Irene Nestler

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Foto einer blonden Frau (Halbperson)
Irene Nestler 1989

Irene Nestler (* 10. Juli 1936 in Berlin; † 29. Juni 2018 in Hamburg) war eine deutsche Künstlerin, die aus weggeworfenen, zusammengefegten Materialien Figuren („Fegselfiguren“) gebaut hat, die sie sowohl gespielt als auch gezeichnet hat.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irene Nestler wurde 1936 als Tochter einer Zeichenlehrerin und eines Ingenieurs in Berlin geboren. Sie studierte von 1960 bis 1964 Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und Germanistik an der Universität Hamburg. 1961 heiratete sie den Hamburger Künstler Dieter Nestler (1936–2014), mit dem sie gemeinsame künstlerische Themen verband.

Zwischen 1964 und 1998 war sie als Lehrerin an verschiedenen Hamburger Gymnasien mit den Fächern Kunst und Deutsch tätig. Gleichzeitig verfolgte sie ihre künstlerischen Ambitionen und produzierte Radierungen, Zeichnungen und Gouachen.

Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit lag seit 1980 auf dem Gestalten von Skulpturen als Spielfiguren – nicht nur als Medium für ihr Figurenspiel, sondern auch als Motive zu Bildideen für ihre Radierungen und Zeichnungen. Unter der Begleitung von Musikern und Schauspielern hatte sie im Laufe von 25 Jahren zahlreiche Auftritte als Figurenspielerin an verschiedenen Aufführungs- und Ausstellungsorten.

Ihre künstlerische Arbeit wurde ab 2008 zur Kraftquelle bei der Betreuung ihres demenziell erkrankten Mannes, der 2014 starb. Aus ihren Tagebuchaufzeichnungen der letzten Jahre vor seinem Tod ist ein Buch im Eigenverlag entstanden mit dem Titel Wo sind eigentlich meine Skier! – Tagebuchskizzen einer letzten Abfahrt.

Nach einem Treppensturz 2016 erkrankte sie selber ebenfalls an Demenz[1] und starb 2018 bei einem Badeunfall. Irene Nestler wurde neben ihrem Mann auf dem Friedhof Ohlsdorf im Ruhewald bei Kapelle 11 beigesetzt.

Figrentheater
Irene Nestler spielt ihre Fegsel-Figuren

Ausstellungen und Aufführungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gespräch mit Demenzpatientin. 5. Dezember 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023.
  2. Das Leben beginnt erst danach * (T.NT: Phantasievolles „Fegsel“Puppentheater mit Irene Nestler bezaubert). In: Lüneburger Landeszeitung. Lüneburg 12. November 1993.
  3. Sie sind sprachlos, können aber alles ausdrücken. In: Hamburger Abendblatt. Hamburg 1. Februar 1997.
  4. Irene Nestler spielt eine ihrer Fegselfiguren: Polly 1998. Abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  5. Zauberhafte Figuren aus Strandgut des Überflusses * (Fegsel-Marionetten-Theater begeisterte im Haizmann-Museum). In: Nordfriesische Nachrichten. Niebüll 28. Juli 1998.
  6. Irene Nestler spielt ihre Fegsel-Figuren. Barbara Nestler, 10. Juli 2012, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).