Henry-Dunant-Museum Heiden

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Gebäude des Museums

Das Henry Dunant-Museum im Kurort Heiden (Kanton Appenzell Ausserrhoden, Schweiz) ist dem Leben und Wirken von Henry Dunant gewidmet, einem Gründungsmitglied des Internationalen Komitees von Roten Kreuz (IKRK) und Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Es befindet sich in Heiden im ehemaligen Spital, in dem Henry Dunant in den letzten Jahrzehnten seines Lebens bis zu seinem Tod als Pensionär im Jahr 1910 wohnte.

Allgemeine Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum wurde 1969 eröffnet und 1998 nach einer grundlegenden Renovierung des Gebäudes wieder für die Öffentlichkeit freigegeben. Nun steht erneut eine Renovation und eine Neuausrichtung des Museums an. Die Räume wurden neu geordnet und umfassend renoviert, am 1. April 2023 wurde Aufrichte gefeiert. Das Museum ist 2023 geschlossen, bietet aber auf Anfrage Führungen für Schulklassen und Gruppen an. Parallel wird an der Realisierung der neuen Kernausstellung gearbeitet. Die Eröffnung ist 2024 geplant.

Als erstes Ausstellungshaus in der Schweiz plant das Henry-Dunant-Museum neben dem Museumsbetrieb eine 24-h-Self-Check-In Zone, in der Gäste aus aller Welt selbständig und jederzeit einen Teil des Museums erleben können.

Derzeitiger Präsident des Vereins ist Dr. Andreas Ennulat, die Geschäftsführung des Museums liegt seit Oktober 2019 bei Kaba Rössler und Nadine Schneider. Träger des Vereins Henry-Dunant-Museum ist das Schweizerische Rote Kreuz Kantonalverband beider Appenzell.

Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einer der Steine im Kurpark in Heiden
Henry-Dunant-Denkmal

Das Henry-Dunant-Museum umkreist als weltweit einziges Museum das Leben und Wirken des visionären Initianten des Internationalen Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen. Es thematisiert Leben und Wirken mit grossen Erfolgen, aber auch Schattenseiten des Humanisten und schafft einen starken Bezug seiner humanitären Werte und Visionen in die Gegenwart. Henry Dunant (1828–1910) verbrachte die letzten 18 Lebensjahre in Heiden. Das Appenzeller Dorf mit seiner klassizistischen Architektur war damals ein international bekannter Kurort. Hier hat er seine Memoiren verfasst. Auf 800 m. ü. Meer, mit Blick auf den Bodensee und über Grenzen hinweg hat er seine Ideen für eine friedlichere Welt und einen Internationalen Gerichtshof weiterentwickelt. In Heiden hat er 1901 die Mitteilung erhalten, dass er als Erster mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet werde. Das ihm gewidmete Museum ist im Gebäude untergebracht, in welchem Dunant als zurückgezogener Pensionär bis zu seinem Tod am 30. Oktober 1910 gelebt hatte.

Sonderausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Kabinettausstellung „Der Preis für den Frieden“ werden Alfred Nobels Auszeichnung – von Henry Dunant bis Abiy Ahmed Ali – thematisiert. Das Henry-Dunant-Museum nimmt die Vergabe des 100. Friedensnobelpreises im Jahr 2019 zum Anlass, die Auszeichnung und die Vergabekriterien zu reflektieren. Die interaktive Ausstellung bietet Gelegenheit, sich mit Friedenskonzepten, Friedensarbeit und mit dem eigenen Verständnis von Frieden zu beschäftigen. Laufzeit der Sonderausstellung: bis 27. Juni 2021.

Sonstige Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Heiden befindet sich auf dem Dunantplatz ein Denkmal zur Erinnerung an Henry Dunant, geschaffen von der Bildhauerin Charlotte Germann-Jahn mit Weitblick über den Bodensee. Direkt gegenüber dem Denkmal befindet sich der Kurpark und der Kursaal von Otto Glaus im Stil der Moderne.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henry Dunant: Eine Erinnerung an Solferino. Eigenverlag des Österreichischen Roten Kreuzes, Wien 1997, ISBN 3-95-008010-4
  • Henry Dunant, Literaturliste Henry Dunant
  • Eveline Hasler: Der Zeitreisende. Die Visionen des Henry Dunant. Verlag Nagel & Kimche AG, Zürich 1994, ISBN 3-31-200199-4 (gebundene Ausgabe); Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-42-313073-3 (Taschenbuch-Ausgabe)
  • Ethel Kocher, Hans Amann: Henry Dunant – Sein wechselvolles Leben und seine erstaunlichen Visionen. Eigenverlag des Henry-Dunant-Museums, Heiden 2003
  • Franco Giampiccoli: Henry Dunant – Der Gründer des Roten Kreuzes. Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn 2009, ISBN 978-3-7615-5722-8
  • Elke Endraß: Der Wohltäter – Warum Henry Dunant das Rote Kreuz gründete. Wichern-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-88981-288-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 47° 26′ 36,1″ N, 9° 31′ 52,6″ O; CH1903: 757825 / 256835