Herbert Anderson (Schauspieler)

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Herbert „Herb“ Anderson (* 30. März 1917 in Oakland, Kalifornien; † 11. Juni 1994 in Palm Springs, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andersons Vater war in den 1920ern Schatzmeister seiner Heimatstadt Oakland. Herbert Anderson arbeitete nach einem Studium an der University of California in Berkeley ab 1939 als Vertragsschauspieler bei Warner Brothers und wurde zunächst nur in kleinen Rollen eingesetzt. Als sein Durchbruch wird die Militär-Musicalkomödie Navy Blues von 1941 beschrieben, in der er an der Seite von Ann Sheridan und Martha Raye in einer größeren Rolle einen Scharfschützen spielte.[1] Danach erhielt er erstmals substanzielle Rollen, unter anderem neben Henry Fonda und Olivia de Havilland als Redakteur einer College-Zeitung in der Komödie Thema: Der Mann aus dem Jahr 1942. Wenig später wurde er im Rahmen des Zweiten Weltkrieges einberufen und war vier Jahre aus Hollywood abwesend.

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1947 kam er über den Status eines Nebendarstellers nicht hinaus, viele seiner Rollen blieben klein. In der Folge spielte er mehrfach in Militärfilmen wie Kesselschlacht, Das letzte Signal und Die Caine war ihr Schicksal. Am Broadway war er von 1954 bis 1955 unter Regie von Charles Laughton und an der Seite Henry Fondas in dem Bühnenerfolg The Caine Mutiny Court-Martial zu sehen, der wie der Film Die Caine war ihr Schicksal – an dem er kurz zuvor mitgewirkt hatte – auf dem Roman The Caine Mutiny von Herman Wouk basierte.

Anderson – groß, schlank, seriös wirkend, häufig eine Brille tragend – verlegte seinen Fokus in den 1950er-Jahren zusehends auf Rollen im populärer werdenden US-Fernsehen.[2] Seine bekannteste Rolle wurde die des Familienvaters Henry Mitchell in der Fernsehserie Dennis, Geschichten eines Lausbuben (Dennis the Menace), in der er zwischen 1959 und 1963 in insgesamt 144 Folgen auftrat.[3] 1992 gab er in einem Interview an, es sei vor allem diese Rolle, für die er hin und wieder auf der Straße angesprochen werde.[4] Nach dem Ende von Dennis the Menace wirkte er noch bis Mitte der 1970er-Jahre an vielen bekannten Serien mit, allerdings in der Regel nur als Gastdarsteller. Zuletzt stand er 1975 für eine Episode von Die Waltons vor der Kamera.

Anderson starb 1994 im Alter von 77 Jahren an Herzversagen, nachdem er zwei Monate vor seinem Tod einen Schlaganfall erlitten hatte und sich bereits 1982 einer schweren Herzoperation unterziehen musste. Er war von 1942 bis zu seinem Tod mit Mary Virginia Palmer verheiratet, sie hatten eine Tochter und einen Sohn. Daneben hinterließ er zum Zeitpunkt seines Todes vier Enkel und zwei Urenkel.[5][6]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Associated Press: Herbert Anderson, A TV Actor, 77. In: The New York Times. 14. Juni 1994, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 26. März 2023]).
  2. Herbert Anderson | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
  3. The Associated Press: Herbert Anderson, A TV Actor, 77. In: The New York Times. 14. Juni 1994, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 26. März 2023]).
  4. Herbert Anderson, father on "Dennis' TV series, dies. Abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
  5. The Associated Press: Herbert Anderson, A TV Actor, 77. In: The New York Times. 14. Juni 1994, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 26. März 2023]).
  6. Herbert Anderson. Abgerufen am 26. März 2023.