Helmeringhausen

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Helmeringhausen
Stadt Olsberg
Koordinaten: 51° 20′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 51° 20′ 24″ N, 8° 28′ 12″ O
Höhe: 451 m
Einwohner: 249 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59939
Vorwahl: 02962
Karte
Lage von Helmeringhausen in Olsberg
Kirche in Helmeringhausen
Kirche in Helmeringhausen

Helmeringhausen ist der kleinste Ortsteil der Stadt Olsberg im Hochsauerlandkreis. Ende 2022 hatte Helmeringhausen rund 250 Einwohner.[2]

Der Ort mit etwa 90 Häusern liegt rund zwei Kilometer südlich von Bigge. Im Tal des Voßbachs gelegen ist er unter anderem von den Bergen Wiedegge (732 m) und Ohlenkopf (729 m) umgeben.

Erstmals urkundlich erwähnt ist der Ort im Güterverzeichnis des Grafen Ludwig von Arnsberg († 1313). Der Ort gehörte zur Freigrafschaft Assinghauser Grund, die zwischen den Grafen von Arnsberg und deren Nachfolgern, den Kurfürsten von Köln, auf der einen Seite und den Grafen von Waldeck auf der anderen Seite umstritten war. Um 1427 gab es 10 Höfe. Im Jahr 1759 existierten 18 Hausstätten, deren Namen teilweise abgewandelt heute noch gebräuchlich sind. Im 19. und 20. Jahrhundert bis zur kommunalen Neugliederung durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, war Helmeringhausen eine eigenständige Gemeinde.[3]

Seit 1940 musste das Dorf Evakuierte aus dem Ruhrgebiet aufnehmen.[4] Vor Ostern 1945 wurde der Volkssturm im Dorf aufgerufen, um die Wehrmacht in Olsberg zu unterstützen. Am Ostermontag, dem 2. April, begannen US-Truppen das Gebiet um Olsberg zu beschießen. Dorfbewohner und Bigger suchten Schutz in den Bergwerksstollen ums Dorf. Am 5. April trafen Granaten das Dorf, ohne schweren Schaden zu verursachen. Durch den Sohlweg zogen sich deutsche Soldaten zurück. Am Nachmittag des 6. Aprils besetzten US-Truppen das Dorf. Beim Einmarsch wurden zwei Häuser von US-Panzern mit Brandmunition in Brand geschossen. Bis Mitte Mai lagen noch US-Soldaten im Dorf.

Im Zweiten Weltkrieg fielen 23 Männer aus dem Dorf als Soldaten, davon die meisten an der Ostfront, oder starben in Gefangenschaft.[5]

Die heutige St. Hubertuskirche geht auf eine Kapelle vom Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Später wurde diese mehrfach umgebaut und erweitert. Der barocke Altar stammt ursprünglich aus der Pfarrkirche in Bigge. Als Pfarrer an der St. Hubertuskirche wirkte Wilhelm Schamoni.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945 – Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet. Josefs-Druckerei, Bigge 1955.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Helmeringhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zahlen, Daten & Fakten. Stadt Olsberg, abgerufen am 28. Februar 2024.
  2. Stadt Olsberg: Zahlen und Fakten, abgerufen am 20. Juli 2023
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 332.
  4. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Abschnitt Helmeringhausen, S. 156–157.
  5. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939–1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Helmeringhausen, S. 196–197.