Hilmar Knorr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hilmar Knorr (Foto: J. Albert)
Hilmar Knorr als Fiesco in Die Verschwörung des Fiesco zu Genua (Foto: J. Albert)

Georg Hilmar Knorr (* 21. Januar 1847 in Glauchau; † 1919 in München) war ein deutscher Theaterschauspieler und Theaterdirektor.

Zu Beginn der 1870er Jahre spielte er als „treffliche[r] Liebhaber“ am Stadttheater Breslau. Knorr war von 1875 bis 1885 als königlich-bayrischer Hofschauspieler am Hoftheater München.[1] In der Theatersaison 1887/88 spielte Knorr als Mitglied der Meininger wieder in Breslau, diesmal am Lobetheater. In Schillers Jungfrau von Orleans gab er den Grafen Dunois.[2]

Nachdem das Meininger Theater 1890 seine Reisezeit durch Europa beendet hatte, ging Knorr als Bühnenleiter der sogenannten Pseudo-Meininger mit dem Intendanten Max Schiller in die USA, wo sie mit vier Stücken in neun Städten auftraten, so in New York, Chicago und Milwaukee.[3] Nach schlechter Presse und Handgreiflichkeiten zwischen Schiller und seinem Hauptdarsteller Gustav Kober (1849–1920) warf Schiller Kober sowie die beiden letzten originalen Meininger-Schauspieler, Mathieu Pfeil (1862–1939) und Knorr, aus der Truppe.[4]

Im Jahr 1895 gehörte Knorr zum Ensemble des Großherzoglichen Hoftheaters in Oldenburg.[5] Im selben Jahr nahm er seinen Abschied von der Bühne.

Im Jahr 1915 lebte er als sachsen-altenburgischer Hoftheaterdirektor a. D. als Hauseigentümer (Marienstraße 21) im Dresdner Vorort Radebeul. Er war mit der Altenburgischen Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft in Gold ausgezeichnet.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Felix Philippi, Max Bernstein: Das Münchener Hof-Schauspiel. 15 Portraits mit Text. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, München 1884.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hilmar Knorr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ludwig Sittenfeld: Geschichte des Breslauer Theaters von 1841 bis 1900. Preuß & Jünger, Breslau 1909, S. 158.
  2. Ludwig Sittenfeld: Geschichte des Breslauer Theaters von 1841 bis 1900. Preuß & Jünger, Breslau 1909, S. 282.
  3. The she-bear was not realistic.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stimmings-inn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. John Hanners: „It was Play Or Starve“: Acting in the Nineteenth Century American Popular Theatre. Popular Press, 1993, S. 92 f.
  5. Bürgerlicher Tages-Kalender und biographisch-historisches Schauspieler-Kalendarium mit Notizblättern auf das Jahr 1895. In: Reichstheaterkammer Fachschaft Bühne (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch: Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch. Volume 6 (German Edition). ISBN 978-5-87511-131-0, S. 476 (Online).
  6. Adressbuch Dresden mit Vororten, 1915, S. 433, 454.