IWW-2M

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IWW-2M
IWW-2M (Oblast Swerdlowsk)
IWW-2M (Oblast Swerdlowsk)
Koordinaten 56° 51′ 0″ N, 61° 19′ 0″ OKoordinaten: 56° 51′ 0″ N, 61° 19′ 0″ O
Land Russland Russland
Daten
Eigentümer Rosatom
Betreiber Nikiet-Institut
Baubeginn 1. Januar 1964
Inbetriebnahme 23. April 1966
Reaktortyp Schwimmbadreaktor
Thermische Leistung 15 MW
Neutronenflussdichte 5 × 1014 n/(cm2 s)
Stand 2. Mai 2010

Der Reaktor IWW-2M (russisch исследовательский водо-водяной [реактор], dt. „Forschungs-Wasser-Wasser[-Reaktor]“) ist ein russischer Forschungsreaktor, der durch das Moskauer Nikiet-Institut in Saretschny in der Oblast Swerdlowsk betrieben wird.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Forschungsreaktor befindet sich auf dem Gelände des Nikiet-Instituts in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Belojarsk. Der Baubeginn war am 1. Januar 1964, am 23. April 1966 wurde der Reaktor erstmals kritisch.[1] Im Jahr 1983 wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen durchgeführt. Es wird erwartet, dass der Reaktor mindestens bis 2017 in Betrieb bleiben wird.[2]

Der Schwimmbadreaktor besitzt eine thermische Leistung von 15 MW, die maximale Neutronenflussdichte für thermische Neutronen beträgt 5 × 1014 n/(cm²*s). Der Reaktor wird mit zu 90 % hochangereichertem Uran (UO2) betrieben. Mit dem Argonne National Laboratory besteht jedoch ein Kooperationsprojekt für eine Umstellung auf schwachangereichertes Uran.[2] Der Reaktor wird mit leichtem Wasser moderiert und gekühlt und mit 15 Kontrollstäben aus Borcarbid im Reaktorkern geregelt.[1]

An dem Reaktor werden Tests von Brennstäben und Reaktormaterialien, Experimente zur Festkörperphysik sowie Studien zur Neutronenstreuung durchgeführt.[2]

Störungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte Dezember 2007 überschritt die auf dem Gelände des Kernkraftwerks Belojarsk beobachtete Strahlung mit 33 μR/h den erlaubten Grenzwert von 20 µR/h. Wie sich herausstellte, war die Ursache des Anstiegs ein Herunterfahren des Forschungsreaktors IWW-2M infolge eines Druckabfalls in einem Brennelement. Nach einer gewissen Zeit sank die gemessene Strahlung wieder auf einen zulässigen Wert von 16 μR/h.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b IVV-2M. In: Research Reactor Database. Internationale Atomenergiebehörde, abgerufen am 2. Mai 2010 (englisch).
  2. a b c Russia: Dollezhal Scientific Research and Design Institute of Energy Technologies (NIKIET). Nuclear Threat Initiative, 8. Juli 2004, archiviert vom Original am 13. April 2010; abgerufen am 2. Mai 2010 (englisch).
  3. В зоне расположения БАЭС было зафиксировано превышение допустимого радиационного фона. RIA Novij Region, 17. Dezember 2007, archiviert vom Original am 11. September 2012; abgerufen am 2. Mai 2010 (russisch).