Hokkaido-Rötelmaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hokkaido-Rötelmaus
Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Wühlmäuse (Arvicolinae)
Tribus: Myodini
Gattung: Craseomys
Art: Hokkaido-Rötelmaus
Wissenschaftlicher Name
Craseomys rex
(Imaizumi, 1971)

Die Hokkaido-Rötelmaus (Craseomys rex) ist ein im östlichen Asien verbreitetes Nagetier in der Unterfamilie der Wühlmäuse. Die Population zählte bis in die 1980er Jahre als Unterart der Graurötelmaus (Craseomys rufocanus). Vor der Anerkennung der Gattung Craseomys wurde die Art in die Gattung Rötelmäuse (Myodes, syn. Clethrionomys) eingeordnet.[1][2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Äußerlich gibt es fast keine Unterschiede zur Graurötelmaus. Die deutlichste Abweichung ist der Aufbau der oberen molaren Zähne. Diese besitzen bei der Hokkaido-Rötelmaus drei deutliche Rillen an der Vorder- und Hinterseite, während bei der Graurötelmaus nur je zwei Rillen vorhanden sind.[3] Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 112 bis 149 mm, der Schwanz ist 44 bis 68 mm lang und das Gewicht liegt bei 33 bis 77 g. Das kurze Fell der Oberseite hat eine braune Farbe ohne rotgraue Tönungen. Von den paarig angeordneten Zitzen der Weibchen liegen vier auf der Brust und vier im Leistenbereich.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hokkaido-Rötelmaus hat mehrere Populationen auf Hokkaidō in Japan, auf südlichen Bereichen Sachalins, auf Kunaschir (beide Russland) sowie auf kleineren Inseln der Region. Die Exemplare leben im Flach- und Bergland. Sie halten sich in Wäldern, Buschflächen, Grasländern, auf Brachflächen und in Baumschulen mit Nadelbäumen auf. Bei gemeinsamen Auftreten mit der Graurötelmaus ist die Hokkaido-Rötelmaus weniger dominant.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Exemplare bauen runde Grasnester mit einem Durchmesser von 20 bis 25 cm sowie bis zu drei Eingängen und verstecken diese im Unterwuchs. Zusätzlich nutzen sie einfache Erdhöhlen mit einem Raum, in dem auch Vorräte gelagert werden. Die Nahrung aus Pflanzensamen und Beeren wird mit Insekten komplettiert. Im Herbst und Winter zählt Baumrinde zur Nahrung. Weibchen haben in der warmen Jahreszeit zwei bis vier Würfe. Ein Wurf enthält 4 bis 11 Neugeborene (oft 8). Die erste Fortpflanzung findet nach dem ersten Winter statt.[4]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art weist eine geringe genetische Variation auf. Nach Schätzungen ist die Populationsgröße stabil, auch wenn die Hokkaido-Rötelmaus selten ist. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).[2] Auf der nationalen Roten Liste Japans wird sie als potentiell gefährdet eingestuft.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Myodes rex).
  2. a b c Craseomys rex in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Laginha Pinto Correia, D., 2015. Abgerufen am 25. Februar 2023.
  3. Abramson et al.: New species of red-backed vole (Mammalia: Rodentia: Cricetidae) in fauna of Russia. In: Academia. Zoological Institute of the Russian Academy of Sciences, 2009, S. 3–9 (englisch, academia.edu [PDF]).
  4. a b Don E. Wilson, Thomas E. Lacher Jr., Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 7 - Rodents II. Lynx Edicions, 2017, ISBN 978-84-16728-04-6, S. 300 (englisch).
  5. 環境省レッドリスト2020 (Rote Liste 2020). (PDF; 662 KB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 25. Februar 2023 (japanisch).