Internationale Mondforschungsstation

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Die Internationale Mondforschungsstation (chinesisch 國際月球科研站 / 国际月球科研站, Pinyin Guójí Yuèqiú Kēyánzhàn; englisch International Lunar Research Station, ILRS) ist ein Projekt der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas und ihrer Partnerorganisationen zur robotischen Erforschung des Mondes. Anders als der von einem früheren Konzept übernommene Name vermuten lässt, ist es keine Station, sondern ein integriertes System mit über die gesamte Mondoberfläche verteilten Komponenten.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem am 24. Januar 2004 gestarteten Mondprogramm der Volksrepublik China waren nach einer robotischen Erkundung mit Orbitern, Rovern und Probenrückführung in einem zweiten und dritten Schritt bemannte Landungen und die Errichtung einer ständig bewohnten, damals noch rein chinesischen Forschungsstation vorgesehen.[3] Nachdem ESA-Direktor Johann-Dietrich Wörner 2015 ein internationales „Monddorf“ vorgeschlagen hatte,[4] ergriffen die Nationale Raumfahrtbehörde Chinas (CNSA) und die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) 2016 unter Bezugnahme auf Wörners Monddorf die Initiative zur Einrichtung einer internationalen Mondforschungsstation. An den Diskussionen zu diesem Projekt, das seinerzeit noch den Aufbau eines ständig bewohnten Monddorfs bis 2045 vorsah,[5] nahmen im Laufe der folgenden Jahre nur etablierte Raumfahrtnationen der nördlichen Hemisphäre teil.[6]

Auf chinesischer Seite wurde die Mondforschungsstation in die erste Gruppe der vom Staatsrat der Volksrepublik China unterstützten Internationalen Großvorhaben in Wissenschaft und Ingenieurwesen (国际大科学计划和大科学工程) aufgenommen. Es ist eine am 14. März 2018 vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas und dem Staatsrat gemeinsam auf den Weg gebrachte Initiative zur Förderung von internationalen Forschungsprojekten unter chinesischer Führung,[7] mit dem Ziel, den Einfluss Chinas auf diplomatischem Terrain zu vergrößern.[8][9] Während mit der Europäischen Weltraumorganisation von Anfang an nur unverbindliche Gespräche auf Expertenebene geführt wurden,[6] war die russische Raumfahrtorganisation Roskosmos unter ihrem damaligen Direktor Dmitri Olegowitsch Rogosin ernsthaft an dem Projekt interessiert. Am 16. Juni 2021 veröffentlichten CNSA und Roskosmos gemeinsam eine Handreichung für potentielle Partner bei der Internationale Mondforschungsstation. Dort waren mehrere Möglichkeiten der Beteiligung vorgesehen:

  • Kategorie A: Der Partner führt eine Mission mit eigener Trägerrakete und eigener Sonde durch.
  • Kategorie B: Der Partner beteiligt sich mit einer Komponente an einer Mission. Beispiele: Partner A stellt eine Trägerrakete für die Sonde von Partner B zur Verfügung; Partner C baut einen Rover, der mit einer Sonde von Partner B zum Mond transportiert und dort von Partner C gesteuert wird.
  • Kategorie C: Partner A stellt eine Nutzlast für die Sonde von Partner B zur Verfügung.
  • Kategorie D: Partner C installiert ein eigenes Instrument bei einer Nutzlast von Partner A, die auf der Sonde von Partner B mitfliegt; das Instrument von Partner C wird durch die Nutzlast von Partner A mit Strom usw. versorgt.
  • Kategorie E: Der Partner beteiligt sich am Bodensegment und stellt Antennen oder Datenverarbeitungskapazität zur Verfügung.[10]

