Infraspinatus-Kontraktur

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Die Infraspinatus-Kontraktur ist eine seltene orthopädische Erkrankung beim Haushund, der eine fibrotische Kontraktur des Musculus infraspinatus vorliegt, der im weiteren Verlauf atrophiert. Es sind vor allem Jagd- und Arbeitshunde mittlerer und großer Hunderassen betroffen. Die Ursache ist nicht bekannt, man nimmt an, dass wiederholte Mikrotraumen durch starke Anstrengung der Auslöser sind. Betroffene Tiere zeigen eine Lahmheit mit ruckartiger Vorwärtsbewegung der Gliedmaße. Das Ellenbogengelenk ist nach innen verlagert (adduziert), das Schultergelenk abgespreizt (abduziert).[1]

Bei der Untersuchung ist die Einwärtsdrehung der Gliedmaße bei gebeugten Ellenbogengelenk blockiert. Die Röntgenuntersuchung dient zum Ausschluss von Knochenerkrankungen, die Sonografie ist vor allem zur Abgrenzung der noch selteneren Supraspinatus-Kontraktur sinnvoll. Selten sind CT- oder MRT-Untersuchungen notwendig. Die Therapie besteht in der chirurgischen Durchtrennung des veränderten Sehnenansatzes, am besten wird ein Teil der Sehne reseziert, so dass wirklich keine Sehnenfasern am Ansatz verbleiben. Der Erfolg lässt sich anhand der anschließenden Einwärtsdrehung kontrollieren. Eine anschließende Physiotherapie ist sinnvoll.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Philipp Schmierer: Muskel- und Sehnenerkrankungen der Schulter des Hundes. In: Kleintierpraxis Band 68, Nummer 8, 2023, S. 402–403.