Hermann Maria Wette

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Hermann Maria Wette, vollständig Hermann-Maria Eduard Wette,[1] (* 9. Februar 1900[2] in Köln; † 1982) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Komponist und Kunstmaler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wette war das siebte Kind des Arztes und Schriftstellers Hermann Wette und der Textdichterin der Oper Hänsel und Gretel Adelheid Wette, geborene Humperdinck.[3] Bereits als Jugendlicher stand auch er, durch die Bekanntschaft seines Vaters mit Arnold Mendelssohn, mit diesem in Briefkontakt.[4][5]

Wette studierte an der Musikhochschule Mannheim bei Ernst Toch, der auch dafür sorgte, dass Stücke von Nikolai Lopatnikoff, Kurt Spanich, Trude Rittmann, Wette und anderer seiner Schüler in die Mannheimer Gesellschaft eingebracht wurden.[6] Er komponierte zahlreiche Werke. 1929 schrieb Wilhelm Bopp anlässlich Wettes Debüt in Mannheim in der Juni-Ausgabe der Monatsschrift Die Musik:

„Über einen Abend, den Hermann Maria Wette, der Neffe Engelbert Humperdincks, veranstaltete, wird uns berichtet, daß eine Klavier-, eine Geigensolosonate, eine Motette für gemischten Chor und Lieder für eine tiefe Frauenstimme das Bekenntnis zur neuen Musik ausdrücklich, ernst und konsequent offenbarten. Wie bei so manchen anderen aus der jüngsten Zeit sind alle Bindungen gelockert, die noch an die abgelaufene Epoche fesseln könnten, das Gesetz der Wetteschen Musik ist das Gesetz einer älteren Vergangenheit und einer neuen Zukunft zugleich.“

Wilhelm Bopp[7]

Als im Herbst 1933 Max von Pauer Leiter der neugegründeten Städtischen Hochschule für Musik und Theater zu Mannheim wurde, wurde er zusammen mit Johann Eckart und Rudolf Boruvka als Lehrer an diese Schule berufen.[8] Wette war später Leiter der Musikhochschule des Saarlandes.

Aus der Ehe mit seiner Frau Gertrud Wette, geb. Egli (1910–2002), einer promovierten, in Mannheim praktizierenden Zahnärztin, gingen vier Söhne hervor, darunter der Biologe und Statistiker Reimut Wette (1927–1997) und der Historiker Wolfram Wette (* 1940).[3] Teile seiner Musikhandschriften befinden sich in der Sammlung der Musikabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek in München.[9]

Kompositionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Morgenlied (Männerchor)[10]
  • Quintett für Panflöte, Violine, Cimbal, Klavier, Kontrabass[11]
  • Nachtlieder. Für Sopran, Alt, Klavier. (1933; Uraufführung in Stuttgart)[12][13]
  • Klaviersonate No. 3 (1932)[14]
  • Dona nobis pacem (Missa; 1932)[15][16]
  • Sinfonietta[17] (1942; uraufgeführt unter GMD Karl Friderich (1899–1978))[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In: Deutsches Geschlechterbuch, Band 169, Verlag C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1980, S. 123, 124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hermann Maria Wette in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  3. a b Wolfram Wette im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Postkarte von Hermann Maria Wette und Hermann Wette an Arnold Ludwig Mendelssohn. Eberstadt, 31. Juli 1916 [Poststempel].
  5. Postkarte von Hermann Maria Wette an Arnold Ludwig Mendelssohn. Darmstadt, 28. April 1917 [Poststempel].
  6. Heiko Schneider: Wahrhaftigkeit und Fortschritt. Ernst Toch in Deutschland 1919–1933. Schott, 2007, S. 29, 39.
  7. Die Musik, 21. Jahrg., H. 9, Herausg. von Bernhard Schuster, Max Hesses Verlag, Berlin, Juni 1929, S. 706. (Digitalisat)
  8. Hochschulen, Konservatorien und Unterrichtswesen. In: Neue Zeitschrift für Musik, 100. Jahrg., Gustav Bosse Verlag, Regensburg, November 1933, S. 1174 (im Jahressammelband). (Digitalisat)
  9. Nachlässe und personengebundene Sammlungen der BSB-Musikabteilung. Bayerische Staatsbibliothek, München, S. 13.; Stand: 13. Juni 2023
  10. Georg Günther: Friedrich Schillers musikalische Wirkungsgeschichte. Ein Kompendium. Springer-Verlag, 2018, S. 324. ISBN 978-3-476-04620-8
  11. Originalkompositionen für Panflöte. In: Ulrich Herkenhoff: The Art of Pan (Website).
  12. Neue Zeitschrift für Musik, 100. Jahrg., Heft 3, Gustav Bosse Verlag, Regensburg, 1933, S. 269 (im Jahressammelband). (Digitalisat)
  13. Heiko Schneider: Wahrhaftigkeit und Fortschritt. Ernst Toch in Deutschland 1919–1933. Schott, 2007, S. 151.
  14. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht. 105. Jahrg., Nr. 1, Verlag von Friedrich Hofmeister, Leipzig, Januar 1933, S. 18. (Digitalisat)
  15. National register of microform masters. Band 2, Hrsg. von der Library of Congress, The Library, 1979, S. 653. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  16. Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht. 105. Jahrg., Nr. 1, Verlag von Friedrich Hofmeister, Leipzig, Januar 1933, S. 24. (Digitalisat)
  17. Neue Zeitschrift für Musik, 109. Jahrg., Heft 3, Gustav Bosse Verlag, Regensburg, März 1942, S. 108 (im Jahressammelband). (Digitalisat)
  18. Neue Zeitschrift für Musik, 109. Jahrg., Heft 5, Gustav Bosse Verlag, Regensburg, März 1942, S. 237 (im Jahressammelband). (Digitalisat)