Von Breymann war einer der Offiziere, die am Saratoga-Feldzug teilnahmen. Die Braunschweiger hatten zu den ersten deutschen Staaten gehört, die mit Großbritannien einen Vertrag für die Lieferung von Truppen (insgesamt 4.300 Mann) unterzeichneten. Die braunschweigischen Entsatztruppen zur Unterstützung gegen den amerikanischen Unabhängigkeitskampf schifften sich in Stade ein, um nach Québec überzusetzen, wo sie am 1. Juni 1776 eintrafen.

Von Breymann war Oberst des nach ihm benannten Grenadierbataillons „Breymann“ und Befehlshaber des Advance-Korps, das aus den Truppen von Hessen-Hanau (Artillerie), dem Leichtbataillon „Barner“ und seinen Braunschweiger Jägern und Breymanns Grenadieren bestand.

John Burgoyne, der Oberkommandant der Truppen, sandte von Breymann mit rund 650 Mann am Morgen des 15. August zur Unterstützung des Oberstlieutenant Baum aus. Sie hatten nur leichtes Gepäck und zwei kleinere Feldgeschütze bei sich und die zu überwindende Distanz betrug lediglich 24 Meilen. Trotzdem legte von Breymann bei regnerischem Wetter und schlechten Wegen nur die Hälfte der Strecke zurück. Sie erreichten den Kampfplatz erst am nächsten Tag, als Baum gefallen und seine Truppen bereits in Gefangenschaft waren. Von Breymann trat daher nach einem Scharmützel, bei dem er ein Drittel seiner Männer verlor, den Rückzug an. Als Burgoyne davon erfuhr, brach er auf, um von Breymann zu retten. Die Amerikaner machten indessen rund 780 Gefangene, darunter fast 400 Deutsche. Von Breymanns Korps hatte 231 Tote, Verwundete und Vermisste zu beklagen.[4] Er wurde von Burgoyne kritisiert, dass er seine Truppen zu langsam herangeführt und somit die Expedition, die der Verpflegung der Truppen diente, nicht gerettet habe.

Von Breymann wurde in Bennington verwundet und schließlich bei Bemis Heights in der nach ihm benannten Redoute (Breymann’s Redoute) durch einen Schuss der eigenen Truppen getötet.[5]

Seine Nachfahren leben heute in Deutschland, Österreich und den USA.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James Murray Hadden, Horatio Rogers, Guy Carleton Dorchester, John Burgoyne, William Phillips: Hadden’s journal and orderly books: a journal kept in Canada and upon Burgoyne’s campaign in 1776 and 1777. J. Munsell’s Sons, Albany 1884, S. 66 f. (books.google.de).
  • Henry Davis Hall: The battle of Bennington. Montpelier 1896 (archive.org).
  • Edward Jackson Lowell: Die Hessen und die andern deutschen Hilfstruppen im Kriege Gross-Britanniens gegen Amerika 1776–1783. (Übersetzt von O.C. Freiherr von Verschuer). R. Sattler, Braunschweig 1902, OCLC 3798228.
  • Johann Bense: Tagebuch des Grenadiers Johann Bense vom Braunschweigischen Grenadier Bataillon „Breymann“ in Nordamerika von 1776–1783. (Übersetzt von Claus E. Reuter). In: Veröffentlichungen des German-Canadian Museum of Applied History. S.R. Publ., Scarborough um 1994, ISBN 0-9698169-0-1.
  • Claus Reuter: Die Braunschweigischen Truppen in Nordamerika, 1776–1783: Index aller Soldaten, die in Nordamerika verblieben. In: Veröffentlichungen des German-Canadian Museum of Applied History. S. R. Publ., Scarborough um 1997, ISBN 0-9696169-6-1.
  • Michael P. Gabriel: The Battle of Bennington: soldiers & civilians. History Press, Charleston 2012, ISBN 978-1-60949-515-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael P. Gabriel: The Battle of Bennington – soldiers & civilians. History Press, Charleston, SC 2012, ISBN 978-1-60949-515-2, S. 66.
  2. Dieter Brosius: Hodenberg, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 298 (Digitalisat).
  3. Thelma Irene Chrysler Foy, Bernice Chrysler Garbisch: Chrysler, Forker and allied families; a genealogical study with biographical notes, comp. for T. I. C. Foy … American Historical Companie, New York 1959, S. 69–73, hier S. 70–71 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Edward J. Lowell: Die Hessen und die andern deutschen Hilfstruppen im Kriege Gross-Britanniens gegen Amerika 1776–1783. auf gutenberg.org.
  5. Lieutenant Colonel Heinrich von Breymann auf gilesallison.blogspot.de.