In dem Dokument von 2021 war ein Zeitplan für chinesische und russische Missionen bis 2030 enthalten. Ein Jahr später hatte sich der Schwerpunkt des chinesischen Interesses von den etablierten Raumfahrtnationen hin zu den Ländern des Globalen Südens verlagert. Wu Yanhua, damals stellvertretender Direktor der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas, nahm zwar als Vertreter der CNSA an dem Kongress teil, verließ die Tagung aber mit seinen Mitarbeitern vorzeitig, um am 14. September 2022 in Islamabad mit Generalmajor Amer Nadeem, dem Direktor der Space and Upper Atmosphere Research Commission Pakistans, ein offizielles Abkommen über die Mitnahme eines Cubesats des Institute of Space Technology (eine pakistanische Universität für Luft- und Raumfahrttechnik) bei der Probenrückführmission Chang’e 6 zu unterzeichnen – eine Kooperation der Kategorie B.[11]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rot - Teilnehmerstaaten der Internationalen Mondforschungsstation.
Blau - Unterzeichnerstaaten der Artemis Accords

Planungsebene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Venezuela[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine über die ursprünglichen fünf Kategorien hinausgehende Zusammenarbeit besteht seit dem 17. Juli 2023 mit der venezolanischen Agencia Bolivariana para Actividades Espaciales. Gemäß einer an jenem Tag von der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas und dem venezolanischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie unterzeichneten gemeinsamen Erklärung ist Venezuela nun wie einst Russland in die Konzeptions- und Planungsarbeiten für die Mondforschungsstation, die Bestimmung der wissenschaftlichen Ziele, die Umsetzung der Projekte und Nutzung der Ergebnisse eingebunden. China und Venezuela wollen gemeinsam sowohl Nutzlasten als auch ganze Raumflugkörper und Rover entwickeln sowie die von diesen Geräten ermittelten Daten teilen und auswerten. Hierfür werden venezolanische Ingenieure, wie 2017–2023 beim Ägypten-2-Projekt mit der Ägyptischen Raumfahrtbehörde, von der chinesischen Seite ausgebildet.[12] Ein eigener Beitrag Venezuelas sind die Satellitenstationen, die das Land für Bahnverfolgung und Steuerung von Sonden zur Verfügung stellt, wenn sich der Mond auf der von China abgewandten Seite der Erde befindet.[13]

Südafrika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. September 2023, etwas mehr als 25 Jahre nach der diplomatischen Anerkennung der Volksrepublik China durch Südafrika im Januar 1998,[14] unterzeichneten Humbulani Mudau, der Direktor der South African National Space Agency,[15] und Chen Xiaodong (陈晓东, * 1965), der chinesische Botschafter in Südafrika, ein fast gleichlautendes Memorandum bezüglich einer Mitarbeit Südafrikas an der Internationalen Mondforschungsstation, inklusive einer Ausbildung südafrikanischen Personals. Die SANSA ist mit ihrer Bodenstation Hartebeesthoek bei Johannesburg seit dem 18. August 2021 Teil einer virtuellen Konstellation von Erdbeobachtungssatelliten der BRICS-Staaten. Da das Radio-Observatorium Hartebeesthoek der National Research Foundation Südafrikas über das Europäische VLBI-Netzwerk und andere Kooperationen mit Radioteleskopen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai, Ürümqi und Kunming verbunden ist, ist im Falle von Südafrika auch eine Zusammenarbeit bei der Tiefraumerkundung vorgesehen (die wissenschaftlichen Radioteleskope werden bei Missionen zum Mars etc. für die exakte Positionsbestimmung und Berechnung der Bahnkorrekturmanöver der Sonden herangezogen).[16]

Thailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die Kooperationsabkommen mit Venezuela und Südafrika auf Ministerialebene geschlossen wurden – der Direktor der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas ist qua Amt Staatssekretär im Ministerium für Industrie und Informationstechnik – bewegte sich die Vereinbarung, die das Labor für Tiefraumerkundung am 25. September 2023 mit dem Nationalen Astronomischen Forschungsinstitut Thailands (NARIT) schloss, auf einer etwas niedrigeren Ebene. Auch hier wurde eine Mitarbeit an der Internationalen Mondforschungsstation festgeschrieben. Zusätzlich wurde vereinbart, dass sich das Institut mit einer Nutzlast für Tiefraumkommunikation auf dem Orbiter an der Mission Chang’e 7 beteiligen würde.[17] Das NARIT befasst sich primär mit Astrophysik.[18] Neben optischen Teleskopen besitzt es ein Radioteleskop mit 40 m Durchmesser und arbeitet seit langem sowohl mit dem Nationalen Zentrum für Weltraumwissenschaften als auch mit den Nationalen Astronomische Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zusammen (dort vor allem mit dem Astronomischen Observatorium Shanghai und der Beobachtungsstation Lijiang des Astronomischen Observatoriums Yunnan), außerdem mit dem Changchuner Institut für Optik, Feinmechanik und Physik.[19] Über sein Robotisches Teleskop-Netzwerk mit rund um die Erde verteilten Spiegelteleskopen kann das NARIT 24 Stunden pro Tag Signale von Kommunikationslasern empfangen.[20]

Aserbaidschan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Ministerialebene wurde am 3. Oktober 2023 am Rand einer Veranstaltung der International Astronautical Federation in Baku eine gemeinsame Erklärung der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas und der aserbaidschanischen Raumfahrtorganisation Azercosmos bezüglich einer Zusammenarbeit bei der Internationalen Mondforschungsstation unterzeichnet. Li Guoping (李国平, * 1970), Technischer Direktor der CNSA, und Samaddin Asadov, Direktor von Azercosmos,[21] vereinbarten dort neben einer gemeinsamen Festlegung der wissenschaftlichen Ziele der Mondforschungsstation einer Mitnahme azerbaidschanischer Nutzlasten auf chinesischen Sonden.[22] Azercosmos besitzt eine auch vom chinesischen TT&C-Dienstleister Emposat mitbenutzte Bodenstation bei Baku, von wo es seine Satelliten (Azerspace-1 etc.) steuert, dazu noch eine Reservestation in der Autonomen Republik Nachitschewan.[23][24]

Pakistan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der pakistanischen Space and Upper Atmosphere Research Commission arbeitet die Volksrepublik China bereits seit 1990 zusammen – also drei Jahre vor der Gründung der CNSA – als man den pakistanischen Experimentalsatelliten Badr-1, den ersten Satelliten der islamischen Welt, mit einer Changzheng 2E vom Kosmodrom Xichang startete. Weitere Satelliten folgten, wobei die SUPARCO bei PakTES 1A auch mit einer südafrikanischen Firma zusammenarbeitete. An der chinesischen Mondforschung ist Pakistan seit dem 14. September 2022 über den Cubesat iCUBE-Q beteiligt (siehe oben). Offiziell trat Pakistan der Internationalen Mondforschungsstation am 18. Oktober 2023 zu Beginn des Seidenstraßengipfels 2023 bei, als Zhang Kejian (张克俭, * 1961), der Direktor der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas, und Mo'in ul Haq, der pakistanische Botschafter in China,[25] in Anwesenheit der beiden Premierminister Li Qiang und Anwar ul Haq Kakar ein Memorandum bezüglich einer Zusammenarbeit von CNSA und SUPARCO bei der Internationalen Mondforschungsstation unterzeichneten. Durch die beiden Premierminister war dies die bislang höchste politische Ebene der Zusammenarbeit, und auch der Text des Memorandums geht mit der expliziten Erwähnung einer gemeinsamen Expertenkommission über die bisherigen Vereinbarungen hinaus.[26]

