Hohenroth (Driedorf)

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Hohenroth
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 39′ N, 8° 8′ OKoordinaten: 50° 38′ 36″ N, 8° 8′ 15″ O
Höhe: 596 (588–643) m ü. NHN
Fläche: 3,54 km²[1]
Einwohner: 191 (30. Jun. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Hohenroth ist einer der neun Ortsteile der Gemeinde Driedorf im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Mit dem Höllberg befindet sich hier der höchste hessische Berg des Westerwalds.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im östlichen Hohen Westerwald etwa 12 km südwestlich von Herborn und 38 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 38 km und nach Wetzlar 33 km. Hohenroth an der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 5 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 3,55 km².

Die angrenzenden Orte sind, von Norden, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend die Orte: Waldaubach, Heisterberg, Driedorf, Mademühlen (alle Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis). Nach der Landesgrenze folgen: Rehe und Homberg in der Verbandsgemeinde Rennerod des Westerwaldkreises.

Die Gemarkung liegt überwiegend in einem Seitental des Rehbachs, einem Zufluss der Dill. Nord-östlich des Ortes erhebt sich der Höllberg (642,8 m). Nordwestlich befindet sich der Berg Großefeld (619,4 m). Südwestlich des Ortes, bereits in Rheinland-Pfalz, befindet sich der Krimberg (596,2 m).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand vermutlich im 9./10. Jahrhundert, als im Westerwald für neue Orte umfangreiche Rodungen erforderlich wurden.

Hohenroth gehörte seit dem Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Driedorf, dessen Geschichte es teilte. Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Die bis dahin selbständigen Gemeinden Heiligenborn, Heisterberg und Hohenroth wurden zum 1. Oktober 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.[2][3] Für alle nach Driedorf eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Hohenroth lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hohenroth: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
171
1840
  
148
1846
  
142
1852
  
162
1858
  
150
1864
  
152
1871
  
129
1875
  
147
1885
  
136
1895
  
132
1905
  
131
1910
  
130
1925
  
148
1939
  
167
1946
  
204
1950
  
209
1956
  
193
1961
  
189
1967
  
197
1970
  
186
1977
  
178
1990
  
?
2003
  
202
2006
  
206
2011
  
177
2014
  
187
2017
  
191
2020
  
191
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; nach 1970: Gemeinde Driedorf[8][9][10][1]; Zensus 2011[11]

Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 136 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[5]
• 1961: 157 evangelische (= 83,07 %), 32 katholische (= 16,93 %) Einwohner[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Kurt Göbel. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist Jörg Göbel Ortsvorsteher.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortskern von Hohenroth befindet sich das ehemalige Schulhaus, mit Betsaal im Obergeschoss. Das Gebäude wurde 1757 errichtet. Das Fachwerkhaus besitzt ein Satteldach mit Dachreiter.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt in der Nähe der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur. Der nächste Bahnhof befindet sich in Herborn an der Dillstrecke. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Rehe und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 108 km, nach Köln/Bonn ca. 107 km.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hohenroth existiert kein Kindergarten. Dieser ist in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jacob Schneider (1782–1855), Hofbeständer und Mitglied des Nassauischen Landtags

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7.
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).
  • Literatur über Hohenroth nach Register In: Hessische Bibliographie

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
  5. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Driedorf.

Einzelnachweise

  1. a b c Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2018; abgerufen im Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.driedorf.de
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 20. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 356.
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Driedorf. (PDF; 16 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2019.
  5. a b c d Hohenroth, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistik 2003. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2004; abgerufen im Februar 2019.
  9. Statistik 2006. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2004; abgerufen im Februar 2019.
  10. Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Februar 2017.
  11. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Ortsbeirate der Gemeinde Driedorf (Memento des Originals vom 19. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.driedorf.de, abgerufen am 28. Juli 2021.