Heinz Rasch

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Heinz Rasch (* 15. Februar 1902 in Charlottenburg; † 27. November 1996 in Wuppertal) war ein deutscher Architekt, Kunstsammler, Fachpublizist und Galerist.[1]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Rasch studierte 1916 an der Kunstgewerbeschule Bromberg,[1] 1920 bis 1923 folgte ein Architekturstudium an den Technischen Hochschulen Hannover und Stuttgart.[1] 1923–1924 beschäftigte er sich mit der Fabrikation von Holzbeleuchtungskörpern und Stühlen.[2] Als Pressechef der Bauausstellung Stuttgart wirkte Rasch 1924,[3] dann bis 1926 war er Schriftleiter der Fachzeitschrift Die Baugilde (BDA).[1] Von 1926 bis 1930 unterhielt er zusammen mit seinem Bruder Bodo Rasch (1903–1995) in Stuttgart ein Büro für Architektur, Möbel und Werbung.[1] Ihr Bauprinzip, bei dem in Hängebauweise um Stahlpfeiler bzw. um einen Betonkern herumgebaut wurde, findet noch heute Verwendung.[1]

1930 kam Rasch nach Wuppertal, um für den Chemiker und Lackfabrikanten Kurt Herberts verschiedene Neubauten zu verwirklichen.[1] Seine Freundschaft mit Willi Baumeister und Oskar Schlemmer verhalf ihm zu dieser Arbeitsmöglichkeit.[1] Ein „Studio für neue Kunst“ eröffnete er 1945 am Döppersberg 12.[1] Dort trat er als Organisator vieler Kunstausstellungen hervor und war am maßgeblich am Wiederaufbau des Wuppertaler Kunstlebens beteiligt.[1]

Rasch war im Vorstand des Kunst- und Museumsverein tätig und im Bund Deutscher Architekten organisiert.

Bauwerke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1928–1937: Lackfabrik Dr.-Kurt-Herberts, Christbusch 25, Wuppertal[1]
  • 1946–1947: Wohnhaus für Erich Probst, Gartenstraße 22, Wuppertal[1]
  • 1947–1948: Ausbau des Ostflügels des ausgebrannten Stadttheaters für Unterrichtszwecke im Auftrag des Rudolf-Steiner-Schulvereins, Friedrich-Engels-Allee 416, Wuppertal[1]
  • 1948–1949: Wiederaufbau der teilzerstörten Fabrik Huppertsberg, Hagenauer Straße 30, Wuppertal[1]
  • 1950–0000: Wiederaufbau eines Mehrfamilienhauses für Angestellte der Fabrik Huppertsberg, Kieler Straße 31, Wuppertal[1]
  • 1951–0000: Wiederaufbau eines Einfamilienhauses, Hohenzollernstraße 12, Wuppertal[1]
  • 1952–1953: Wiederaufbau eines ausgebrannten Dachgeschoss, Am Dausendbusch 9, Wuppertal[1]
  • 1954–1955: Wiederaufbau des teilzerstörten Hauses der Gesellschaft Union, Friedrich-Engels-Allee 200-202, Wuppertal[1]
  • 1955–1956: Errichtung einer Fabrikationshalle für Dr.-Kurt-Herberts, Märkische Straße 243, Wuppertal[1]
  • 1962–1963: Ev. Petruskirche und Gemeindezentrum im Auftrag für die Vereinigte Ev. Gemeinden Unterbarmen, Zeughausstraße 37, Wuppertal[1]

Werke (Literatur)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Stuhl / Heinz und Bodo Rasch. Akadem. Verlag Dr. F. Wedekind & Co., Stuttgart 1928.
  • Zu/Offen : Türen u. Fenster / Heinz u. Bodo Rasch. Akadem. Verlag Dr. F. Wedekind & Co., Stuttgart 1930.
  • Some Roots of modern architekture / Heinz Rasch. Transl. and ed. by George and Joan Jelinek. Tiranti, London 1967.
  • Der entfesselte Blick. Die Brüder Rasch und ihre Impulse für die moderne Architektur. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung 2014/2015 im Marta Herford; Fast, Friederike et al. (Hrsg.). Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 2014, ISBN 978-3-8030-0780-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heinz Rasch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Ruth Meyer-Kahrweg: Architekten, Bauingenieure, Baumeister, Bauträger und ihre Bauten im Wuppertal. Pies, Wuppertal 2003, ISBN 3-928441-52-3, S. 397
  2. Künstler(in) / Architekt(in) Heinz Rasch auf kuenstlerdatenbank.ifa.de, Zugriff Januar 2015.
  3. nach anderer Quelle kuenstlerdatenbank.ifa.de: 1925