Ägypten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 6. Dezember 2023, zwei Tage nach dem erfolgreichen Start des aus chinesischen Komponenten in Kairo montierten Erdbeobachtungssatelliten Ägypten 2, unterzeichneten Zhang Kejian und Sherif Mohamed Sedky, der Direktor der Ägyptischen Raumfahrtbehörde, in Peking eine Vereinbarung (协定) über eine Zusammenarbeit bei der Internationalen Mondforschungsstation. Gemäß dem Dokument ist die Ägyptische Raumfahrtbehörde nun in die Planungsarbeiten für die Mondforschungsstation eingebunden und trägt bis auf Systemebene Komponenten für die dort eingesetzten Sonden und Roboter bei. Außerdem unterstützt die ägyptische Seite das Projekt mit Bodenstationen und Datenverarbeitungseinrichtungen.[27]

Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belarus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einer wesentlich niedrigeren Ebene ist die Zusammenarbeit mit Belarus angesiedelt. Während die chinesische Seite mit den Partnern in Südafrika, Thailand und Pakistan Memoranden (谅解备忘录) unterzeichnet hatte, handelte es sich bei dem Dokument, das Zhang Kejian und Wladimir Grigorjewitsch Gusakow, der Vorstandsvorsitzende der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus, am 23. Oktober 2023 unterzeichneten, nur um eine gemeinsame Erklärung (联合声明), wie bei Venezuela und Aserbaidschan. Anders als bei jenen beiden Ländern ist in der Vereinbarung mit der Akademie der Wissenschaften von Belarus jedoch keine Teilnahme an der Bestimmung der wissenschaftlichen Ziele erwähnt. Die Akademie kann die Station jedoch für weltraumtechnologische Anwendungen, Materialforschung und Tests von elektronischen Bauteilen nutzen.[28]

Vereinigte Arabische Emirate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenfalls auf der Nutzerebene bewegt sich die Zusammenarbeit mit der privaten Universität Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten. In dem Memorandum, das Wang Zhongmin (王中民), Leiter des Zentrums für internationale Zusammenarbeit und Austausch am Labor für Tiefraumerkundung, und Hamid Madschul an-Nu'aimi, Astrophysiker und Kanzler der Universität,[29] am 15. November 2023 am Rande der 14. Arabischen Konferenz für Astronomie und Weltraumwissenschaften in Schardscha unterzeichneten,[30] wurde die Mitnahme von wissenschaftlichen und Technologieerprobungs-Nutzlasten, der Austausch von Rohdaten und die Ausbildung von Studenten der Universität vereinbart.[31][32]

Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die die russische Raumfahrtorganisation Roskosmos gehörte ursprünglich zu den Initiatoren der Internationalen Mondforschungsstation. Bald hatte man auf chinesischer Seite jedoch erkannt, dass Roskosmos nicht zuverlässig liefern konnte. Die Starttermine für Luna 25 usw. verschoben sich immer weiter nach hinten. Als Wang Qiong (王琼) vom Zentrum für Monderkundungs- und Raumfahrt-Projekte der Nationalen Raumfahrtbehörde[33] am 21. September 2022 auf dem jährlichen Kongress der International Astronautical Federation in Paris die Internationale Mondforschungsstation vorstellte, erwähnte er Russland nicht mehr.[34] Anlässlich eine Staatsbesuchs des russischen Ministerpräsidenten Michail Wladimirowitsch Mischustin in Peking vereinbarte dieser jedoch am 19. Dezember 2023 mit seinem chinesischen Amtskollegen Li Qiang, dass die politische Führung der beiden Länder weiterhin den Aufbau der Internationalen Mondforschungsstation vorantreiben wolle. Der geplante russische Mondorbiter Luna 26 solle gemeinsam mit dem Orbiter von Chang’e 7 Messungen durchführen, die russische Seite werde eine wissenschaftliche Nutzlast für den Lander jener Sonde beisteuern.[35] Hierbei handelte es sich um ein Projekt, an dem Wu Weiren, seinerzeit Technische Direktor des Mondprogramms bei der CNSA und seit dem 8. Juni 2022 Leiter des Labors für Tiefraumerkundung der Nationalen Raumfahrtbehörde in Hefei, seit 2019 zusammen mit russischen Kollegen gearbeitet hatte.[36][37]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als bei den sonst in der Raumfahrt üblichen „Systemen“ spricht man bei der Internationalen Mondforschungsstation von „Aufgabenbereichen“ (担当), die wiederum in „Module“ (模块) unterteilt sind. Abgesehen davon, dass die Fiktion von gleichberechtigten Partnern aufgegeben wurde und China nun offiziell die Führungsrolle einnimmt, ist der wesentliche Unterschied zum Konzept von 2021, dass nach ernüchternden Erfahrungen bei der Ausbildung ausländischer Raumfahrer[38] bei der Internationalen Mondforschungsstation nun keine menschliche Präsenz mehr vorgesehen ist. Die bemannte Monderkundung der Volksrepublik China wurde 2023 an das Büro für bemannte Raumfahrt abgegeben. Die Internationale Mondforschungsstation besitzt nun auch keine eigenen Relaissatelliten mehr, sondern nutzt gemeinsam mit dem Büro für bemannte Raumfahrt die Kommunikations-, Navigations- und Fernerkundungskonstellation Elsternbrücke der Strategischen Kampfunterstützungstruppe. Damit hat die Internationale Mondforschungsstation nun folgende Struktur:

