Jäger – Tödliche Gier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fernsehserie
Titel Jäger – Tödliche Gier
Originaltitel Jägarna
Produktionsland Schweden
Originalsprache Schwedisch
Genre Thriller, Krimi, Nordic Noir
Länge 45[2] Minuten
Episoden 12[2] in 2 Staffeln (Liste)
Produktion
Musik Martin Willert
Kamera John Strandh
Schnitt Joakim Pietras
Erstausstrahlung 14. Nov. 2018 auf C More[1]
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
18. Apr. 2019 auf Das Erste sowie Amazon Prime Video
Besetzung und Synchronisation

Jäger – Tödliche Gier (Originaltitel: Jägarna) ist eine schwedische Fernseh-Krimiserie, die 2018 begonnen hat. Sie adaptiert den im Original gleichnamigen Kinofilm Die Spur der Jäger (1996) und dessen Kino-Fortsetzung Die Nacht der Jäger (Jägarna 2, 2011). Protagonist in den Kinofilmen und der Fernsehserie ist der von Rolf Lassgård gespielte Ermittler Erik Bäckström.

Die erste Staffel besteht in der Originalfassung aus sechs 45-minütigen Episoden, deren deutsche Fassung am Osterwochenende 2019 in Form dreier 90-minütiger Fernsehfilme erstausgestrahlt sowie per Video-on-Demand veröffentlicht wurde. In ihrer Handlung geht es um Bäckströms Ermittlungen gegen einen angesehenen Bergbauunternehmer, der seine Schuld an einem Mord aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht zugeben will.

2021 erschien die ebenfalls 6-teilige zweite Staffel.

Handlung der ersten Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bergbauunternehmer Markus Lindmark möchte mit seiner Firma im Norden Schwedens Gold abbauen und dazu mit einer südafrikanischen Firma zusammenarbeiten. Eines Tages wird auf Markus’ Auto geschossen, Markus verdächtigt Umweltaktivisten der Tat. Der im Ruhestand weilende Ex-Kriminalkommissar Erik Bäckström beginnt, der sich machtlos gebenden örtlichen Polizei durch eigene Ermittlungen zu helfen. Sein Neffe, der junge Polizist Peter Bäckström, ist der einzige Polizist, der Eriks Hilfe gern annimmt – unter dessen Kollegen gilt Erik als unglaubwürdig, da er sich einst gegen seine Kollegen stellte. Noch ohne das Wissen, dass Markus die Umweltgefahr ignoriert, die von Arsen beim Abbau ausgeht, lässt sich Erik zudem von Markus als Sicherheitschef engagieren. In Markus’ Haus findet Erik ein getötetes Huftier. Dies untersuchend, kommt Erik auf die Spur von Benjamin Abrahamsson, in dessen Haus die Ermittler Utensilien zum Selbstbau von Bomben entdecken.

Markus bereitet den Goldabbau und die Verhandlungen mit den Südafrikanern mit der Hilfe seines Bruders Karl Lindmark und mit Johannes Fresk vor. Als sich Johannes wegen der Umweltgefahr von Markus abwendet, ermordet ihn Markus im Beisein von Karl und dem für Markus arbeitenden Schwerverbrecher Tord. Gemeinsam lassen sie den Mord als selbstverschuldeten Verkehrsunfall erscheinen. Mit Peters Hilfe kommt Erik dahinter, dass Markus seine Verantwortlichkeit für den Mord verschweigt und Erik betrügt. Als Erik in Markus’ Firma zum Beweis ein Überwachungsvideo sichtet, wird Erik durch die Explosion einer Bombe verletzt, die Tord am Gebäude platziert hat. Erik bricht seinen Krankenhausaufenthalt ab und schließt sich einer Bärenjagd an, die Markus und Karl mit den südafrikanischen Firmenvertretern veranstalten. Währenddessen nimmt Benjamin, der von der Polizei als Bombenattentäter gesucht wird, Markus’ Angestellte Ragnhild als Geisel, um Markus zu sich zu locken, der eine wesentliche Rolle beim lange zurückliegenden, unnatürlichen Tod von Benjamins Vater spielte. Nachdem Markus über Tord davon erfahren hat, dass Erik von Beweisen gegen Markus weiß, die sich in Benjamins Besitz befinden, beauftragt Markus Tord damit, Benjamin zu töten, um die Herausgabe der Beweise zu vereiteln. Tord erschießt Benjamin und kann die indes hinzugekommene Polizei glauben machen, dass er aus Notwehr geschossen habe.

Bei den Beweisen gegen Markus handelt es sich um GPS-Daten, die Markus’ Aufenthaltsort während des Mordes an Johannes belegen und sich nun auf Benjamins Notebook befinden. Als Erik das Notebook aus Benjamins Haus holt, nimmt es ihm Peters Vorgesetzter weg, der Polizist Måns Richardsson. Dieser hat sich von Markus unter einem Vorwand dazu anheuern lassen und bringt es ihm. Als Erik es aus Markus’ Haus entwendet und damit vor Markus in Sicherheit bringt, wird er von Karl überrascht. Karl wird dadurch verletzt und fällt in der Folge – auch wegen Drogenkonsums – in ein Koma. Nachdem Erik das Notebook der Polizei geschickt hat, konfrontiert diese Markus mit den ihn belastenden Beweisen. Dennoch gibt Markus die Wahrheit nicht zu, sondern schreibt fälschlicherweise Karl den Mord zu und bringt ihn später mit einer Spritze im Krankenhaus um.

Auch, weil sich Peter unter den Polizisten für Erik einsetzt, bestellt Sanna, die Polizeichefin, Erik zu einem Verhör, in dem er aussagen soll, dass er Markus am Steuer seines Wagens hat sitzen gesehen, kurz bevor Johannes überfahren wurde. Markus versucht daraufhin zu vereiteln, dass Erik zum Verhör erscheint, und lässt ihn durch Richardson zu Tord bringen, der ihn im Wald erschießen will. Erik überlistet jedoch Tord und flieht vor Tord, Richardson und Markus bis zu einem verlassenen Bergbau-Gelände. Beim Duell mit Markus stürzt Erik in einen Grubenschacht und verletzt sich schwer. Peter ist indes mit Eriks Hund auf der Suche nach Erik und erschießt dabei Tord. Erik kann mit letzter Kraft und einer Hundepfeife seinen Hund und damit Peter als Rettung zu sich führen.

Während sich Erik von seinen Verletzungen erholt, begibt sich Peter als Zeuge vor Gericht, um gegen Markus bzw. Richardson auszusagen, wohlwissend, dass ihn das in der Stadt einige Sympathien kosten kann.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Regisseur aller sechs Episoden der ersten Staffel wird Jens Jonsson genannt, bei den Episoden 3 bis 5 zusätzlich Johan Lundin. Drehbuchautoren ebenfalls aller dieser sechs Episoden sind Björn Carlström und Stefan Thunberg, bei den Episoden 3 und 4 mit Unterstützung von Jimmy Nivrén Olsson. Carlström war bereits bei den beiden Jägarna-Kinofilmen ein Co-Drehbuchautor, Thunberg bereits bei Die Nacht der Jäger.

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron unter der Leitung von Horst Müller, der als Dialogregisseur und Dialogbuchautor fungierte.[3]

Staffel 1
Rolle Darsteller Synchronsprecher
Erik Bäckström Rolf Lassgård Douglas Welbat
Markus Lindmark Pelle Heikkilä Oliver Siebeck
Peter Bäckström Johan Marenius Nordahl Dirk Petrick
Måns Richardsson Johannes Kuhnke Thomas Schmuckert
Karl Lindmark Sampo Sarkola Michael Iwannek
Benjamin Abrahamsson Albin Grenholm Julian Tennstedt
Johannes Fresk Mikael Ersson Jeremias Koschorz
Tord Pasi Haapala Felix Spieß
Ragnhild Anna Azcárate Marion Musiol
Karin Johansson Annika Nordin Heide Domanowski
Sanna Maria Langhammer Beate Gerlach
Liza Caroline Johansson Kuhmunen Magdalena Turba
Rebecca Lindmark Amalia Holm Victoria Frenz
Benjamins Mutter Marie Delleskog Isabella Grothe

