Iopamidol

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Strukturformel
Strukturformel von Iopamidol
Allgemeines
Freiname Iopamidol
Andere Namen

1-N,3-N-Bis(1,3-Dihydroxypropan-2-yl)-5-[(2S)-2-hydroxypropanamido]-2,4,6-triiodbenzol-1,3-dicarboxamid

Summenformel C17H22I3N3O8
Kurzbeschreibung

weißes bis fast weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 60166-93-0
EG-Nummer 262-093-6
ECHA-InfoCard 100.056.430
PubChem 65492
ChemSpider 58940
DrugBank DB08947
Wikidata Q424788
Arzneistoffangaben
ATC-Code

V08AB04

Wirkstoffklasse

Kontrastmittel

Eigenschaften
Molare Masse 777,08 g·mol−1
Löslichkeit

leicht löslich in Wasser, sehr schwer löslich in Methanol, praktisch unlöslich in Dichlormethan und Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[2]
Toxikologische Daten

28.200 mg·kg−1 (LD50Rattei.v.)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Iopamidol ist ein iodhaltiger Wirkstoff, der in der Medizin als Kontrastmittel eingesetzt wird. Intravenös verabreicht dient er zur Darstellung von Blutgefäßen (Angiografie) bei der Röntgenuntersuchung. Es kam 1977 auf den Markt.[4] Da der Wirkstoff vollständig über die Nieren ausgeschieden wird, eignet er sich auch zur Ausscheidungsurographie[5] und zur Bestimmung der renalen Clearance.[6] Intrathekal verabreicht wird Iopamidol auch für die Myelografie und die Darstellung der Hirnventrikel verwendet.[7]

Die Substanz findet sich in Oberflächengewässern, denn Kläranlagen können den Stoff selbst mit einer vierten Reinigungsstufe, mit Ozon oder Aktivkohle, nicht gut aus dem Abwasser entfernen.[8] (Siehe auch Kontrastmittel.)

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cetegnost, Iopamigita, Iopamiro, Iopamiron, Isovue, Niopam, Scanlux, Solutrast, Unilux

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eintrag IOPAMIDOL CRS beim Europäisches Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM), abgerufen am 21. September 2009.
  2. a b lgcstandards: MSDS (Memento vom 12. August 2014 im Internet Archive) (PDF; 173 kB).
  3. G. W. A. Milne: Gardner's Commercially Important Chemicals: Synonyms, Trade Names, and ... John Wiley & Sons, 2005, ISBN 0-471-73661-9, S. 339 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Andreas Beck: Angiographie der Hand Diagnostik und Therapie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-78923-6, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Verhandlungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Urologie 36. Tagung 3. bis 6. Oktober 1984, Bremen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-82538-5, S. 540 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Peter Dawson, Wolfram Clauß: Kontrastmittel in der Praxis. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-93540-4, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. H. Gänshirt, Peter Berlit, G. Haack: Kardiovaskuläre Erkrankungen und Nervensystem Neurotoxikologie Probleme des Hirntodes 58. Tagung. Jahrestagung vom 19.-22. September 1984 in Heidelberg. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-46521-5, S. 511 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Abegglen C., Siegrist H: Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser. Verfahren zur weitergehenden Elimination auf Kläranlagen. (PDF; 3,5 MB) In: Umwelt-Wissen. Bundesamt für Umwelt, Bern, 2012;.