Aufgabenbereich Transport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trägerraketenmodul, bestehend aus der seit 2016 im Einsatz befindlichen, schweren Trägerrakete Langer Marsch 5 mit einer Nutzlast von 8 t zum Mond und der in Entwicklung befindlichen superschweren Trägerrakete Langer Marsch 9 mit einer Nutzlast von 50 t zum Mond
  • Transfermodul, bestehend aus Antriebseinheiten wie dem Chang’e-5-Orbiter für den Transfer von Lasten von der Erde zum Mond, Umkreisung des Mondes, Rendezvous- und Koppelmanöver im Mondorbit und Rücktransport von Lasten zur Erde
  • Landemodul, bestehend aus Raumflugkörpern wie dem Chang’e-3-Bus, die dazu in der Lage sind, empfindliche und schwere Lasten sanft auf der Mondoberfläche abzusetzen
  • Aufstiegsmodul, bestehend aus Raumflugkörpern, die von der Mondoberfläche aus eine Umlaufbahn um den Mond erreichen, dort mit einem Transfermodul ein Koppelmanöver durchführen und Lasten in ein Rückkehrmodul umladen können
  • Rückkehrmodul, bestehend aus Transportkapseln, die dazu in der Lage sind, mit der zweiten kosmischen Geschwindigkeit (40.320 km/h) in die Erdatmosphäre einzutreten und weich zu landen

Aufgabenbereich Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgabenbereich Ingenieurwesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aufgabenbereich Ingenieurwesen ist für Entwicklung und Bau der Roboter zuständig, von traditionellen Rovern wie den Jadehasen über Kleinsonden wie HexaMRL bis zu schlangenförmigen Erkundungsrobotern und Roboterschwärmen. Daneben gibt es noch grobmotorische Roboter für Bohr- und Grabungsarbeiten, das Heben und den Transport von Lasten sowie feinmotorische Roboter für das Ausbringen von wissenschaftlichen Messinstrumenten auf der Mondoberfläche, das Verlegen und Reparieren von Stromkabeln sowie 3D-Druck mit Regolith.

Aufgabenbereich Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Versuchsmodul, zuständig für Experimente aus den Bereichen Physik, Biowissenschaften sowie Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
  • Beobachtungsmodul, zuständig für die Installation von optischen und Radioteleskopen, die astronomische Beobachtungen sowie Erdbeobachtung vom Mond aus ermöglichen
  • Technologieerprobungsmodul, zuständig für Erprobung und Verifizierung von Technologien für zukünftige Tiefraumerkundung
  • Rohstofferschließungsmodul, zuständig für Versuche zur Errichtung von Bauwerken, Erzeugung von Wasserstoff[40] und Sauerstoff[41] sowie Verhüttung von Erzen

