Homoiomerien

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Homoiomerien, auch Homöomerien,[1] (von altgriechisch ὀμοιομερής homoiomerés „gleichteilig“) sind ein Konzept der Vorsokratiker, das von Anaxagoras propagiert wurde. Erstmals verwendet wird der Begriff der Homoiomerien (ὀμοιομέρειαι homoioméreiai [Plural]) von Aristoteles[2] in seiner Physik, um Anaxagoras’ philosophische Hauptideen zu kennzeichnen.[3]

Für Anaxagoras waren die später Homoiomerien[2] genannten homogenen Partikel „Samen“[4][5][6] und die letzten (kleinsten) Partikel der Substanz, die in unendlich kleinen Bestandteilen in allen Dingen von Anfang an vorhanden sind. Sie unterscheiden sich durch Gestalt, Farbe und Geschmack.[2] In jedem Stoff können neben dem Hauptsamen die Samen von unterschiedlichen Stoffen enthalten sein. So kann ein Stoff in einen anderen verwandelt werden.[4]

Anaxagoras setzt diese Samen in einen Gegensatz zu der Lehre von den Vier Elementen.[7] Homoiomere sind ewig, unzerstörbar, unveränderlich[8] und im Gegensatz zu den qualitätslosen Demokrit-Atomen unendlich[9] vielfältig.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnim Regenbogen, Uwe Meyer: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Meiner, 2013, ISBN 978-3787325009, Seite 298, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. a b c Anaxagoras und die Ausläufer der Naturphilosophie
  3. Burkhard Hafemann: Aristoteles’ Transzendentaler Realismus. Walter de Gruyter, 2013, S. 293 (google.es).
  4. a b Jost Weyer, Geschichte der Chemie. Band 1 – Altertum, Mittelalter, 16. bis 18. Jahrhundert, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Ontologie
  6. Materietheorie bei den Vorsokratikern
  7. Hans-Joachim Newiger: GORGIAS VON LEONTINOI UND DIE PHILOSOPHEN VOR SOKRATES
  8. Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie, Band 1 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. Joachim Pelz: Und übrig bleibt das Nichts. Ergon-Verlag, 1996, S. 83 (google.de).