Hermannstetten (Wüstung)

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Hermannstetten (Bayern)
Hermannstetten (Bayern)
Hermannstetten
Die Lage von Hermannstetten in Bayern.

Hermannstetten ist ein seit dem 17. Jahrhundert verschwundener Ort auf dem Gebiet der Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermannstetten lag etwa zwei Kilometer südlich von Wiedergeltingen, ungefähr im Bereich der Flurgrenze zwischen Jengen und Wiedergeltingen. Im Westen von Hermannstetten befindet sich der bewaldete Höhenrücken des Heisteigs. Das ehemalige Siedlungsgebiet wird vom Hungerbach durchflossen.

Panorama-Blick vom Heisteig auf das Hermannstetterfeld (hinter der quer durch das Bild verlaufenden Straße)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermannstetten, auch Hermolastettin genannt, bestand aus drei Höfen mit den Namen Ober-, Mitter- und Unterhermannstetten. Ober- und Mitterhermannstetten gehörten zur Pfarrei Weicht. Unterhermannstetten hingegen gehörte zu Weinhausen. Als eine frühe geschichtliche Erwähnung wird die Schenkung eines Hofes durch König Konradin an das Kloster Steingaden am 7. Juli 1264 genannt. Es folgten weitere Verkäufe von Höfen an das Kloster Steingaden. Am 13. April 1579 gab das Kloster Steingaden im Tausch eine landwirtschaftliche Fläche bei Hermannstetten wieder ab.[1] Die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges trafen auch die Gegend um Wiedergeltingen sehr hart. Der Bevölkerungsrückgang in einigen Teilen Süddeutschlands betrug bis zu 2/3. Hiervon war auch Hermannstetten betroffen. Während des Schwedenkrieges (1630–1635) innerhalb des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort aufgelassen.[2] Auf einer im Jahre 1758 erschienenen Karte war Hermannstetten bereits nicht mehr eingezeichnet.[3] Auch auf den ersten topographischen Karten der Bayerischen Landvermessung ab 1808 findet sich kein Hinweis mehr.[4] An Hermannstetten erinnert heute noch der Flurname „Hermannstetterfeld“.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Urban Bacher: Chronik der mittelalterlichen Herrschaft Schwabeck. München 1846, Seite 123 ff.
  2. von Raiser: Beiträge für Kunst und Alterthum im Oberdonau-Kreis. In: Kreis-Intelligenz-Blatt, Augsburg 1830, Seite 32
  3. Colorierter Kupferstich aus dem Jahre 1758
  4. Urpositionsblatt Nr. 707 der Bay. Landvermessung aus dem 19. Jh.
  5. Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern: Digitale Topographische Karte 1:25 000, BayernAtlas, abgerufen am 9. Januar 2016

Koordinaten: 48° 1′ N, 10° 41′ O