Hermann Mercklin

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Friedrich Hermann Mercklin[1] (geboren 5. November 1857 in Hannover;[2][3] gestorben am 22. Oktober 1944 in Wuppertal-Barmen) war ein deutscher Chemiker und Industrieller. Er gilt als „der Hauptbeteiligte an der industriellen Erschließung des Formaldehyds.“[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mercklin wurde 1857 in der Residenzstadt des Königreichs Hannover geboren. Nach dem Tod seines Vaters wurde er früh Halbwaise und lebte bei seiner Mutter. Er besuchte die hannoversche Oberrealschule und schrieb sich zum Wintersemester 1882/1883 an der dortigen Polytechnischen Schule ein, wo er bis 1883 die Fächer Organische Chemie, Anorganische Chemie sowie die „Übungen für Hebezeuge und Pumpen“, Volkswirtschaftslehre und Mineralogie studierte.[3] Anschließend ging er an die Universität Freiburg im Breisgau,[2] wo er als Schüler von Adolf Claus, Conrad Willgerodt und Karl Elbs seine seiner Mutter gewidmete chemische Dissertation ablegte zum Thema Beiträge zur Kenntniss der Aluminiumchlorid-Reaction und als Dr. phil. schloss.[4]

1887 tat sich Mercklin mit dem Chemiker Gerhardt Lösekann zusammen mit dem Ziel industrieller Betätigung. Anfangs experimentierten die beiden in einer Wagenremise, bevor sie den Bau der am 23. November 1888 gegründeten „Chemischen Fabrik Mercklin & Lösekann, Seelze bei Hannover“ in Auftrag gaben. Das Laboratorium in Seelze diente schließlich der technischen Gewinnung von Formaldehyd[2] und markierte als erste Fabrik ihrer Art den Beginn der Geschichte Seelze als Chemiestandort.[5]

Spätestens Ende des 19. Jahrhunderts war Mercklin Mitglied des Vereins Deutscher Chemiker, als er 1898 den in der Hildesheimer Straße 14 tätigen Apotheker Albert Bauer zur Aufnahme in den Verein vorschlug,[6] im Jahr 1900 dann auch den Am Cleverthore wohnenden[7] beziehungsweise Am Cleverthor 1 tätigen Rudolf Haarmann, den Direktor der Central-Molkerei.[8]

Noch 1943 lebte Hermann Mercklin in Hannover.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Photographic News. Weekly Record of the Progress of Photography, Bd. 34, London: Piper and Carter, 1890, S. 741; Volltext über das Internet-Archiv archive.org
  2. a b c d e Die chemische Technik, Jahrgang 1943 (Bde. 16–18), S. 228, 229; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b Herbert Mundhenke (Bearb.): Matrikel 7732, in ders.: Die Matrikel der höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Band 2: 1881–1911), Hannover: Hahnsche Buchhandlung, 1991, ISBN 3-7752-5854-X, S. 287
  4. Angaben über das Gateway Bayern
  5. Anfänge der chemischen Industrie in Seelze, in Karl-Heinz Pfeiffer (Red.), Sandra Rindchen, Anne-Katrin Steinke, Harald Pinl, Renate Klingenberg, Norbert Saul: 100 Jahre Chemiestandort Seelze. „Die Industrialisierung eines Dorfes“ ( = Beiträge zur Seelzer Geschichte), hrsg. vom Museumsverein für die Stadt Seelze in Zusammenarbeit mit dem Seelzer Stadtarchiv, Seelze 2002, S. 15; als PDF-Dokument von der Seite heimatmuseum-seelze.de
  6. Zeitschrift für angewandte Chemie, Band 11 (1898), S. 477; Vorschau über Google-Bücher
  7. Zeitschrift für angewandte Chemie, Band 13 (1909), S. 730; Vorschau über Google-Bücher
  8. Adreßbuch. Stadt- und Geschäfts-Handbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover, der Stadt Linden sowie der Ortschaften Döhren-Waldhausen und Ricklingen, Abteilung I, Teil 3: Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner und Handelsfirmen, S. 730; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft