Ishkashimi

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Ishkamini

Gesprochen in

Afghanistan Afghanistan, Tadschikistan Tadschikistan
Sprecher 2500[1]
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

isk[3]

Ishkashimi (Ishkashimi: škošmī zəvuk / rənīzəvuk[1] ; اشکاشمی) ist eine iranische Sprache, die vorwiegend in der afghanischen Provinz Badachschan und in der autonomen Region Berg-Badachschan in Tadschikistan gesprochen wird.[2]

Die Gesamtzahl der Sprecher beträgt etwa 2500[3], die genaue Zahl ist unbekannt, von denen die meisten heute in Tadschikistan und Afghanistan sowie in kleinen Dörfern in der Nähe verteilt sind. Aufgrund dieser Zahl droht Ishkashimi in den nächsten 100 Jahren kritisch gefährdet oder ausgestorben zu sein. Da die Sprachkultur weder an Schulen oder durch sonstige Projekte gefördert wird, noch eine richtige Schriftsprache vorhanden ist, wird die Sprache immer weniger gesprochen und durch Persisch bzw. Tadschikisch ersetzt.[4]

Ishkashimi ist eng mit den Dialekten Zebaki und Sanglechi verwandt, die ebenfalls in Afghanistan und Tadschikistan gesprochen werden und vom Aussterben bedroht sind. Ishkashimi wurde bis vor kurzem mit Sanglechi als Sanglechi-Ishkashimi zusammengefasst, aber eine umfassendere sprachliche Analyse zeigte signifikante Unterschiede zwischen diesen Sprachvarianten.[5][6][7] Phonologie und Grammatik der Ishkashimi-Sprache ähneln eher der Phonologie und Grammatik des eng verwandten Zebaki-Dialekts.[8]

Geografische Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ishkashimi hat ungefähr 2500 Sprecher, von denen 1500 Sprecher in den Distrikten Ishkashim und Wakhan in der Provinz Badachschan in Afghanistan und 1000 Sprecher in der autonomen Region Berg-Badachschan in Tadschikistan, insbesondere in der Kleinstadt Ishkoshim und in den Nachbardörfern Ryn und Sumjin. Die Universität Quebec ging 2019 von 1600 Sprechern in Tadschikistan aus.[9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. EŠKĀŠ(E)MĪ – Encyclopaedia Iranica. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  2. Ishkashimi. In: Ethnologue. Abgerufen am 16. Oktober 2020 (englisch).
  3. The Languages of Tajikistan in Perspective. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  4. Leila Dodykhudoeva: Dodykhudoeva L.R., Ivanov V.B. "Language immersion in endangered Pamiri communities: History and Language interrelations" in: Endangered languages and history: proceedings of the conference FEL XIII, 24-26 September 2009, Khorog, Tajikistan. (academia.edu [abgerufen am 16. Oktober 2020]).
  5. Glottolog 4.3 - Ishkashimi. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  6. Glottolog 4.3 - Zebak. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  7. Ishkashimi. Abgerufen am 16. Oktober 2020 (englisch).
  8. George Abraham Grierson: Linguistic Survery Of India The Specimens Of Languages Of The Eranian Family Vol.10. 1921 (archive.org [abgerufen am 16. Oktober 2020]).
  9. Situation générale et données démolinguistiques in Tajikistan. Abgerufen am 16. Oktober 2020 (französisch).