Aufgabenbereich Bodensegment[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bodensegment ist für Telemetrie, Bahnverfolgung und Steuerung der Komponenten zuständig, sowohl beim Start und Flug als auch während des Betriebs auf dem Mond. Außerdem ist das Bodensegment für Empfang bzw. Bergung, Speicherung bzw. Aufbewahrung, Aufbereitung und Auswertung von Daten und Bodenproben verantwortlich. Mit der Basis Shaoshan zur Ex-situ-Lagerung von Mondbodenproben in Hunan verfügen die Nationalen Astronomische Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bereits über eine entsprechende Einrichtung.[42]

Missionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Startjahr Landeort Kurzbeschreibung Partner
Chang’e 6 2024 (geplant) Apollo-Krater Probenrückführung von der Rückseite des Mondes Institut de Recherche en Astrophysique et Planétologie, Frankreich
Institutet för rymdfysik, Schweden
Istituto Nazionale di Fisica Nucleare, Italien
Institute of Space Technology, Pakistan
Chang’e 7 2026 (geplant) Südpolregion geologische Untersuchungen mit Rover und Kleinsonde noch nicht entschieden
Chang’e 8 2028 (geplant) Südpolregion Technologieerprobung noch nicht entschieden

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. “成团”吗?上月亮的那种. In: cnsa.gov.cn. 21. Juli 2023, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  2. 牛冉、张光、张鹏 et al.: 载人月球探测科学目标及着陆区选址建议. (PDF; 3,88 MB) In: yhxb.org.cn. 15. September 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023 (chinesisch). Enthält Liste mit den 30 wichtigsten Standorten.
  3. 中国嫦娥工程的“大三步”和“小三步”. In: chinanews.com. 1. Dezember 2013, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  4. Richard Hollingham: Should we build a village on the Moon? 13. Juli 2015, abgerufen am 24. Juli 2023 (englisch).
  5. 江澄: 探月四期·月球基地·载人登月——赵小津委员解码中国探月时间表. In: cas.cn. 28. Mai 2020, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  6. a b Andrew Jones: China, Russia to cooperate on lunar orbiter, landing missions. In: spacenews.com. 19. September 2019, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  7. 深空探测实验室官方宣传片,逐梦星空,叩问苍穹. In: bilibili.com. 25. April 2023, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch). Ab 3:58.
  8. 国务院关于印发积极牵头组织国际大科学计划和大科学工程方案的通知. In: gov.cn. 14. März 2018, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  9. 中国科学杂志社: 重磅!中国联合国际伙伴开始国际月球科研站大科学工程培育. In: xw.qq.com. 11. September 2020, abgerufen am 24. Juli 2023 (chinesisch).
  10. International Lunar Research Station (ILRS) Guide for Partnership. In: cnsa.gov.cn. 16. Juni 2021, abgerufen am 24. Juli 2023 (englisch).
  11. 吴艳华率因访巴基斯坦空间和外大气层研究委员会. In: cnsa.gov.cn. 15. September 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (chinesisch).
  12. 张克俭与委内瑞拉部长理事会副主席、科技部部长加布里埃拉共同签署关于国际月球科研站合作的联合声明. In: cnsa.gov.cn. 18. Juli 2017, abgerufen am 25. Juli 2023 (chinesisch).
  13. Venezuela se suma al proyecto lunar internacional junto a China. In: abae.gob.ve. Abgerufen am 25. Juli 2023 (spanisch).
  14. Robert Kappel: Teil des gesamten Engagements. In: afrika-sued.org. Abgerufen am 7. September 2023.
  15. SANSA Executive Team. In: sansa.org.za. Abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  16. 南非加入国际月球科研站计划. In: cnsa.gov.cn. 7. September 2023, abgerufen am 7. September 2023 (chinesisch).
