Illacme plenipes

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Illacme plenipes

Ein Weibchen mit 662 Beinen.

Systematik
Unterstamm: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Siphonophorida
Familie: Siphonorhinidae
Gattung: Illacme
Art: Illacme plenipes
Wissenschaftlicher Name
Illacme plenipes
Cook & Loomis, 1928

Illacme plenipes ist ein Tausendfüßer, der innerhalb dieses Unterstamms die zweitmeisten Beine aufweist. Das Exemplar mit den meisten gezählten Beinen hatte 750. Es war damit bis zur Entdeckung von Eumillipes persephone das Tier mit den meisten jemals gezählten Beinen.[1] Die Art ist endemisch und nur von drei Fundorten im nordwestlichen Vorgebirge der Gabilan Range im San Benito County in Kalifornien bekannt, die maximal 4,5 km auseinander liegen. Sie ist der einzige Vertreter der Familie Siphonorhinidae in der westlichen Hemisphäre.[2]

Das erste Mal wurde Illacme plenipes 1926 gefunden.[3] Der genaue Fundort ist nicht bekannt, die Erstbeschreiber Cook und Loomis schreiben 1928

“a short distance after crossing the divide between Salinas and San Juan Bautista…in a small valley of a northern slope wooded with oaks, under a rather large stone”

„in kurzer Entfernung nach dem Queren der Wasserscheide zwischen Salinas und San Juan Bautista...an einem mit Eichen bewachsenen Nordhang in einem kleinen Tal, unter einem ziemlich großen Stein“

Der Fund im Freiland blieb bis 2005 einmalig, aus Museen und naturkundlichen Sammlungen sind nur 17 Exemplare bekannt. 2005 wurden in Kalifornien weitere zwölf Exemplare, vier Männchen, drei Weibchen und fünf Jungtiere, entdeckt.[2] Dabei hatten die Weibchen mindestens 660 Füße, die männlichen Exemplare maximal 402. Die weiblichen Exemplare mit bis zu 171 Körpersegmenten waren dabei bis zu 33,2 Millimeter lang und 0,5 Millimeter breit. Die männlichen Illacme plenipes waren maximal 16,15 Millimeter lang und hatten bis zu 105 Segmente. Der Leiter der Forschungen, Paul Marek, forderte jetzt, das 0,8 Quadratkilometer große Areal unter Naturschutz zu stellen, um die wiederentdeckte Art vor dem Aussterben zu bewahren.[4]

Eichenwald am Fuß des Sandsteingipfels, an dem Illacme plenipes 2012 entdeckt wurde

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Illacme plenipes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A redescription of the leggiest animal, the millipede Illacme plenipes, with notes on its natural history and biogeography (Diplopoda, Siphonophorida, Siphonorhinidae). Abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  2. a b Paul E. Marek, William A. Shear und Jason E. Bond: A redescription of the leggiest animal, the millipede Illacme plenipes, with notes on its natural history and biogeography (Diplopoda, Siphonophorida, Siphonorhinidae). In: ZooKeys. Band 241, 2012, S. 77–112, doi:10.3897/zookeys.241.3831 (Volltext frei zugänglich).
  3. Cook & Loomis: Millipedes of the order Colobognatha, with descriptions of six new genera and type species, from Arizona and California. In: Proceedings of the United States National Museum. Washington DC 72.1928, 1–26, f. 1–6, pls. 1–2. ISSN 0096-3801
  4. Paul E. Marek, Jason E. Bond: Biodiversity hotspots. Rediscovery of the world's leggiest animal. In: Nature. 8. Juni 2006. ISSN 0028-0836