Hesso von Reinach

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Codex Manesse, Herr Hesso von Reinach

Hesso von Reinach oder Hesso von Rinach, gelegentlich auch Heß von Reinach, (* 1234 vermutlich auf Burg Unter-Rinach, bei Burg AG; † zwischen 1276 und 1282) war ein aargauischer Adeliger und Minnesänger.

Er entstammte einem aargauischen Ministerialengeschlecht, das im Dienste der Habsburger stand.

Über sein Leben ist wenig bekannt. Er wird im Codex Manesse, der zwei seiner Minnelieder überliefert, als vornehmer Adliger dargestellt, der Krüppel und Bettler in sein Haus einlässt. Von 1265 bis 1276 amtete er am Stift Schönenwerd als Stiftspropst.[1]

Textbeispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klagelîche nôt
klage ich von der minne,
daz si mir gebôt
daz ich mîne sinne
dar bewante dâ man mich verderben wil.
hey minnen spil,
durch dich lîde ich sendes kumbers alze vil.
Wengel rôsenvar,
wol gestellet kinne,
ougen lûter klâr,
minneclîchiu tinne
hât si, diu mir krenket leben und lîp.
hey sælic wîp,
dur dîn besten tugende mir mîn leit vertrîp.
Süeze trœsterîn,
trœste mîne sinne
dur die minne dîn.
in der minne ich brinne,
von der minne fiure lîde ich sende nôt.
hey mündel rôt,
wilt du mich niht trœsten, sich, sô bin ich tôt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stromeyer: Merian-Ahnen aus dreizehn Jahrhunderten. Band 3, Konstanz 1963, Seite 1092–1093 (enthält vor allem Informationen zur Genealogie)
  • Schumann: Rinach, Hesso. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 620–625.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Hesso von Reinach – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Silvan Freddi: Das Stift Schönenwerd. Ein heute fast vergessenes religiöses und kulturelles Zentrum des Niederamtes. In: Solothurner Jahrbuch - Staatskalender. 2009, S. 54.