Helmuth Mylius

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Helmuth Mylius (auch Helmut Mylius; * 10. November 1891 in Friedenau bei Berlin; † 24. Oktober 1973 in Stuttgart) war ein deutscher Industrieller, Führer der Partei Radikaler Mittelstand[1] und von 1931 bis 1933 Herausgeber der Frankfurter Wochenzeitschrift Die Parole des radikalen Mittelstandes.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mylius gab von Juli 1931 bis März 1933 die Zeitschrift Die Parole des radikalen Mittelstandes heraus.[3] 1932 kandidierte er für die Partei Radikaler Mittelstand zur Reichstagswahl am 6. November 1932 im Wahlkreis Leipzig.

Mylius bereitete zusammen mit einer Gruppe von Personen mit rechter oder rechtsradikaler Gesinnung 1934 in Berlin einen Putsch gegen Adolf Hitler vor.[4][5] Die Mitverschwörer waren unter anderem Mitglieder der Organisationen Jungdeutscher Orden, Schwarze Front und Stahlhelm.[6] Mit Hermann Ehrhardt organisierte Mylius das Einschleusen ehemaliger Mitglieder der Brigade Ehrhardt in die SS und das Sammeln von Informationen über Hitlers Gewohnheiten sowie die Abläufe in der Reichskanzlei. Insgesamt beteiligten sich rund 160 bewaffnete Personen an den Vorbereitungen.[7][8]

Zum Putsch kam es nicht, unter anderem weil Mylius die Zuverlässigkeit der eigenen eingeschleusten Leute anzweifelte und weil die Gestapo im Gegenzug die Gruppe infiltrierte. 1935 wurde Mylius der Verschwörung zum Mord an Adolf Hitler beschuldigt. Aufgrund des Einflusses seines Freundes General Erich von Manstein gelang es ihm, nicht verhaftet zu werden.[7][9]

Mylius ging bei Kriegsbeginn zur Armee und diente als zweiter Quartiermeister bei General Busch im Rang eines Majors der Reserve.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Objektdatenbank des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig. Abgerufen am 3. November 2019.
  2. Die Parole der radikalen Staats- und Wirtschaftsreform. 1931 (core.ac.uk [abgerufen am 3. November 2019]).
  3. Zeitungen, Zeitschriften und Adressbücher / 1.1931 [1]. Abgerufen am 3. November 2019.
  4. Georg Markus: Attentate: "Führer" kam immer mit dem Schrecken davon. Abgerufen am 3. November 2019.
  5. WELT: Über 40 Anschläge: Viele Attentate auf Hitler sind fast vergessen. 18. Juli 2014 (welt.de [abgerufen am 3. November 2019]).
  6. Wolfgang Abendroth: DAS PROBLEM DER WIDERST ANDSTÄTIGKEIT DER „SCHWARZEN FRONT“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 1960, abgerufen am 4. November 2019.
  7. a b c Peter Hoffmann: History of the German Resistance, 1933–1945. MacGill-Queen's Univ. Press, Montreal 1996, ISBN 0-7735-1531-3, S. 31.
  8. 18 of the Many Attempts to Assassinate Adolf Hitler by the German Resistance. In: HistoryCollection.co. 1. November 2018, abgerufen am 3. November 2019 (amerikanisches Englisch).
  9. Michael Thomsett: The German Opposition to Hitler: The Resistance, the Underground, and Assassination Plots (1938-1945). Crux Publishing Ltd, ISBN 978-1-909979-37-6 (google.de [abgerufen am 3. November 2019]).