  17. Thai-China Relations towards the Next Decades of Excellence. In: narit.or.th. 13. Februar 2023, abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  18. List of NARIT Science Group Members. In: narit.or.th. Abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  19. 张鼎: 深空探测实验室与泰国国家天文台签署国际月球科研站合作谅解备忘录. In: weixin.qq.com. 26. September 2023, abgerufen am 26. September 2023 (chinesisch).
  20. Thai Robotic Telescope Network (TRT). In: narit.or.th. Abgerufen am 6. Oktober 2023 (englisch).
  21. Management. In: azercosmos.az. Abgerufen am 8. Oktober 2023 (englisch).
  22. 阿塞拜疆加入国际月球科研站计划. In: cnsa.gov.cn. 8. Oktober 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023 (chinesisch).
  23. Space Legacy. In: azercosmos.az. Abgerufen am 8. Oktober 2023 (englisch).
  24. Satellite Teleport Hosting Services. In: azercosmos.az. Abgerufen am 8. Oktober 2023 (englisch).
  25. The Iron Friendship: Pakistan, China To Sign 18 MoUs And Agreements. In: ptv.com.pk. 16. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023 (englisch).
  26. 国家航天局与巴基斯坦空间和外大气层研究委员会签署航天领域合作备忘录. In: cnsa.gov.cn. 20. Oktober 2023, abgerufen am 21. Oktober 2023 (chinesisch).
  27. 中埃(及)航天局签署航天领域合作文件. In: cnsa.gov.cn. 6. Dezember 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023 (chinesisch).
  28. 白俄罗斯加入国际月球科研站计划. In: cnsa.gov.cn. 25. Oktober 2023, abgerufen am 26. Oktober 2023 (englisch).
  29. Chancellor Biography. In: sharjah.ac.ae. Abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  30. The Arab Conference for Astronomy and Space Sciences. In: auass.com. Abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  31. Sultan bin Ahmed attends UoS and research institutes MOU signing. In: sharjah24.ae. 15. November 2023, abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  32. 高辰、李宜然: 深空探测实验室参加第14届阿拉伯天文与空间科学大会. In: weixin.qq.com. 19. November 2023, abgerufen am 21. November 2023 (chinesisch).
  33. 徐步云、程雨婷: 10多年前立下的“探月Flag”,只有我们做到了! In: lw.xinhuanet.com. 21. Januar 2021, abgerufen am 25. Juli 2023 (chinesisch).
  34. Andrew Jones: China seeks new partners for lunar and deep space exploration. In: spacenews.com. 28. September 2022, abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch).
  35. 中俄总理第二十八次定期会晤联合公报(全文). In: fmprc.gov.cn. 20. Dezember 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023 (chinesisch).
  36. 荆淮侨、董瑞丰: 中俄欧将联合开展国际月球科研站论证. In: xinhuanet.com. 22. Juli 2019, abgerufen am 25. Dezember 2023 (chinesisch).
  37. 俄国家航天集团:俄中两国将于秋季开始确定联合月球基地任务. In: 3g.163.com. 10. August 2020, abgerufen am 25. Dezember 2023 (chinesisch).
  38. 我们的太空: 中国载人航天即将迎来国际航天员的到来. In: zhuanlan.zhihu.com. 25. Februar 2023, abgerufen am 26. Juli 2023 (chinesisch).
  39. 刘适、李炯卉: 多器联合月球极区探测通信系统设计. In: jdse.bit.edu.cn. 9. November 2020, abgerufen am 27. Juli 2023 (chinesisch).
  40. Patrick Klapetz: Glasperlen auf dem Mond: Es gibt wohl einen Wasserkreislauf auf dem Trabanten. In: mdr.de. 28. März 2023, abgerufen am 27. Juli 2023.
  41. 科学家表态:尽快制造出中国人在月面第一口氧气!我国研发月壤制氧技术. In: sohu.com. 18. Oktober 2021, abgerufen am 27. Juli 2023 (chinesisch).
  42. “成团”吗?上月亮的那种. In: clep.org.cn. 21. Juli 2023, abgerufen am 26. Juli 2023 (chinesisch).