Hundemarkt (Hannover)

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Der Hundemarkt in Hannover[1] war ein Mitte des 18. Jahrhunderts bei der unter dem Bürgermeister Christian Ulrich Grupen angelegter kleiner Platzraum,[2] der den Mittelpunkt des neuen Stadtviertels bildete und zugleich als dessen Marktplatz fungieren sollte.[1] Der Platz war zugleich Kreuzung der Straßenzüge Braunschweiger Straße und Große Aegidienstraße.[3]

Am Hundemarkt, Große Aegidienstraße 15, war durch die eine Stiftung des Kaufmann Ernst Christoph Böttcher das Schullehrer-Seminar zu Hannover errichtet worden.[4]

In der Mitte des Platzes fand sich die als Steinkreis gebildete sogenannte „Erfurter Glocke.“[1]

Nach Fertigstellung des Areals erwies sich die Anlage jedoch für die Abhaltung von Märkten als ungeeignet, weshalb der Platz anfangs sowohl volkstümlich wie auch spöttisch den Namen Hundemarkt erhielt.[1] Nach der Überlieferung soll der Platz jedoch nach den Marktfrauen benannt sein, die mit ihren kleinen, von Hunden gezogenen kleinen Wagen in die Stadt kamen und ihre Wagen dann in einer Ecke des Platzes abstellten.[3]

An der Südostecke des Hundemarktes wurde ab 1751 auf drei von dem Kaufmann und Stifter Ernst Christoph Böttcher erworbenen Bauplätzen das erste Schullehrerseminar sowie eine Seminarienschule errichtet.[5]

Ähnlich wie die gesamte Aegidienneustadt wurde auch der Hundemarkt durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg sowie durch den Durchbruch der seinerzeitigen Friedrichsstraße weitgehend zerstört.[2] 1952 wurde der Platz amtlich aufgehoben.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Franz Hinrich Hesse: Hundemarkt, in ders.: Führer durch Hannover Stadt und Land. Heimatkundliche Wahrzeichen. Ein Begleiter auf Wanderungen durch Stadt Hannover und Umgegend. Nach Standort, Herkunft, Bedeutung usw. zusammengestellt und beschrieben, 227 Seiten mit 16 Bildtafeln, Hannover: Helwingsche Verlagsbuchhandlung, 1929, S. 38
  2. a b Klaus Mlynek: Aegidienneustadt. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 13.
  3. a b c Helmut Zimmermann: Verschwundene Straßennamen in Hannover. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 48 (1994), S. 355–378; hier: S. 366
  4. Dirk Böttcher: BÖTTCHER, (2) Ernst Christoph. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 62; Vorschau über Google-Bücher
  5. Arnold Nöldeke: Schullehrerseminar. In: Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Bd. 1, H. 2, Teil 1, Denkmäler des „alten“ Stadtgebietes Hannover, Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Schulzes Buchhandlung, 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1), S. 705

Koordinaten: 52° 22′ 7,6″ N, 9° 44′ 29,7″ O