Herbie Lewis (Eishockeyspieler)

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  Herbie Lewis
Hockey Hall of Fame, 1989

Geburtsdatum 17. April 1906
Geburtsort Calgary, Alberta, Kanada
Todesdatum 20. Januar 1991
Sterbeort Indianapolis, Indiana, USA
Spitzname The Duke of Duluth[1]
Größe 175 cm
Gewicht 73 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Karrierestationen

1921–1922 Calgary Hustlers
1922–1924 Calgary Canadians
1924–1928 Duluth Hornets
1928–1939 Detroit Cougars/Falcons/Red Wings
1939–1941 Indianapolis Capitals

Herbert Albert „Herbie“ Lewis (* 17. April 1906 in Calgary, Alberta; † 20. Januar 1991 in Indianapolis, Indiana, USA) war ein kanadischer Eishockeyspieler, -trainer und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1924 und 1941 unter anderem 521 Spiele für die Detroit Red Wings bzw. deren Vorgängerteams Detroit Cougars und Detroit Falcons in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Seine größten Karriereerfolge im Trikot der Red Wings feierte Lewis, der der sechste Mannschaftskapitän der Franchise-Geschichte Detroits war, in den Jahren 1936 und 1937 mit dem Gewinn des Stanley Cups. Genau 50 Jahre nach seiner letzten von elf Spielzeiten in der NHL wurde er im Jahr 1989 in die Hockey Hall of Fame aufgenommen.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lewis verbrachte seine Juniorenkarriere bis 1924 in seiner Geburtsstadt Calgary. Dort war er in der Calgary City Junior Hockey League aktiv – zunächst bis 1922 für die Calgary Hustlers, anschließend zwei Jahre bis zum Sommer 1924 für die Calgary Canadians. Mit beiden Teams nahm der Stürmer zwischen 1922 und 1924 dreimal in Folge am Memorial Cup teil, bei dem er im Jahr 1924 mit den Canadians sogar das Finale erreichte. Zum Erreichen der Finalspiele gegen die Owen Sound Greys aus der Ontario Hockey Association hatte er in sieben Spielen 20 Scorerpunkte beigesteuert.

Zur Saison 1924/25 zog es den Kanadier in die Vereinigten Staaten, wo er sich den Duluth Hornets anschloss, die zu dieser Zeit in der United States Amateur Hockey Association spielten. Im Verlauf der folgenden vier Jahre wechselte er mit dem Team zunächst im Jahr 1925 in die Central Hockey League, ein Jahr danach in die neu gegründete American Hockey Association, deren Vorgänger die CHL war. Lewis gehörte mit seiner Schnelligkeit zu den prägenden Spielern des Teams. Im Jahr 1926 wurde er ins First All-Star Team der CHL gewählt, ehe er im Folgejahr die erste ausgespielte Meisterschaft der AHA mit der Mannschaft erringen konnte. Mit seinen 25 Scorerpunkten hatte der Kanadier maßgeblichen Anteil am Erfolg der Hornets, die in der Finalserie die Minneapolis Millers nach Spielen mit 3:0 bezwangen. Im folgenden Jahr verpasste Duluth die erfolgreiche Titelverteidigung in der Neuauflage des Vorjahresfinals nur knapp. Lewis erhielt während seiner Zeit in Duluth den Spitznamen „The Duke of Duluth“.[1]

Im Mai 1928 wurde Lewis von den Detroit Cougars aus der National Hockey League über den Inter-League Draft unter Vertrag genommen. Ein angebliches Angebot des Ligakonkurrenten New York Rangers über 20.000 US-Dollar hatte er dabei ausgeschlagen und sich damit für Detroit entschieden. Mit Beginn der Saison 1928/29 avancierte Lewis zu einer tragenden Rolle im Kader des später unter Falcons und Red Wings firmierenden NHL-Franchises. Dabei bildete er gemeinsam mit Larry Aurie eine gefährliche Flügelzange, die zunächst von Mittelstürmer Ebbie Goodfellow geführt wurde. Später ersetzte Cooney Weiland Goodfellow auf dieser Position. Lewis war in diesen Jahren stets für 30 Scorerpunkte verantwortlich und fungierte in der Spielzeit 1933/34 als sechster Mannschaftskapitän der Franchise-Geschichte Detroits. In derselben Spielzeit nahm er am Ace Bailey Benefit Game teil. Der mannschaftliche Erfolg in Detroit stellte sich jedoch erst mit der Verpflichtung von Marty Barry im Juli 1935 für die Centerposition ein. Gemeinsam führte die Sturmreihe um die drei Spieler Lewis, Aurie und Barry die Red Wings zu Stanley-Cup-Gewinnen in den Jahren 1936 und 1937. Es waren die ersten beiden Titelgewinne des Teams.

