Jüdische Gemeinde Rakovník

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Synagoge in Rakovník

Die jüdische Gemeinde in Rakovník (deutsch Rakonitz), einer Bezirksstadt in Tschechien in der mittelböhmischen Region Středočeský kraj, bildete sich erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts heraus, auch wenn die jüdische Besiedlung älteren Datums ist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1441. In den Folgejahren siedelten hier nur vereinzelte jüdische Familien, 1618 bis 1621 sind dann drei Familien aus der nahe liegenden Gemeinde Senomaty zugezogen, und im Laufe des 17. Jahrhunderts entstand eine jüdische Gemeinde, die allerdings erst 1796 amtlich legalisiert wurde.[1][2]

Die jüdische Bevölkerung in Rakovník entwickelte sich wie folgt[1][2]:

1690 38 Personen
1724 7 Familien
1830 14 Familien
1851 30 Familien[3]
1900 329 Personen 5 Prozent der Gesamtbevölkerung
1930 153 Personen 1 Prozent der Gesamtbevölkerung

1942 erfolgte die Deportation der jüdischen Bevölkerung in das Ghetto Theresienstadt und dann in verschiedene Vernichtungslager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde nicht mehr erneuert.[1][2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jiří Fiedler: Židovské památky v Čechách a na Moravě, Stichwort Rakovník, online auf: holocaust.cz/...
  2. a b c Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, 3 Bände, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2, Stichwort GEMEINDE, online auf: jüdische-gemeinden.de/... (im Abschnitt Laun/Eger in der unteren Hälfte)
  3. Albert Kohn (Hrsg.): Die Notablenversammlung der Israeliten Böhmens in Prag, ihre Berathungen und Beschlüsse, Leopold Sommer, Wien 1852, 385 Seiten

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]