Jüdischer Friedhof (Wolgast)

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Jüdischer Friedhof Wolgast 1880 - Mitte, leicht oben - Signatur hier Khf
Jüdischer Friedhof Wolgast (Mischfriedhof christl. u. jüd.)

Der Jüdische Friedhof Wolgast in Wolgast, im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, ist ein geschütztes Baudenkmal.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Friedhof umfasst etwa 4,5 Ar. Er liegt auf dem Gelände des Kreiskrankenhauses (beim Hintereingang des Krankenhauses) neben der Mühle. Um 2009 war das Friedhofsgelände eingezäunt und völlig verwildert und zugewachsen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Geschichte des jüdischen Friedhofes in Wolgast ist nur wenig bekannt. Laut Berghaus hatte Wolgast bei 6637 Einwohnern nur 3 jüdische Bürger. Bei dem Friedhof scheint es sich um einen Mischfriedhof zu handeln. Die Bezeichnung Kirchhof im Messtischblatt von 1880 und die teilweise + - Signatur für Christlich und teilweise L - Signatur für Jüdisch lassen dies erahnen. Vermutung: Selbstmörder z. B. durften nicht auf kirchlichen Friedhöfen beigesetzt werden - vielleicht aber hier? Er ist ja sehr klein. Bestätigt wurde diese These 2006 durch Auffinden von alten christlichen als auch jüdischen Grabsteinen. Bei separaten Jüdischen Friedhöfen benutzte man sonst in der MTB 1880 die Beschriftung "Begräbnisplatz" und diese Friedhöfe lagen auch meistens weiter entfernt, ja sogar sehr abgelegen und versteckt außerhalb der jeweiligen Stadt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Brocke, Eckehart Ruthenberg, Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Institut Kirche und Judentum Berlin 1994, ISBN 3-923095-19-8. (Diese Quelle enthält zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehler, ist daher wissenschaftlich-historisch nur sehr bedingt geeignet.)
  • „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“, Band II, Bonn 2000
  • Martin Kaule: Ostseeküste 1933–1945. Ch. Links 2011, ISBN 9783861536116.
  • Wolgast. In: Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version) (nicht ausgewertet).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 54° 3′ 9,3″ N, 13° 46′ 1″ O