I lunghi capelli della morte

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Film
Titel I lunghi capelli della morte
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 100 Minuten
Stab
Regie Anthony Dawson
Drehbuch Robert Bohr
Produktion F. Testa Gay
Musik Evirust
Kamera Richard Thierry
Schnitt Mark Sirandrews
Besetzung

I lunghi capelli della morte (auf dt.: Die langen Haare des Todes) ist ein italienischer Horrorfilm aus dem Jahre 1964. Unter der Regie von Antonio Margheriti spielen Barbara Steele und Giorgio Ardisson die Hauptrollen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitteleuropa im Jahre 1499: Adele Karnstein wird der Hexerei und des Mordes an dem über die Region herrschenden Grafen Franz angeklagt und auf der Burg des Adeligen eingekerkert. Adele hat zwei Töchter: eine jüngere namens Lisabeth und eine weitere, Helen Rochefort, die sich sofort beim Bruder des ermordeten Grafen für ihre Mutter verwendet, da sie von der Unschuld ihrer Mutter überzeugt ist. Sie nimmt an, dass jemand auf dem Schloss sehr viel größeres Interesse am Tode von Graf Franz hatte. Franzens Bruder will Helens Vermutung nicht ganz beiseite wischen und vertröstet Helen. Adeles Verbrennungstod auf dem Scheiterhaufen ist jedoch längst beschlossene Sache, doch nur er entscheidet, wann. Und so vertröstet er Helen und verlangt von ihr, dass sie sich ihm in der Zwischenzeit hingibt.

Franzens Sohn Kurt hat jedoch gute Gründe, nicht allzu lange auf des Vaters Hinrichtungsbefehl zu warten und befiehlt auf eigene Faust, den Scheiterhaufen zu entzünden. Die kleine Lisabeth wird von der gräflichen Dienerin Grumalda dazugeholt und muss mit ansehen, wie ihre Mutter in den Flammen verglüht. Ehe sie stirbt, stößt die Verdammte wilde Verwünschungen und Flüche über die an ihrem Brandtod Schuldigen und die Dorfbewohner aus. Am letzten Tag des ausgehenden Jahrhunderts sollen als Letzte auch alle Humboldts sterben. Helen, die nun das Schlimmste für sich und Lisabeth befürchtet, versucht zu entfliehen, wird aber von dem gräflichen Bruder eingeholt und an einer Klippe tief in einen Fluss gestürzt. Grumalda fegt die Asche der angeblichen Hexe Adele zusammen und beerdigt diese mit dem Leichnam Helens an einer Grabstelle, damit wenigstens Lisabeth, die auf dem Schloss leben soll, einen Platz für ihre stille Trauer bekommen kann. Lisabeth, die ihrer Mutter aufs Haar gleicht, wächst auf dem Humboldt-Schloss auf und soll nach dem gräflichen Willen Kurt heiraten. Dieser gesteht in einem Streit mit seinem Vater, dass er in Wahrheit dessen Bruder bzw. seinen Onkel Franz getötet hat, da er das ganze Erbe – Titel, Herrschaftsanspruch und Schloss – für sich haben will.

Kurt wird daraufhin von seinem Vater enterbt. Der letzte Tag des Jahres 1499 ist angebrochen. Die Pest wütet allenthalben, und Adeles Fluch scheint sich zu bewahrheiten, denn das Volk vor den Schlossmauern beginnt den Humboldts die Schuld für die Plage zu geben und ist kurz davor, die Burg zu stürmen. Dann zieht auch noch ein starkes Gewitter auf, und infolge eines Blitzeinschlags erwacht Helen von den Toten und steigt aus ihrem kühlen Grabe aus. Während der Heiligen Messe in der Kapelle zum Jahresabschluss erscheint die Totgeglaubte, und der alte Graf erschrickt sich wortwörtlich zu Tode. Helen sagt zu Kurt, der sich blitzartig in sie verliebt, dass ihr Name gar nicht Helen sei, sondern dass sie Mary heiße. In nur wenigen Stunden hat „Mary“ derart viel Macht über Kurt gewonnen, dass sie ihn sogar dazu anstiften kann, Lisabeth zu vergiften. Mit Marys Erscheinung findet auch die Pest vor den Burgtoren schlagartig ihr Ende, und man beginnt sofort auf dem Schloss Vorbereitungen zu treffen, dieses Ereignis entsprechend zu feiern.

Dabei greift der Hofmarschall von Klage auf eine alte Tradition zurück: Eine große Gliederpuppe wird angefertigt und die abgeschnittenen, titelgebenden langen Haare – Symbol für die Vergänglichkeit alles Irdischen – der Pest-Überlebenden an der Marionette befestigt. Kurt beginnt derweil Visionen zu entwickeln und begibt sich in die Familienkrypta, um nach Lisabeths vergiftetem Leichnam zu schauen. Doch dieser ist verschwunden. Da erscheint ihm plötzlich die Tote wie ein zum Leben wiedererwachtes Gespenst, und Kurt glaubt sich dem Wahnsinn nahe. In ihrem größten Triumph offenbart Helen alias Mary, dass sie und Lisabeth den Tod der kleinen Schwester nur vorgetäuscht haben, um sich an ihm und den anderen Humboldts zu rächen, ganz so, wie es beider Mutter Adele auf dem Scheiterhaufen prophezeit hat. Kurt wird geknebelt und gefesselt und ist völlig bewegungslos. So wird Kurt selbst zur lebensgroßen Marionette und stirbt, so wie es mit einer Marionette nach überstandener, schweren Zeit Brauch ist, als menschliches Brandopfer den seelenreinigenden Feuertod. Adeles fürchterliche Weissagung wurde von den Töchtern vollendet, und Rache wurde genommen.

Produktionsnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die italienische Premiere von I lunghi capelli della morte war am 30. Dezember 1964. In Deutschland lief der Streifen nicht an.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Englands Monthly Film Bulletin befand 1967 einerseits, dass der Film „ungleich geschrieben, ungewöhnlich ungeschickt synchronisiert und in der Mitte des Films schrecklich durchhängend“ sei, lobte aber andererseits, dass es sich um eine „angenehm atmosphärische Gothic-Geschichte“ handele.[1]

Video Librarian sah den Film als einen „minder bedeutenden Klassiker des Gothic-Horrors“, der aber „über viele schöne Bilder und eine ominöse Atmosphäre“ verfüge.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monthly Film Bulletin. Vol. 34 no. 396. London: British Film Institute. 1967. S. 142 f.
  2. Video Librarian. Vol. 30 no. 2. S. 41 f. ISSN 0887-6851

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]