Nachdem Lewis’ Offensivproduktion im Spieljahr 1938/39 drastisch abgenommen hatte, wurde sein Vertrag nach elf Jahren in der „Motor City“ nicht verlängert, und er wechselte daraufhin in die International-American Hockey League. Dort war er zunächst zwei Jahre als Spielertrainer der Indianapolis Capitals tätig. Nach Beendigung seiner aktiven Karriere – er hatte in den zwei Jahren lediglich 32 Spiele für Indianapolis absolviert – im Alter von 35 Jahren im Sommer 1941 widmete er sich seinen Aufgaben als Trainer der Capitals nun vollends und übernahm darüber hinaus auch den Posten des General Managers. In der Saison 1941/42 führte er das Team zum erstmaligen Gewinn des Calder Cups. Nach der Spielzeit 1942/43 legte er seine Ämter nieder.

Nach seinem Rückzug aus dem Eishockeysport verlegte Lewis seinen Lebensmittelpunkt nach Pompano Beach im Bundesstaat Florida, wo er im Mineralölgeschäft tätig war. Später zog er aus gesundheitlichen Gründen wieder nach Indianapolis, wo er im Januar 1991 im Alter von 84 Jahren verstarb. Im Jahr 1989 war er genau 50 Jahre nach seiner letzten Spielzeit in der NHL in die Hockey Hall of Fame aufgenommen worden.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1921/22 Calgary Hustlers CCJHL
1922 Calgary Hustlers Memorial Cup 6 5 1 6 2
1922/23 Calgary Canadians CCJHL 12 17 7 24 24
1923 Calgary Canadians Memorial Cup 4 5 4 9 8
1923/24 Calgary Canadians CCJHL
1924 Calgary Canadians Memorial Cup 7 12 8 20 13
1924/25 Duluth Hornets USAHA 40 9 0 9
1925/26 Duluth Hornets CHL 39 17 11 28 52 8 3 1 4 8
1926/27 Duluth Hornets AHA 37 18 6 24 52 3 1 0 1 2
1927/28 Duluth Hornets AHA 40 14 5 19 56 5 0 0 0 8
1928/29 Detroit Cougars NHL 36 9 5 14 33
1929/30 Detroit Cougars NHL 44 20 11 31 36
1930/31 Detroit Falcons NHL 43 15 6 21 38
1931/32 Detroit Falcons NHL 48 5 14 19 21 2 0 0 0 0
1932/33 Detroit Red Wings NHL 48 20 14 34 20 4 1 0 1 0
1933/34 Detroit Red Wings NHL 43 16 15 31 15 9 5 2 7 2
1934/35 Detroit Red Wings NHL 47 16 27 43 26
1935/36 Detroit Red Wings NHL 45 14 23 37 25 7 2 3 5 0
1936/37 Detroit Red Wings NHL 45 14 18 32 14 10 4 3 7 4
1937/38 Detroit Red Wings NHL 42 13 18 31 12
1938/39 Detroit Red Wings NHL 42 6 10 16 8 6 1 2 3 0
1939/40 Indianapolis Capitals IAHL 26 1 6 7 6 3 1 2 3 0
1940/41 Indianapolis Capitals AHL 2 1 0 1 0
AHA gesamt 77 32 11 43 108 8 1 0 1 10
IAHL/AHL gesamt 28 2 6 8 6 3 1 2 3 0
NHL gesamt 483 148 161 309 248 38 13 10 23 6

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Joe Pelletier: Detroit Red Wings Legends: Herbie Lewis. greatesthockeylegends.com, April 2008, abgerufen am 29. Januar 2019 (englisch).