Iguaraçu

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Município de Iguaraçu
Iguaraçu
Iguaraçu (Brasilien)
Iguaraçu (Brasilien)
Koordinaten 23° 12′ S, 51° 49′ WKoordinaten: 23° 12′ S, 51° 49′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 16. Dezember 1956Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá
Região imediata Maringá
Mesoregion Norte Central Paranaense
Mikroregion Astorga
Höhe 570 m
Klima gemäßigt, warm (Cfa)
Fläche 165 km²
Einwohner 4475 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 27,1 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4110003
Politik
Stadtpräfekt Eliseu da Silva Costa, Patriota (2021–2024)
Partei Patriota
HDI 0,758 (hoch) (2010)
Karte

Iguaraçu ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat 4475 Einwohner (2021), die sich Iguaraçuenser nennen. Seine Fläche beträgt 165 km². Es liegt 570 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name stammt aus dem Tupi. Seine Interpretation ist umstritten, er kann Guter Ort oder Wo viel Wasser ist oder auch Großes Kanu bedeuten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem indigenen Namen Großes Kanu kann geschlossen werden, dass der Beginn der Besiedlung zwischen 1938 und 1940 liegt. Manche Pioniere, die wirklich an den Fortschritt und an die Hoffnung auf bessere Zeiten glaubten, nannten den Ort "Vida Nova", denn für viele bedeutete er den Beginn eines neuen Lebens. Aber es gab auch Pessimisten, die das Land "Gott bewahre" nannten.

Im Jahr 1942 kamen die ersten namentlich bekannten Siedlerfamilien. Sie stammten aus den Bundesstaaten Paraná, São Paulo und Minas Gerais. Um 1947 war bereits das erste Sägewerk installiert und in Betrieb. Von da an entstanden Gebäude wie Wohnhäuser und Geschäfte. Ein Laden wurde 1947 eingerichtet, der die Grundbedürfnisse wie Unterkunft, Verpflegung, Lebensmittel, Werkzeuge usw. abdeckte. Für seinen eigenen Bedarf bohrte Adolfo Schindler einen Brunnen, der Wasser von guter Qualität lieferte. Aber die Installation und Verteilung von Wasser aus einer natürlichen Quelle erfolgte erst zwischen 1969 und 1973.

Es entstand auch das Krankenhaus der Stadt, das von einem Arzt privat betrieben wurde. Ein privates Wasserrad war der erste Energieerzeuger, erst später wurde eine Genossenschaft gegründet, die ein kleines Wasserkraftwerk baute. Ein weiteres Novum war die Firma Delgado aus Arapongas, die die ersten öffentlichen Verkehrsmittel anbot. Die erste Heilige Messe wurde am 8. Dezember 1947 zelebriert, bei der das Kreuz aufgestellt wurde. Dann wurde die Kirche gebaut, deren Glocke von der Casa Minati in Londrina gegossen wurde.[1]

Erhebung zum Munizip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguaraçu wurde durch das Staatsgesetz Nr. 2505 vom 22. November 1955 aus Astorga ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 16. Dezember 1956 als Munizip installiert.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguaraçu liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 11′ 49″ südlicher Breite und 51° 49′ 40″ westlicher Länge. Seine Fläche beträgt 165 km².[2] Es liegt auf einer Höhe von 570 Metern.[3]

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom von Iguaraçu ist Mata Atlântica.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Iguaraçu herrscht gemäßigtes, warmes Klima. Der Niederschlag in Iguaraçu ist hoch (1559 mm pro Jahr), auch während des trockensten Monats. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,8 °C.[4]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pirapó bildet die südwestliche Grenze des Munizips.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iguaraçu liegt an der PR-317 von Maringá nach Santo Inácio am Parapanema.

Nachbarmunizipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Fé Munhoz de Mello
Ângulo Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Astorga
Maringá

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Eliseu da Silva Costa, Patriota (2021–2024)

Vizebürgermeister: Osvaldo de Araújo Martins (2021–2024)[5]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1960 15.631 16 % 84 %
1970 9.855 18 % 82 %
1980 6.527 32 % 68 %
1991 5.691 71 % 29 %
2000 3.598 78 % 22 %
2010 3.982 89 % 11 %
2021 4.475

Quelle: IBGE (2011)[6]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 64,4 % 53,5 % 58,0 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,9 % 3,5 % 4,0 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,1 % 0,7 % 0,8 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 33,4 % 41,9 % 36,8 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,1 % 0,1 % 0,4 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,4 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[7]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Iguaraçu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c História Iguaraçu PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 30. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b Panorama Iguaraçu. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 30. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 30. Dezember 2021.
  4. Klima Iguaraçu: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  5. Conheça o Prefeito. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal, abgerufen am 30. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  7. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  8. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Iguaraçu und Cor ou raça).