Irmgard Sickert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irmgard Sickert (* 2. November 1922; † 12. Juni 2002[1]) war eine deutsche Diplomatin. Sie war Generalkonsulin der DDR in Kiew.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sickert wurde als Tochter eines Drehers geboren. Sie emigrierte 1933 mit ihren Eltern über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. Ihr Vater Alfred Sickert, ein Kommunist, der in den Internationalen Brigaden gekämpft hatte, war während des Krieges in der Schweiz interniert[2]. Irmgard Sickert besuchte die Karl-Liebknecht-Schule in Moskau[3] und studierte ab 1940 am Institut für Fremdsprachen. Sie nahm von September bis November 1944 am ersten Kurs des Institutes 99 in Moskau teil[4].

Sie kehrte 1946 nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der SED. Sie war zunächst als Redakteurin beim Leipziger Rundfunk tätig und studierte dann Gesellschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig. 1951 trat sie in den Diplomatischen Dienst der DDR. Sie hatte zunächst verschiedene Funktionen im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (MfAA) und im Auslandsdienst inne: sie war unter anderem Leiterin der Presseabteilung, Leiterin der Abteilung Auslandspropaganda in der Hauptabteilung V, Presseattaché an der Botschaft der DDR in Prag und Zweiter Botschaftssekretär an der Botschaft der DDR in Peking. Von 1960 bis 1962 war sie Leiterin der Abteilung Amerika im MfAA, 1964 dann amtierende Leiterin der Abteilung Ferner Osten und dort bis 1966 stellvertretende Abteilungsleiterin. Von 1966 bis 1973 fungierte sie als Generalkonsulin der DDR in Kiew und war dann Leiterin der Arbeitsgruppe Parlamentarische und kommunale Auslandsbeziehungen im MfAA.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1987, ISBN 3-8012-0121-X, S. 301.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 859.
  • Sickert, Irmgard, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 695

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berliner Zeitung, 27. Juni 2002 (Todesanzeige).
  2. Wolfgang Leonhard: Die Revolution entlässt ihre Kinder. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1987, ISBN 3-46201-802-7, S. 166.
  3. Natalja Mussienko, Alexander Vatlin: Schule der Träume. Die Karl-Liebknecht-Schule in Moskau (1924–1938). Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2005, ISBN 978-3-78151-368-6, S. 192.
  4. Jörg Morré: Hinter den Kulissen des Nationalkomitees. Das Institut 99 in Moskau und die Deutschlandpolitik der UdSSR 1943–1946. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-64582-X, S. 208.
  5. Neues Deutschland, 6. Oktober 1987, S. 2.