Hellern (Meschede)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hellern war ein Ort bei Meschede, der nach dem Bau der Hennetalsperre um 1905 untergegangen ist.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hellern lag im Hennetal, etwa 0,7 Kilometer südöstlich von Berghausen. Durch den Ort führte die Koblenz-Mindener Landstraße, die heutige Bundesstraße 55.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1290 mit einem Godefridus de Hennelare.[2] In Schatzungsregistern des 16. Jahrhunderts sind zwei Schatzungspflichtige angegeben.[3] Um 1819 bestand der Ort aus drei Häusern mit 45 Einwohnern.[4]

Hellern gehörte zur Pfarrgemeinde Meschede und ab dem 19. Jahrhundert zur politischen Gemeinde Meschede-Land.

In den 1780er Jahren entstand in Hellern eine Pulvermühle, die vom Landesherren gefördert wurde, um das Herzogtum Westfalen von Importen unabhängig zu machen und den Pulverbedarf im Bergbau zu decken.[5] Unterhalb von Hellern wurde 1863 die Leistenfabrik von Lex gebaut.[6]

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde etwa einen Kilometer unterhalb von Hellern die erste Hennetalsperre gebaut. Dabei verschwanden der alte Gutshof Hellern und die Pulvermühle, die zuletzt der Köln-Rottweiler AG gehört hatte. Die Leistenfabrik wurde etwas näher bei Meschede wieder aufgebaut und die Landstraße verlegt.[6] In einem in den 1990er Jahren entstandenen Wohngebiet unterhalb der Staumauer wurde eine Straße nach dem untergegangenen Ort benannt.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Preußische Neuaufnahme 1891–1912 (online: Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)).
  2. Michael Flöer: Die Ortsnamen des Hochsauerlandkreises, Bielefeld 2013, S. 226f., ISBN 978-3-89534-946-1.
  3. Schatzungsregister 1543 für das kurkölnische Sauerland – Online (Heimatverein-finnentrop.de), S. 101 (PDF) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heimatverein-finnentrop.de
  4. Geographische Beschreibung des Regierungs-Bezirks Arnsberg, in der Provinz Westfalen. Um 1819.
  5. Wilfried Reininghaus: Salinen, Berg- und Hüttenwerke, Gewerbe und Handel im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster, 2009, ISBN 978-3-402-12827-5, S. 743.
  6. a b Stadtarchiv Meschede: Die 1. Hennetalsperre 1905. (PDF).
  7. Stadt Meschede: Wohngebiet „Talsperrenstraße“ (online).

Koordinaten: 51° 19′ 55,2″ N, 8° 15′ 50,4″ O