Hirschenwies

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Hirschenwies (Streusiedlung)
Ortschaft
Katastralgemeinde Hirschenwies
Hirschenwies (Österreich)
Hirschenwies (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Moorbad Harbach
Koordinaten 48° 41′ 2″ N, 14° 45′ 5″ OKoordinaten: 48° 41′ 2″ N, 14° 45′ 5″ Of1
Höhe 820 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 102 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 16,05 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03651
Katastralgemeinde-Nummer 07312
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
102

BW

Hirschenwies ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Moorbad Harbach im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Westen des Hirschensteins und des Hirschrückens gelegene, im Süden der Gemeinde befindliche Ortschaft Hirschenwies besteht aus dem Hauptort, dem nordöstlich liegenden Ortsteil Waldhäuser sowie der Nebelsteinhütte. Zur Katastralgemeinde zählen weiters die Ortschaft Schwarzau im Südwesten und die Ortschaft Maißen im Nordosten, nicht jedoch die Auhäuser, die bereits in der benachbarten Gemeinde St. Martin liegen. Durch den Ort führt die Landesstraße L8292, die bei Schwarzau in die L8295 mündet.

Im Südosten der Katastralgemeinde befindet sich der Nebelstein, mit 1017 m einer der höchsten Berge des Waldviertels.

Siedlungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Hirschenwies insgesamt 128 Bauflächen mit 35.371 m² und 16 Gärten auf 8.549 m², 1989/1990 waren es ebenfalls 129 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 358 angewachsen und 2009/2010 waren es 240 Gebäude auf 334 Bauflächen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich im 16. Jahrhundert entstand hier eine erste, 1569 urkundlich dokumentierte Glashütte. Deren Bedarf an Holz führte in der Folge zur Gründung des Ortes durch Holzfäller. Urkundlich wird der Ort im Jahr 1614 erstmals als „Hirschenwiess im Freywalt gelegen“ erwähnt. Um 1660 errichtete die Grundherrschaft Weitra am Hirschenwiesbach bei den Waldhäusern eine weitere Glashütte; dieser Bach trieb hier zwei Sägewerke, eine Getreidemühle und schließlich fünf Glasschleifereien an, wo zahlreiche Glasschneider und Glasschleifer tätig waren.[2] Im Jahr 1711 wurde in Schwarzau eine Hütte eröffnet und die Hütte bei den Waldhäusern eingestellt. 1786 waren insgesamt elf Glasschneider und -schleifer ansässig und es gab einen regen Austausch von Arbeitskräften mit dem benachbarten Böhmen. 1797 wurde im Ort eine Schule eingerichtet. Der Höhepunkt der Glasindustrie wurde schließlich durch die 1886 gegründete Firma Karl Wanicek erreicht. Bis 1920 war Hirschenwies ein Teil der damaligen Gemeinde Lauterbach; danach bildete Hirschenwies zusammen mit Maißen, Schwarzau und Himmelreich eine eigene Gemeinde. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Hirschenwies ein Fleischer, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, ein Glasverarbeiter, ein Spielwarenerzeuger, ein Holzgeräteerzeuger, ein Maurermeister, ein Schneider und eine Schneiderin, ein Tischler und ein Viktualienhändler ansässig. Weiters gab es zwei Sägewerke und zwei Pensionen.[3] Seit 1. Jänner 1972 ist Hirschenwies ein Teil der Gemeinde Harbach.

Bodennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katastralgemeinde ist forstwirtschaftlich geprägt. 278 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 1308 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 228 Hektar Landwirtschaft betrieben und 1345 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 208 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 1323 Hektar betrieben.[1] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Hirschenwies beträgt 12,9 (Stand 2010).

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gasthof – Pension Nordwald, Sporthotel
  • KRISTALLIUM, Glasschleiferei

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Xundwärts Parcours – „Die Bewegungsfreude im Motorikpark“[4]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mathias Robel (im 17. Jahrhundert), Glasermeister, war im Ort tätig
  • Karl Wanicek (im 19. Jahrhundert), Glasindustrieller, war im Ort tätig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
  2. Leo Höher: Glashütten rund um den Nebelstein, in: Das Waldviertel, Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, 19. Jahrgang, Folge 1/3, Krems 1970. S. 3ff, PDF
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 288
  4. Die Bewegungsfreude im Motorikpark auf xundwaerts.at