Islamische Universität Say

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Islamische Universität Say
Gründung 15. Oktober 1986
Trägerschaft Organisation für Islamische Zusammenarbeit
Ort Say
Land Niger
Rektor Jamal bin Tahir
Studierende 3156 (2018/2019)
Netzwerke FUIW

Die Islamische Universität Say (französisch Université Islamique de Say) ist eine Universität der Organisation für Islamische Zusammenarbeit mit Sitz in der Stadt Say in Niger.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Say war bereits im 19. Jahrhundert das bedeutendste Zentrum für islamische Studien im westnigrischen Raum. Es war infolge des Dschihad der Fulbe unter Usman dan Fodio entstanden. Im Jahr 1959 errichtete die damals französische Verwaltung hier die erste Madrasa Nigers.[1] Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) bekundete bei ihrem Treffen 1974 in Lahore ihre Absicht zur Errichtung einer islamischen Universität in Say. Es sollten in ärmeren Regionen der islamischen Welt moderne höhere Bildungseinrichtungen mit religiösen Inhalten geschaffen werden. Der definitive Beschluss dazu wurde 1984 beim OIC-Treffen in Sanaa getroffen. Die Finanzierung übernahm in weiterer Folge vor allem Saudi-Arabien.[2] Die Islamische Universität Say wurde offiziell am 15. Oktober 1986 gegründet[3] und am 15. Januar 1987 eröffnet.[1]

Die Anzahl der Studierenden, zu 70 Prozent Ausländer, stieg von 2013 bis 2019 stetig an:

  • 1400 Studierende im Studienjahr 2013/2014,
  • 1900 Studierende im Studienjahr 2015/2016,[4]
  • 2225 Studierende (davon 506 weiblich) im Studienjahr 2016/2017,
  • 2552 Studierende (davon 514 weiblich) im Studienjahr 2017/2018 und
  • 3156 Studierende (davon 785 weiblich) Studienjahr 2018/2019.[5]

Am 29. März 2021 wurde die Universität um den in der Hauptstadt Niamey gelegenen König-Abdullah-Campus für weibliche Studierende erweitert. Der Campus ist nach König Abdullah ibn Abd al-Aziz von Saudi-Arabien benannt. Der 70 Millionen US-Dollar teure Bau war von der Islamischen Entwicklungsbank finanziert worden.[6]

Campus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Universitätsgelände in Say bildet ein eigenes Stadtviertel (quartier) nordöstlich des Stadtzentrums. Bei der Volkszählung 2012 lebten hier 219 Einwohner in 25 Haushalten.[7] Der König-Abdullah-Campus in Niamey befindet sich im Stadtviertel Tchangarey und umfasst 35 Gebäude auf einer Fläche von 11,7 Hektar.[6]

Abteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Islamische Universität Say ist Mitglied der Vereinigung der Universitäten der islamischen Welt (FUIW).[8]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Abdou Idrissa: Les centres d’études islamiques de l’ouest du Niger du XVIe au XIXe siècle. Thèse de doctorat. Département d’Histoire, Faculté des Lettres et Sciences Humains, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013, S. 150 (savoirs.cames.online [PDF; abgerufen am 6. Januar 2022]).
  2. Rahmane Idrissa: Historical Dictionary of Niger. 5. Auflage. Rowman & Littlefield, Lanham/Boulder/New York/London 2020, ISBN 978-1-5381-2014-9, S. 286.
  3. Déclaration du MOJEN du 22 Avril 2019. In: ActuNiger. 22. April 2019, abgerufen am 5. Januar 2022 (französisch).
  4. Fiche Curie Niger. (PDF) Ambassade de France au Niger, April 2016, S. 9, abgerufen am 5. Januar 2022 (französisch).
  5. a b Niger en chiffres 2017–2019. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Dezember 2020, S. 42–43, abgerufen am 5. Januar 2022 (französisch).
  6. a b c Inauguration de l’Université Islamique ‘’Campus Roi Abdallah de Niamey’’. In: Tamtam Info. 31. März 2021, abgerufen am 5. Januar 2022 (französisch).
  7. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 495, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  8. List of universities. (PDF) Federation of the Universities of the Islamic World (FUIW), 10. Mai 2018, S. 19, archiviert vom Original am 6. Mai 2021; abgerufen am 8. Januar 2022 (englisch).

Koordinaten: 13° 8′ 14,3″ N, 2° 20′ 27,6″ O