Hexenstein

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Hexenstein

Hexenstein von Osten (vom Falzaregopass)

Höhe 2477 m s.l.m.
Lage Provinz Belluno, Venetien, Italien
Gebirge Fanesgruppe, Dolomiten
Dominanz 0,85 km → Lagazuoi Piccolo
Schartenhöhe 285 m ↓ Valparolapass
Koordinaten 46° 31′ 16″ N, 11° 59′ 49″ OKoordinaten: 46° 31′ 16″ N, 11° 59′ 49″ O
Hexenstein (Venetien)
Hexenstein (Venetien)
Normalweg Wanderweg von Norden, zuletzt kleiner Klettersteig

Der Hexenstein oder Hexenfels (italienisch Sasso di Stria, ladinisch Sass de Stria) ist ein Gipfel in den Dolomiten (Provinz Belluno, Region Venetien / Italien).

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel des Hexensteins ist 2.477 m hoch und erhebt sich zwischen dem Falzaregopass und Valparolapass – etwa auf der Höhe des ehemaligen k.u.k.-Forts Tre Sassi – gegenüber der Tofana di Rozes und dem ihr vorgelagerten Gebirgsstock des Lagazuoi.

Der Berg zeigt auf der Südseite eine Wandflucht, nach Norden bietet der Berg eine eher sanft ansteige Hänge.

Die Rundsicht vom Gipfel reicht bis zur Puezgruppe im Norden über die Sella und Marmolata im Westen und Südwesten, den Passo Falzarego im Süden und den Lagazuoi und die Tofane im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hexenstein war ein zentrales Kampfgebiet im Gebirgskrieg 1915–1918. Er nahm eine strategisch bedeutende Eck-Stellung für die österreichisch-italienische Front ein, die vom Valparolapass zum Col di Lana über dem Buchensteintal (Livinallongo) verlief. Die Straße am Valparolapass war zwischen den Wänden des Langazuoi und den Wänden des Hexensteins mit Drahtverhau versperrt worden. Das veraltete, von den Italienern seit 1915 mehrfach beschossene Werk Tre Sassi konnte seiner Sperrfunktion zur Verteidigung des österreichischen Gadertals nicht mehr gerecht werden und wurde aufgegeben. Stattdessen wurde der Hexenstein, auf dem es ursprünglich nur eine kleine Feldwache gab, von den Italienern zunächst unbemerkt, zu einer Festung ausgebaut. Die Geschütze lagen auf der Rückseite am Nordhang, der Gipfel war Beobachtungsposten.[1]

1916 ließ der Kommandant Ludwig Goiginger einen Verbindungsstollen von Valparola bis zur Stellung auf dem Hexenstein bauen, um die Soldaten auf dem Hexenstein gefahrlos versorgen zu können. Dieser war notwendig, da die Italiener vom Martiniband am Lagazuoi die Versorgungstrupps hätten beschießen können. Der Stollen war mit einer Küche, Lagerräumen, Unterkünften, und diese mit einem Stromgenerator und Wassertanks ausgestattet. Geschütze und Waffen wurden hier in Stellung gebracht.[1] Auf einer Vorkuppe des Hexensteins ist die Stellung Goigingers mit einer Gedenktafel für die Kaiserjäger dokumentiert. Der Stollen ist heute begehbar, aber nicht beleuchtet.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Hexenstein im Zuge der touristischen Erschließung Wander- und Klettergebiet. Die Schützengräben und Stollen wurden restauriert und teilweise wieder begehbar gemacht. Sie werden heute zum Aufstieg auf den Hexenstein benutzt.

Erschließung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gipfel ist auf dem historischen Maultierpfad an der Nordseite, ausgehend von der Straße am Valparolapass auf der Höhe des Forts Tre Sassi, in 1–1,5 Stunden erreichbar. Deutlich markiert und in seinem letzten Abschnitt als Klettersteig (Schwierigkeit A–B) ausgebaut ist der Wanderweg erst seit 1996. Er führt vorbei an den Kriegsstellungen und in einer Variante sogar durch einen Stollen.[2] Die Hexenstein-Südkante (UIAA IV+) ist eine beliebte Kletterroute[3]. Am Ostfuß des Berges befindet sich ein Klettergarten.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hexenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Der 1. Weltkrieg auf dem Hexenstein. Abgerufen am 14. Februar 2024.
  2. Hexenstein mit Goiginger-Stollen. Klettersteig.de, abgerufen am 25. April 2008.
  3. Andi Riesner: Hexenstein Südkante. Bergsteigen.com, abgerufen am 25. April 2008.
  4. http://www.x63.it/?Sas-de-Stria-Klettergarten-I