Indigolupine

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Indigolupine

Indigolupine (Baptisia australis)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Thermopsideae
Gattung: Baptisia
Art: Indigolupine
Wissenschaftlicher Name
Baptisia australis
(L.) R.Br.

Die Indigolupine (Baptisia australis) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Andere deutsche Trivialnamen lauten Blaue Färberhülse, Australische Färberhülse oder Falscher Indigo. Diese nordamerikanische Art wurde als Färberpflanze genutzt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blüte von der Seite
Fruchtstand

Erscheinungsbild und Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indigolupine ist eine sommergrüne, ausdauernde und krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 150 cm erreichen kann. Die Stängel sind kahl und teils „bereift“. Sie bildet tiefreichende, verzweigte Wurzeln mit Wurzelknöllchen. Sie bildet als Überdauerungsorgan ein Rhizom. Der Pflanzensaft der Indigolupine färbt sich an der Luft blaugrau. Der gedrungene, kahle, aufrechte Stängel verzweigt sich erst im oberen Bereich.

Die wechselständig am Stängel angeordneten und gestielten Laubblätter sind dreiteilig unpaarig gefiedert. Die drei kurz gestielten, grau-grünen, abgerundeten bis rundspitzigen, manchmal eingebuchteten oder feinstachelspitzigen, kahlen Fiederblättchen sind bis 3–6,5 Zentimeter lang, manchmal „bereift“, ganzrandig und verkehrt-eiförmig. Es sind größere und recht beständige Nebenblätter vorhanden.

Blütenstand und Blüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An endständigen, aufrechten und manchmal „bereiften“ traubigen, eher lockeren Blütenständen stehen die Blüten zusammen. Die zwittrigen, gestielten, duftlosen[1] Schmetterlingsblüten sind zygomorph, fünfzählig und etwa 2,5 bis 3 cm groß. Die fünf hell-blauen bis blau-violetten Kronblätter sind typisch für die Schmetterlingsblütler angeordnet. Der kleine Kelch ist innen feinhaarig und bewimpert sowie teils „bereift“. Die 10 Staubblätter sind frei. Der Fruchtknoten ist gestielt. Die Blütezeit reicht je nach Standort von April bis August (Hauptblütezeit ist der Juni).

Frucht und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird eine sich bei Reife bläuliche bis zur Reife schwärzliche, aufgeblasene, kahle, geschnäbelte Hülsenfrucht mit beständigem Kelch gebildet, die 2,5 bis 7,5 cm lang ist und einige Samen enthält. Die kleinen, teils losen Samen sind bräunlich bis beige, bohnenförmig, oft leicht nierenförmig und etwa 3–5 mm groß, mit einer harzigen Samenschale.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie viele Hülsenfrüchtler ist sie mit Hilfe von Wurzelsymbionten zur Stickstofffixierung in der Lage.

Inhaltsstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baptisia australis enthält eine Reihe von Chinolizidin-Alkaloiden, darunter Anagyrin, Baptifolin, Cystinin und Lupanin. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann Diarrhoe und Anorexie verursachen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cherokee nutzten die Pflanze zur Gewinnung von blauem Farbstoff für Kleidungsstücke. Europäische Siedler in Nordamerika griffen dies auf und nutzten sie als Ersatz für den Echten Indigo (daher auch die deutsche Bezeichnung „Falscher Indigo“). Manche Indianerstämme setzten die Indigolupine auch als Tee für medizinische Zwecke ein.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indigolupine stammt aus dem zentralen und östlichen Nordamerika. Sie wurde jedoch als Zierpflanze auch in anderen Regionen eingeführt. Sie bevorzugt kalkfreien, trockenen oder steinigen Boden in voller Sonne oder Halbschatten.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Art wurde 1767 unter dem Namen Sophora australis durch Carl von Linné in Systema Naturae, 12. Auflage, 2, S. 287 erstveröffentlicht. Sie wurde 1811 durch Robert Brown in Hortus Kewensis; or, a Catalogue of the Plants Cultivated in the Royal Botanic Garden at Kew. London (2nd ed.) 3, S. 6 unter dem Namen Baptisia australis in die Gattung Baptisia gestellt. Weitere Synonyme für Baptista australis (L.) R.Br. sind: Baptisia caerulea Eaton & Wright, Baptisia confusa Sweet ex G.Don, Baptisia exaltata Sweet, Baptisia versicolor Lodd., Podalyria australis (L.) Willd., Podalyria coerulea Michx., Ripasia caerulea (Trew) Raf., Sophora caerulea Trew.[3]

Es werden drei Varietäten von Baptisia australis unterschieden:

  • Baptisia australis var. aberrans (Larisey) M.G.Mendenh.
  • Baptisia australis L. var. australis
  • Baptisia australis var. minor (Lehm.) Fernald

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Blue Wild Indigo bei Illinois Wildflowers.
  2. Blue wild indigo bei Forestry Images (Bilder).
  3. Baptisia australis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Indigolupine (Baptisia australis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien