Ipanema-Fledermaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ipanema-Fledermaus

Ipanema-Fledermaus (Pygoderma bilabiatum)

Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Hasenmaulartige (Noctilionoidea)
Familie: Blattnasen (Phyllostomidae)
Unterfamilie: Fruchtvampire (Stenodermatinae)
Gattung: Pygoderma
Art: Ipanema-Fledermaus
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Pygoderma
Peters, 1863
Wissenschaftlicher Name der Art
Pygoderma bilabiatum
(Wagner, 1843)
Verbreitungsgebiet
Grobes Skizze des Verbreitungsgebiets

Die Ipanema-Fledermaus (Pygoderma bilabiatum) ist eine in Südamerika verbreitete Fledermaus in der Unterfamilie der Fruchtvampire und die einzige Art der Gattung Pygoderma. Sie zählt mit dem Roten Fruchtvampir und einigen anderen Arten zur Gattungsgruppe Stenodermatini. Das Typexemplar stammt nicht vom Stadtteil Ipanema in Rio de Janeiro, sondern von einem gleichnamigen kleinen Ort im Bundesstaat São Paulo.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erwachsene Exemplare sind meist 53 bis 65 mm lang, schwanzlos und wiegen 19 bis 26 g. Selten wird eine Länge bis zu 84 mm und ein Gewicht von 27 g erreicht. Auf der Oberseite ist schwarzbraunes Fell vorhanden und die Unterseite ist von graubraunem Fell bedeckt. Kennzeichnend ist ein weißer Fleck auf jeder Schulter. Kleinere Abweichungen in der Gestalt der Lippen, des Schädels und der Zähne unterscheiden die Ipanema-Fledermaus von anderen Fruchtvampiren.[2] Im Oberkiefer sind die inneren Schneidezähne größer als die äußeren. Bei Männchen sind die Augen von einer ringförmigen Wulst umgeben. Die Zahnformel lautet I 2/2, C 1/1, P 1/1, M 2/2. Auf dem Unterkiefer befindet sich eine T-förmige Schwellung, die vermutlich eine Drüse darstellt. Typisch sind die dicht behaarten Unterarme. Andererseits sind die Brust und die Schultern fast nackt. Der diploide Chromosomensatz enthält 30 oder 31 Chromosomen.[3]

Verbreitung und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist im Süden von Brasilien, Bolivien, Paraguay sowie im nördlichen Argentinien verbreitet. Sie lebt in Wäldern und besucht städtische Parks.[4] Berichte über Funde in Suriname sind zweifelhaft.[3]

Ruhende Individuen konnten in Gebäuden dokumentiert werden. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Früchten.[4] Einige Weibchen waren mit einem Embryo trächtig.[3]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt in geeigneten Habitaten häufig vor. In Argentinien tritt sie nur in der Provinz Misiones öfter auf. Die IUCN listet die Ipanema-Fledermaus als nicht gefährdet (least concern), da keine Bedrohungen bekannt sind.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ipanema-Fledermaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Pygoderma bilabiatum).
  2. R. M. Nowak & E. P. Walker: Walker's Bats of the World. Johns Hopkins University Press, 1994, ISBN 978-0-8018-4986-2, S. 166 (Ipanema Bat).
  3. a b c Eisenberg, Redford & Reid: Mammals of the Neotropics. Band II. University of Chicago Press, 1989, ISBN 978-0-226-70682-5, S. 92 (Genus Pygoderma).
  4. a b c Pygoderma bilabiatum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015. Eingestellt von: Barquez, R. & Diaz, M., 2015. Abgerufen am 11. Januar 2023.