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die schwedische Erstveröffentlichung der ersten Staffel erfolgte vom 14. November bis 12. Dezember 2018 beim Streaming-Anbieter C More. Für 2019 war die Ausstrahlung beim schwedischen Fernsehsender TV4 angekündigt.[1]

Das Erste zeigt die zu drei Filmen kombinierten sechs Episoden der ersten Staffel am Gründonnerstag, Ostersonntag und Ostermontag 2019 erstmals im Fernsehen. Seit den denselben Tagen sind die Episoden auf Deutsch auch bei Amazons Video-on-Demand-Dienst Prime Video erhältlich.

Am 26. April 2019 erschien die erste Staffel auf Deutsch als DVD-Box, herausgegeben vom Label Edel Germany.

Episodenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staffel 1
Nr. Erstveröffentlichung
Schweden[4]
Deutschsprachige
Erstveröffentlichung
Deutscher Titel Einschaltquoten Dtl.
Reichweite / Marktanteil
1 14. Nov. 2018 18. Apr. 2019 Der Goldrausch 2,14 Mio. / 8,8 %[5]
2
3 21. Nov. 2018 21. Apr. 2019 Die Jagd 2,06 Mio. / 8,6 %[6]
4 28. Nov. 2018
5 5. Dez. 2018 22. Apr. 2019 Das nächste Opfer 2,44 Mio. / 10,0 %[7]
6 12. Dez. 2018

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Kritiker äußerten sich über die erste Staffel überwiegend positiv. Im Tagesspiegel etwa befand der Journalist Joachim Huber das Werk deshalb für interessant und attraktiv, weil die Filmgattung Scandinavian Noir in dem Werk „nicht zur Monstrosität mit monströsen Morden und Mördern“ werde, sondern hier das Menschliche in den Vordergrund geschoben werde.[8] In einer in prisma erschienenen Kritik lobte Eric Leimann den Krimi für zwei Stärken, und zwar die Arbeit des Kameramanns John Strandh, der die schwedische Natur „fein eingefangen“ und „reizvoll dunkel“ fotografiert habe, und die Leistung des Hauptdarstellers Lassgard, „dem man selbst dann noch interessiert zuschaut, wenn er als nordschwedischer Senior-Grantler [sic!] einfach nur sein Dach repariert oder mit seinem Hund spricht.“[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Natalie Demirian: Rolf Lassgård om nya ”Jägarna”: ”Både fysiskt och psykiskt krävande”, in: Webpräsenz von metro vom 14. Nov. 2018, abgerufen am 22. April 2019
  2. a b Gilt für die schwedische Originalfassung.
  3. Jäger – Tödliche Gier. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 22. April 2019.
  4. Episodenliste bei Fernsehserien.de, abgerufen am 22. April 2019
  5. David Grzeschik: Gegen König Fußball: «Merz gegen Merz» bleibt zum Auftakt einstellig, in: quotenmeter.de vom 19. April 2019, abgerufen am 22. April 2019
  6. Sidney Schering: Sonntag, 21. April 2019, in: quotenmeter.de vom 22. April 2019, abgerufen am 22. April 2019
  7. Manuel Weis: Starke Quote zum Abschied von Lürsen und Stedefreund, in: quotenmeter.de vom 23. April 2019, abgerufen am 23. April 2019
  8. Joachim Huber: Am Golde hängt’s, zum Golde drängt’s, in: Der Tagesspiegel vom 17. April 2019, abgerufen am 22. April 2019
  9. Eric Leimann: Keiner repariert sein Dach so spannend wie Rolf Lassgard, in: prisma, ohne Datum, abgerufen am 22. April 2019