Hotel Pagano

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Hotel Pagano im Jahr 1900. Fotografie von Giorgio Sommer.
Pergola im Garten

Pagano war der Name eines 1825 gegründeten Hotels auf Capri, das insbesondere bei deutschen Besuchern beliebt war.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst nannte es sich Casa Pagano. Erweitert wurde es 1845, 1853 beschrieb Ferdinand Gregorovius das Haus. 1886 wurde ein Modell des Bauwerks auf der Berliner Industrieausstellung gezeigt.

Das Pagano war besonders bei deutschen Künstlern und Schriftstellern des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. In Theodor Fontanes Roman Der Stechlin erwähnt die Protagonistin Armgard diese Tatsache und meint, dass ihr, bei allem Respekt vor der Kunst, dort zu viele Künstler seien und sie deshalb lieber anderswo Quartier nehmen wolle. Tatsächlich waren unter anderem die Maler August Kopisch und Ernst Fries, die, zusammen mit Giuseppe und Michele Pagano, die Blaue Grotte erforschten, Carl Blechen, Carl Götzloff, Joseph von Führich und Heinz Hoffmeister, der auch ein Großteil der Wandgemälde anfertigte, sowie die Dichter Wilhelm Waiblinger, August von Platen und Joseph Victor von Scheffel im Pagano zu Gast; ebenso Fontane selbst im Jahr 1874 und Gerhart Hauptmann 1883. Wilhelm Jensen erwähnt das Pagano in seiner Erzählung Gradiva ebenfalls als beliebtes Touristenquartier.

„Pagano, seit alters von Deutschen bevorzugt, mit mancherlei Künstlererinnerungen und einer schönen Palme im Garten, bei einfachen Ansprüchen meist gelobt. Pension mit Wein einschl. Licht und Bedienung 6, bei weniger als dreitägigem Aufenthalt 7 fr.

Karl Baedeker: Baedeker-Reiseführer Italien in einem Band, 4. Aufl. 1899, S. 370.

Das Gebäude befindet sich in der Via Vittorio Emanuele 39. Es wurde umgebaut und trägt heute den Namen Hotel La Palma. In unmittelbarer Nähe befand sich das Lokal Zum Kater Hiddigeigei.

Familie Pagano[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hotel wurde 1825 als Albergo Pagano gegründet von dem Notar Giuseppe Pagano. Nach dessen Tod 1831 übernahm es Michele Pagano, nach dessen Tod 1877 wurde es von dessen ältestem Sohn Manfredi Pagano (* 1850) übernommen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. Waldmüller (Ed. Duboc): Die Pergola des Hotel Pagano. In: Die Gartenlaube. Heft 3, 1868, S. 539–542 (Volltext [Wikisource]). – (mit Illustration).
  • Stefanie Sonnentag: Spaziergänge durch das literarische Capri und Neapel, Arche Verlag Zürich 2003, ISBN 3-7160-2316-7, S. 14–18
  • Johannes Proelß: Deutsch-Capri in Kunst-Dichtung-Leben. Oldenburg, Leipzig 1901. (Enthält diverse Abbildungen der Bilder in den Innenräumen)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Proelß: Deutsch-Capri in Kunst-Dichtung-Leben. Oldenburg, Leipzig 1901. S. 6, 10, 170.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 40° 33′ 1,08″ N, 14° 14′ 38,04″ O